Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.

Bild:
<< vorherige Seite

Das VI. Capitel
Oeresund zwischen den Schweden und
ihnen vorgieng/ darinn zwar die Hollän-
der zwey Ammirale einbüsseten/ jedoch
ihren Zweck in Entsetzung von Coppen-
hagen erreicheten. Hulffen auch im
folgenden Jahr nicht wenig bey der
Schlacht auf Fühnen; biß endlich Anno
1660. für Coppenhagen Friede geschlos-
sen ward mit wenig Vergnügen von
Dennemarck/ welches Holland beschul-
digte/ daß es ihm nicht mit grösserm Eifer
beygestanden/ auf Schweden sich zu rä-
chen. Aber es war Holland verdäch-
tig/ daß nicht etwa Fränckreich und En-
geland sich für Schweden erklären/ und
ihnen auf den Halß fallen möchten: ver-
meinete auch ohne dem interesse daran
zu haben/ daß Dennemarck nicht zu starck
wäre.

Derzwey-
te Engli-sche Krieg.
§. 17.

Nach diesem hatte Holland
wenig Jahre Friede/ biß Anno 1665. es
zwischen ihm und Engeland in einen hefti-
gen Krieg ausbrach/ weil dieses die blü-
henden Commercien der Holländer/ und
ihre Macht zur See ihm allzunachthei-
lig urtheilete. Worzu Franckreich nicht
wenig ins Feuer bließ/ damit diese zwey
mächtige Staaten ihre Kräffte unter sich
selbst aufreiben möchten. Bey diesem
Kriege hatten in der ersten und dritten

See-

Das VI. Capitel
Oereſund zwiſchen den Schweden und
ihnen vorgieng/ darinn zwar die Hollaͤn-
der zwey Ammirale einbuͤſſeten/ jedoch
ihren Zweck in Entſetzung von Coppen-
hagen erreicheten. Hulffen auch im
folgenden Jahr nicht wenig bey der
Schlacht auf Fuͤhnen; biß endlich Anno
1660. fuͤr Coppenhagen Friede geſchloſ-
ſen ward mit wenig Vergnuͤgen von
Dennemarck/ welches Holland beſchul-
digte/ daß es ihm nicht mit groͤſſerm Eifer
beygeſtanden/ auf Schweden ſich zu raͤ-
chen. Aber es war Holland verdaͤch-
tig/ daß nicht etwa Fraͤnckreich und En-
geland ſich fuͤr Schweden erklaͤren/ und
ihnen auf den Halß fallen moͤchten: ver-
meinete auch ohne dem intereſſe daran
zu haben/ daß Dennemarck nicht zu ſtarck
waͤre.

Derzwey-
te Engli-ſche Krieg.
§. 17.

Nach dieſem hatte Holland
wenig Jahre Friede/ biß Anno 1665. es
zwiſchen ihm und Engeland in einẽ hefti-
gen Krieg ausbrach/ weil dieſes die bluͤ-
henden Commercien der Hollaͤnder/ und
ihre Macht zur See ihm allzunachthei-
lig urtheilete. Worzu Franckreich nicht
wenig ins Feuer bließ/ damit dieſe zwey
maͤchtige Staaten ihre Kraͤffte unter ſich
ſelbſt aufreiben moͤchten. Bey dieſem
Kriege hatten in der erſten und dritten

