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Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.

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Des ersten Buchs
Verbindligkeit; Doch ist darzu zu
zu setzen: Wenn sich einer nur
nicht selbst um die Kräffte des
Vermögens gebracht/ oder die-
selben geschwächet hat.
Denn ein
solcher verdienet eben auf die Art
tractiret zu werden/ als ob er das
völlige Vermögen noch hätte; Weil
sich sonst ein ieder auf diese Weise/
und durch muthwillige Entkräff-
tung/ seiner verdrießlichen Obliga-
tion
en gar leicht entziehen könte.

§. 24.

VII. Was einer durch
Zwang leidet/ oder thut/ das
kan ihm auch nicht beygemessen
werden.
Denn solcher gestalt ste-
hets ja bey ihm nicht/ dergleichen zu
unterlassen/ oder abzuwenden. Man
wird aber auf zweyerley Weise ge-
zwungen/ einmal/ wenn einen ein
Stärckerer die Gliedmassen/ etwas
zu thun/ oder zu unterlassen/ mit
Gewalt anstrenget; Zum andern/

wenn

Des erſten Buchs
Verbindligkeit; Doch iſt darzu zu
zu ſetzen: Wenn ſich einer nur
nicht ſelbſt um die Kraͤffte des
Vermoͤgens gebracht/ oder die-
ſelben geſchwaͤchet hat.
Denn ein
ſolcher verdienet eben auf die Art
tractiret zu werden/ als ob er das
voͤllige Vermoͤgen noch haͤtte; Weil
ſich ſonſt ein ieder auf dieſe Weiſe/
und durch muthwillige Entkraͤff-
tung/ ſeiner verdrießlichen Obliga-
tion
en gar leicht entziehen koͤnte.

§. 24.

VII. Was einer durch
Zwang leidet/ oder thut/ das
kan ihm auch nicht beygemeſſen
werden.
Denn ſolcher geſtalt ſte-
hets ja bey ihm nicht/ dergleichen zu
unterlaſſen/ oder abzuwenden. Man
wird aber auf zweyerley Weiſe ge-
zwungen/ einmal/ wenn einen ein
Staͤrckerer die Gliedmaſſen/ etwas
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[38/0102] Des erſten Buchs Verbindligkeit; Doch iſt darzu zu zu ſetzen: Wenn ſich einer nur nicht ſelbſt um die Kraͤffte des Vermoͤgens gebracht/ oder die- ſelben geſchwaͤchet hat. Denn ein ſolcher verdienet eben auf die Art tractiret zu werden/ als ob er das voͤllige Vermoͤgen noch haͤtte; Weil ſich ſonſt ein ieder auf dieſe Weiſe/ und durch muthwillige Entkraͤff- tung/ ſeiner verdrießlichen Obliga- tionen gar leicht entziehen koͤnte. §. 24. VII. Was einer durch Zwang leidet/ oder thut/ das kan ihm auch nicht beygemeſſen werden. Denn ſolcher geſtalt ſte- hets ja bey ihm nicht/ dergleichen zu unterlaſſen/ oder abzuwenden. Man wird aber auf zweyerley Weiſe ge- zwungen/ einmal/ wenn einen ein Staͤrckerer die Gliedmaſſen/ etwas zu thun/ oder zu unterlaſſen/ mit Gewalt anſtrenget; Zum andern/ wenn

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Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691/102>, abgerufen am 25.12.2024.