Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.erstes Capitel. so lange/ bis endlich bey den so tref-lichen Anwachs und Vermehrun- gen des menschlichen Geschlechtes/ und als man die Mängel dieser zer- streueten Lebens-Art empfunden/ die zunächst-aneinander wohnenden auf den Sinn gekommen seynd/ in bürgerliche Gesellschafften mit ein- ander zu treten/ welche denn An- fangs ziemlich klein gewesen/ her- nach aber durch freywillige und ge- waltsame Vereinigung unterschiede- ner kleinen zu grossen und mächtigen Staats-Cörpern ausgeschlagen. Und diese seynd es nun/ welche/ in dem sie von keinem andern/ als den gemeinen Natürlichen Freund- schaffts-Bande wissen/ sich heutiges Tages in dem Natürlichen Stande befinden. §. 8. Jhr vornehmstes Recht ist/ fen.
erſtes Capitel. ſo lange/ bis endlich bey den ſo tref-lichen Anwachs und Vermehrun- gen des menſchlichen Geſchlechtes/ und als man die Maͤngel dieſer zer- ſtreueten Lebens-Art empfunden/ die zunaͤchſt-aneinander wohnenden auf den Sinn gekommen ſeynd/ in buͤrgerliche Geſellſchafften mit ein- ander zu treten/ welche denn An- fangs ziemlich klein geweſen/ her- nach aber durch freywillige und ge- waltſame Vereinigung unterſchiede- ner kleinen zu groſſen und maͤchtigen Staats-Coͤrpern ausgeſchlagen. Und dieſe ſeynd es nun/ welche/ in dem ſie von keinem andern/ als den gemeinen Natuͤrlichen Freund- ſchaffts-Bande wiſſen/ ſich heutiges Tages in dem Natuͤrlichen Stande befinden. §. 8. Jhr vornehmſtes Recht iſt/ fen.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0455" n="391"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">erſtes Capitel.</hi></fw><lb/> ſo lange/ bis endlich bey den ſo tref-<lb/> lichen Anwachs und Vermehrun-<lb/> gen des menſchlichen Geſchlechtes/<lb/> und als man die Maͤngel dieſer zer-<lb/> ſtreueten Lebens-Art empfunden/<lb/> die zunaͤchſt-aneinander wohnenden<lb/> auf den Sinn gekommen ſeynd/ in<lb/> buͤrgerliche Geſellſchafften mit ein-<lb/> ander zu treten/ welche denn An-<lb/> fangs ziemlich klein geweſen/ her-<lb/> nach aber durch freywillige und ge-<lb/> waltſame Vereinigung unterſchiede-<lb/> ner kleinen zu groſſen und maͤchtigen<lb/> Staats-Coͤrpern ausgeſchlagen.<lb/> Und dieſe ſeynd es nun/ welche/ in<lb/> dem ſie von keinem andern/ als den<lb/> gemeinen Natuͤrlichen Freund-<lb/> ſchaffts-Bande wiſſen/ ſich heutiges<lb/> Tages in dem Natuͤrlichen Stande<lb/> befinden.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 8.</head> <p>Jhr vornehmſtes <hi rendition="#fr">Recht</hi> iſt/<lb/> daß ſie niemanden/ auſſer GOTT/<lb/> unterthan und gehorſam ſeyn duͤrf-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">fen.</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [391/0455]
erſtes Capitel.
ſo lange/ bis endlich bey den ſo tref-
lichen Anwachs und Vermehrun-
gen des menſchlichen Geſchlechtes/
und als man die Maͤngel dieſer zer-
ſtreueten Lebens-Art empfunden/
die zunaͤchſt-aneinander wohnenden
auf den Sinn gekommen ſeynd/ in
buͤrgerliche Geſellſchafften mit ein-
ander zu treten/ welche denn An-
fangs ziemlich klein geweſen/ her-
nach aber durch freywillige und ge-
waltſame Vereinigung unterſchiede-
ner kleinen zu groſſen und maͤchtigen
Staats-Coͤrpern ausgeſchlagen.
Und dieſe ſeynd es nun/ welche/ in
dem ſie von keinem andern/ als den
gemeinen Natuͤrlichen Freund-
ſchaffts-Bande wiſſen/ ſich heutiges
Tages in dem Natuͤrlichen Stande
befinden.
§. 8. Jhr vornehmſtes Recht iſt/
daß ſie niemanden/ auſſer GOTT/
unterthan und gehorſam ſeyn duͤrf-
fen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |