Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.Des andern Buchs §. 8. Allein wo ein Kind seines chen/
Des andern Buchs §. 8. Allein wo ein Kind ſeines chen/
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Des andern Buchs
§. 8. Allein wo ein Kind ſeines
Vateꝛs Familie gantz voͤllig veꝛlaͤſſet/
und entweder eine eigene anleget/
oder ſich in eine andere begiebet; ſo
hoͤret zwar die vaͤterliche Gewalt
uͤber daſſelbe auf/ doch mit der Maſ-
ſe/ daß nichts deſtoweniger die Pflicht
der kindlichen Liebe und Ehr-Furcht
in ihrem Beſtande bleibe; als welche
ſich auf die Verdienſte derer Eltern
gruͤndet/ und weil man billig be-
glaubet iſt/ daß ihnen die Kinder ih-
re Wohlthaten niemals/ oder doch
ſehr ſelten nach der Gebuͤhr vergel-
ten koͤnnen. Denn es beſtehen die-
ſelbigen nicht nur darinne/ daß ſie ih-
nen das Leben/ als die Veranlaſ-
ſung aller andern Guͤther/ zu dan-
cken haben; ſondern auch/ daß ſie
ſich dererſelben muͤhſamen und koſt-
baren Auferziehung unterziehen/ und
ſie dadurch zu tauglichen Gliedern
der menſchlichen Geſellſchafft ma-
chen/
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Zitationshilfe: | Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691, S. 428. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691/492>, abgerufen am 16.07.2024. |