See-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0554" n="524"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">VI.</hi> Capitel</hi></fw><lb/>
Oere&#x017F;und zwi&#x017F;chen den Schweden und<lb/>
ihnen vorgieng/ darinn zwar die Holla&#x0364;n-<lb/>
der zwey <hi rendition="#aq">Ammirale</hi> einbu&#x0364;&#x017F;&#x017F;eten/ jedoch<lb/>
ihren Zweck in Ent&#x017F;etzung von Coppen-<lb/>
hagen erreicheten. Hulffen auch im<lb/>
folgenden Jahr nicht wenig bey der<lb/>
Schlacht auf Fu&#x0364;hnen; biß endlich Anno<lb/>
1660. fu&#x0364;r Coppenhagen Friede ge&#x017F;chlo&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en ward mit wenig Vergnu&#x0364;gen von<lb/>
Dennemarck/ welches Holland be&#x017F;chul-<lb/>
digte/ daß es ihm nicht mit gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;erm Eifer<lb/>
beyge&#x017F;tanden/ auf Schweden &#x017F;ich zu ra&#x0364;-<lb/>
chen. Aber es war Holland verda&#x0364;ch-<lb/>
tig/ daß nicht etwa Fra&#x0364;nckreich und En-<lb/>
geland &#x017F;ich fu&#x0364;r Schweden erkla&#x0364;ren/ und<lb/>
ihnen auf den Halß fallen mo&#x0364;chten: ver-<lb/>
meinete auch ohne dem <hi rendition="#aq">intere&#x017F;&#x017F;e</hi> daran<lb/>
zu haben/ daß Dennemarck nicht zu &#x017F;tarck<lb/>
wa&#x0364;re.</p><lb/>
            <note place="left">Derzwey-<lb/>
te Engli-&#x017F;che Krieg.</note>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 17.</head>
            <p>Nach die&#x017F;em hatte Holland<lb/>
wenig Jahre Friede/ biß Anno 1665. es<lb/>
zwi&#x017F;chen ihm und Engeland in eine&#x0303; hefti-<lb/>
gen Krieg ausbrach/ weil die&#x017F;es die blu&#x0364;-<lb/>
henden <hi rendition="#aq">Commercien</hi> der Holla&#x0364;nder/ und<lb/>
ihre Macht zur See ihm allzunachthei-<lb/>
lig urtheilete. Worzu Franckreich nicht<lb/>
wenig ins Feuer bließ/ damit die&#x017F;e zwey<lb/>
ma&#x0364;chtige Staaten ihre Kra&#x0364;ffte unter &#x017F;ich<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t aufreiben mo&#x0364;chten. Bey die&#x017F;em<lb/>
Kriege hatten in der er&#x017F;ten und dritten<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">See-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[524/0554] Das VI. Capitel Oereſund zwiſchen den Schweden und ihnen vorgieng/ darinn zwar die Hollaͤn- der zwey Ammirale einbuͤſſeten/ jedoch ihren Zweck in Entſetzung von Coppen- hagen erreicheten. Hulffen auch im folgenden Jahr nicht wenig bey der Schlacht auf Fuͤhnen; biß endlich Anno 1660. fuͤr Coppenhagen Friede geſchloſ- ſen ward mit wenig Vergnuͤgen von Dennemarck/ welches Holland beſchul- digte/ daß es ihm nicht mit groͤſſerm Eifer beygeſtanden/ auf Schweden ſich zu raͤ- chen. Aber es war Holland verdaͤch- tig/ daß nicht etwa Fraͤnckreich und En- geland ſich fuͤr Schweden erklaͤren/ und ihnen auf den Halß fallen moͤchten: ver- meinete auch ohne dem intereſſe daran zu haben/ daß Dennemarck nicht zu ſtarck waͤre. §. 17. Nach dieſem hatte Holland wenig Jahre Friede/ biß Anno 1665. es zwiſchen ihm und Engeland in einẽ hefti- gen Krieg ausbrach/ weil dieſes die bluͤ- henden Commercien der Hollaͤnder/ und ihre Macht zur See ihm allzunachthei- lig urtheilete. Worzu Franckreich nicht wenig ins Feuer bließ/ damit dieſe zwey maͤchtige Staaten ihre Kraͤffte unter ſich ſelbſt aufreiben moͤchten. Bey dieſem Kriege hatten in der erſten und dritten See-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1682
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1682/554
Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682, S. 524. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1682/554>, abgerufen am 21.12.2024.