Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.Des ersten Buchs gehoben wird. Denn einen solchen/der sich unserer gantz und gar nicht annimmet/ und uns weder Gutes noch Böses thun kan/ und wil/ zu fürchten/ oder anzubeten/ würde vergebens seyn/ wenn er auch an und vor sich selbst noch so vortreflich wäre. §. 5. Das vierdte ist/ das GOtt den.
Des erſten Buchs gehoben wird. Denn einen ſolchen/der ſich unſerer gantz und gar nicht annimmet/ und uns weder Gutes noch Boͤſes thun kan/ und wil/ zu fuͤrchten/ oder anzubeten/ wuͤrde vergebens ſeyn/ wenn er auch an und vor ſich ſelbſt noch ſo vortreflich waͤre. §. 5. Das vierdte iſt/ das GOtt den.
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Des erſten Buchs
gehoben wird. Denn einen ſolchen/
der ſich unſerer gantz und gar nicht
annimmet/ und uns weder Gutes
noch Boͤſes thun kan/ und wil/ zu
fuͤrchten/ oder anzubeten/ wuͤrde
vergebens ſeyn/ wenn er auch an
und vor ſich ſelbſt noch ſo vortreflich
waͤre.
§. 5. Das vierdte iſt/ das GOtt
nichts zugeſchrieben werden koͤn-
ne/ ſo einige Unvollkommenheit
mit ſich fuͤhret. Denn weil er eine
Haupt-Urſache und Urſprung aller
Dinge iſt/ ſo wuͤrde es ungeraͤumt
ſeyn/ wofern ſich die Creaturen eini-
ge Vollkommenkeit einbilden koͤn-
ten/ deren der groſſe GOtt erman-
gelte. Ja/ weil ſeine Vollkommen-
heit den Verſtand ſo eines geringen
Geſchoͤpffes gantz unendlicher maſ-
ſen uͤbertrifft/ ſo laͤſſet ſichs von der-
ſelbigen vielmehr auch nur mit ne-
gativ-, als poſitiv-Woͤrtern re-
den.
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