Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.Des ersten Buchs vorgiebet/ ie grössern Ruhm hatman von dero glücklichen Uberwün- dung zu gewarten. Jm Fall sie aber eines Menschen Gemühte so gar hefftig zusetzen solte/ daß es auch un- möglich wäre/ dieselbe schlechter Dinges zurück zu halten/ so seynd dennoch Mittel und Wege vorhan- den/ dadurch man ihrer ohne Sün- de loß werden könne. §. 13. Die offtmalige Wieder- aber
Des erſten Buchs vorgiebet/ ie groͤſſern Ruhm hatman von dero gluͤcklichen Uberwuͤn- dung zu gewarten. Jm Fall ſie aber eines Menſchen Gemuͤhte ſo gar hefftig zuſetzen ſolte/ daß es auch un- moͤglich waͤre/ dieſelbe ſchlechter Dinges zuruͤck zu halten/ ſo ſeynd dennoch Mittel und Wege vorhan- den/ dadurch man ihrer ohne Suͤn- de loß werden koͤnne. §. 13. Die offtmalige Wieder- aber
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Des erſten Buchs
vorgiebet/ ie groͤſſern Ruhm hat
man von dero gluͤcklichen Uberwuͤn-
dung zu gewarten. Jm Fall ſie aber
eines Menſchen Gemuͤhte ſo gar
hefftig zuſetzen ſolte/ daß es auch un-
moͤglich waͤre/ dieſelbe ſchlechter
Dinges zuruͤck zu halten/ ſo ſeynd
dennoch Mittel und Wege vorhan-
den/ dadurch man ihrer ohne Suͤn-
de loß werden koͤnne.
§. 13. Die offtmalige Wieder-
hohlung einerley Actionen machet
den Willen eines Menſchen auch
ſehr darzu geneiget/ und wird die da-
her entſtandene Proclivität eine
Gewonheit genennet. Denn die-
ſelbe verurſachet/ daß man dergeſtalt
zu einer That willig und hurtig wird/
daß/ wenn es nur Gelegenheit darzu
giebet/ das Gemuͤthe gleichſam einen
ſonderbaren Zug darzu empfindet/
und bey dero Ermangelung ſich den-
noch hefftig darnach ſehnet. Es iſt
aber
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