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Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.

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fünftes Capitel.
Ja/ er darff sich weder bey gutem
Glücke erheben/ noch beym Unglü-
cke den Muth stracks sincken lassen.

§. 5.

Es seynd noch viel Dinge/
die des Menschen Begierde sonder-
lich an sich zu ziehen pflegen/ dan-
nenhero muß er auch unterrichtet
seyn/ wie viel er von denenselbigen
halten/ und wie weit er ihnen nach-
hängen solle. Und wie nun unter die-
sen die gute Enbildung oder der
Wahn/
so andere Leute von uns
haben/ das vornehmste ist/ deme
zumal die munteren Gemüther ey-
ferig nachstreben/ indem ihnen
daraus ein sonderbarer Ruhm und
Ehre zuwächset; So muß man
das Gemüthe bald dahin ange-
wöhnen/ das es sich vor allen Din-
gen erst nur desjenigen befleissige/
wodurch man sich bey andern einen
guten Ruff/ oder ehrlichen Nah-
men
zuwege bringen kan; Dem muß

man

fuͤnftes Capitel.
Ja/ er darff ſich weder bey gutem
Gluͤcke erheben/ noch beym Ungluͤ-
cke den Muth ſtracks ſincken laſſen.

§. 5.

Es ſeynd noch viel Dinge/
die des Menſchen Begierde ſonder-
lich an ſich zu ziehen pflegen/ dan-
nenhero muß er auch unterrichtet
ſeyn/ wie viel er von denenſelbigen
halten/ und wie weit er ihnen nach-
haͤngen ſolle. Und wie nun unter die-
ſen die gute Enbildung oder der
Wahn/
ſo andere Leute von uns
haben/ das vornehmſte iſt/ deme
zumal die munteren Gemuͤther ey-
ferig nachſtreben/ indem ihnen
daraus ein ſonderbarer Ruhm und
Ehre zuwaͤchſet; So muß man
das Gemuͤthe bald dahin ange-
woͤhnen/ das es ſich vor allen Din-
gen erſt nur desjenigen befleiſſige/
wodurch man ſich bey andern einen
guten Ruff/ oder ehrlichen Nah-
men
zuwege bringen kan; Dem muß

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[125/0189] fuͤnftes Capitel. Ja/ er darff ſich weder bey gutem Gluͤcke erheben/ noch beym Ungluͤ- cke den Muth ſtracks ſincken laſſen. §. 5. Es ſeynd noch viel Dinge/ die des Menſchen Begierde ſonder- lich an ſich zu ziehen pflegen/ dan- nenhero muß er auch unterrichtet ſeyn/ wie viel er von denenſelbigen halten/ und wie weit er ihnen nach- haͤngen ſolle. Und wie nun unter die- ſen die gute Enbildung oder der Wahn/ ſo andere Leute von uns haben/ das vornehmſte iſt/ deme zumal die munteren Gemuͤther ey- ferig nachſtreben/ indem ihnen daraus ein ſonderbarer Ruhm und Ehre zuwaͤchſet; So muß man das Gemuͤthe bald dahin ange- woͤhnen/ das es ſich vor allen Din- gen erſt nur desjenigen befleiſſige/ wodurch man ſich bey andern einen guten Ruff/ oder ehrlichen Nah- men zuwege bringen kan; Dem muß man

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Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691/189>, abgerufen am 28.11.2024.