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Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.

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sechzehendes Capitel.
so müssen nothwendig auch die Acci-
dentia
oder Zufälle verlöschen. Je-
doch wird offtmals eine von Verstor-
benen hinterlassene Obligation von
denen Uberbliebenden fortgesetzet.
Und dieses zwar entweder/ weil sie
solches aus einem Liebes-Dienste/
oder anderer Ursachen halber auf sich
nehmen; oder weil es als eine Last
mit der Erbschafft an sie gekommen/
daß sie eine solche Verbündung von
des Verstorbenen Verlassenschafft
entrichten müssen.

§. 9.

Durch Anweisung substi-
tuiret
einer seinen Gläubiger mit
dessen Willen seinen Schuldener/
um daß er ihm an seine Stadt eine
Schuld bezahle. Wobey denn/ als
gesaget/ allerdinges des Gläubigers/
keineswegs aber des dritten Schuld-
ners Zufriedenheit erfordert wird/
an welchen man auch iemand/ der
Lust dazu hat/ wider sein Wissen und

Wil-

ſechzehendes Capitel.
ſo muͤſſen nothwendig auch die Acci-
dentia
oder Zufaͤlle verloͤſchen. Je-
doch wird offtmals eine von Verſtor-
benen hinterlaſſene Obligation von
denen Uberbliebenden fortgeſetzet.
Und dieſes zwar entweder/ weil ſie
ſolches aus einem Liebes-Dienſte/
oder anderer Urſachen halber auf ſich
nehmen; oder weil es als eine Laſt
mit der Erbſchafft an ſie gekommen/
daß ſie eine ſolche Verbuͤndung von
des Verſtorbenen Verlaſſenſchafft
entrichten muͤſſen.

§. 9.

Durch Anweiſung ſubſti-
tuiret
einer ſeinen Glaͤubiger mit
deſſen Willen ſeinen Schuldener/
um daß er ihm an ſeine Stadt eine
Schuld bezahle. Wobey denn/ als
geſaget/ allerdinges des Glaͤubigers/
keineswegs aber des dritten Schuld-
ners Zufriedenheit erfordert wird/
an welchen man auch iemand/ der
Luſt dazu hat/ wider ſein Wiſſen und

Wil-
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[365/0429] ſechzehendes Capitel. ſo muͤſſen nothwendig auch die Acci- dentia oder Zufaͤlle verloͤſchen. Je- doch wird offtmals eine von Verſtor- benen hinterlaſſene Obligation von denen Uberbliebenden fortgeſetzet. Und dieſes zwar entweder/ weil ſie ſolches aus einem Liebes-Dienſte/ oder anderer Urſachen halber auf ſich nehmen; oder weil es als eine Laſt mit der Erbſchafft an ſie gekommen/ daß ſie eine ſolche Verbuͤndung von des Verſtorbenen Verlaſſenſchafft entrichten muͤſſen. §. 9. Durch Anweiſung ſubſti- tuiret einer ſeinen Glaͤubiger mit deſſen Willen ſeinen Schuldener/ um daß er ihm an ſeine Stadt eine Schuld bezahle. Wobey denn/ als geſaget/ allerdinges des Glaͤubigers/ keineswegs aber des dritten Schuld- ners Zufriedenheit erfordert wird/ an welchen man auch iemand/ der Luſt dazu hat/ wider ſein Wiſſen und Wil-

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Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691, S. 365. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691/429>, abgerufen am 28.11.2024.