Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.vom Pabst. selbst nicht Mittel mit sich bringet/ odervon ungemeiner Capacität ist/ nichts anders als Hunger zugewarten hat. Endlich hat auch das Hauß Oesterreich dem Pabsthum grossen Vorschub ge- than/ in dem es die Protestiren den aus sei- nen Erblanden in Teutschland/ wie auch aus dem Königreich Böhmen/ und dar- unter liegenden Provintzien/ und neulich auch aus Hungarn auf ein weniges aus- getrieben/ oder die Päbstliche Religion anzunehmen gezwungen. §. 29. Aus bißhero angeführtenDes Rom
vom Pabſt. ſelbſt nicht Mittel mit ſich bringet/ odervon ungemeiner Capacitaͤt iſt/ nichts anders als Hunger zugewarten hat. Endlich hat auch das Hauß Oeſterreich dem Pabſthum groſſen Vorſchub ge- than/ in dem es die Proteſtiren den aus ſei- nen Erblanden in Teutſchland/ wie auch aus dem Koͤnigreich Boͤhmen/ und dar- unter liegenden Provintzien/ und neulich auch aus Hungarn auf ein weniges aus- getrieben/ oder die Paͤbſtliche Religion anzunehmen gezwungen. §. 29. Aus bißhero angefuͤhrtenDes Rom
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vom Pabſt.
ſelbſt nicht Mittel mit ſich bringet/ oder
von ungemeiner Capacitaͤt iſt/ nichts
anders als Hunger zugewarten hat.
Endlich hat auch das Hauß Oeſterreich
dem Pabſthum groſſen Vorſchub ge-
than/ in dem es die Proteſtiren den aus ſei-
nen Erblanden in Teutſchland/ wie auch
aus dem Koͤnigreich Boͤhmen/ und dar-
unter liegenden Provintzien/ und neulich
auch aus Hungarn auf ein weniges aus-
getrieben/ oder die Paͤbſtliche Religion
anzunehmen gezwungen.
§. 29. Aus bißhero angefuͤhrten
nun iſt zuerſehen/ auf was Maſſe dieſe
Geiſtliche Souverainitaͤt in der Occiden-
taliſchen Chriſtenheit erwachſen. Dero
innerlich Gebaͤude und Zuſammenfuͤ-
gung/ auch durch was Mittel ſelbige er-
halten werde/ deſto beſſer zu verſtehen/
iſt nicht undienlich/ daß man den Pabſt
auf zweyerley Weiſe betrachte. Erſtlich
als einen Fuͤrſten in Jtalien/ und Zwei-
tens/ als einen Geiſtlichen Souverainen
der Kirchen in Occident. Was die er-
ſte Betrachtung betrifft/ ſo kan zwar
der Pabſt fuͤr einen groſſen Herrn in J-
talien paſſiren; aber in dieſem Abſehen al-
lein kommt er gegen die meiſten Potenta-
ten in Europa nicht. Seine Landſchaff-
ten belangend/ ſo beſitzet er die Stadt
Rom
Des
Pabſts
weltlicher
Staat.
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