Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.Das V Capitel aber zum Könige in Franckreich lassenausruffen. Welche That der Pabst Zacharias desto leichter gebilliget/ weil er sich für der Macht der Longobarder in Jtalien fürchtete/ und deswegen wider diese/ den König in Franckreich auf alle masse sich zuverbinden suchte. Und al- so entfiel der Merovinger Stamm von der Cron Franckreich Anno 751. §. 4. Pipinus damit er der Königli- Pabst
Das V Capitel aber zum Koͤnige in Franckreich laſſenausruffen. Welche That der Pabſt Zacharias deſto leichter gebilliget/ weil er ſich fuͤr der Macht der Longobarder in Jtalien fuͤrchtete/ und deswegen wider dieſe/ den Koͤnig in Franckreich auf alle maſſe ſich zuverbinden ſuchte. Und al- ſo entfiel der Merovinger Stam̃ von der Cron Franckreich Anno 751. §. 4. Pipinus damit er der Koͤnigli- Pabſt
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0362" n="332"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">V</hi> Capitel</hi></fw><lb/> aber zum Koͤnige in Franckreich laſſen<lb/> ausruffen. Welche That der Pabſt<lb/><hi rendition="#aq">Zacharias</hi> deſto leichter gebilliget/ weil er<lb/> ſich fuͤr der Macht der <hi rendition="#aq">Longobarder</hi> in<lb/> Jtalien fuͤrchtete/ und deswegen wider<lb/> dieſe/ den Koͤnig in Franckreich auf alle<lb/> maſſe ſich zuverbinden ſuchte. Und al-<lb/> ſo entfiel der <hi rendition="#aq">Merovinger</hi> Stam̃ von der<lb/> Cron Franckreich Anno 751.</p> <note place="left"> <hi rendition="#aq">Pipinus.</hi> </note> </div><lb/> <div n="3"> <head> §. 4.</head> <p><hi rendition="#aq">Pipinus</hi> damit er der Koͤnigli-<lb/> chen Ehre ſich wuͤrdig erwieſe/ oder auch<lb/> den Leuten andere <hi rendition="#aq">Materie</hi> zu reden gabe/<lb/> daß ſie des <hi rendition="#aq">Childerici</hi> Abſetzung vergeſ-<lb/> ſen/ that einen Zug wider die Sachſen/<lb/> und erlegte ſie in einer groſſen Schlacht.<lb/> Angeſehen er auch unter den vorigen<lb/> Koͤnigen einige gluͤckliche Feldzuͤge in<lb/> Teutſchland gethan/ und die Voͤlcker am<lb/> Rhein bezwungen. Nach dem ward<lb/> ihm auch Gelegenheit gegeben/ ſich in J-<lb/> talien anſehnlich zumachen. Denn <hi rendition="#aq">Ai-<lb/> ſtulphus</hi> der <hi rendition="#aq">Longobar</hi>der Koͤnig hatte<lb/> ſchon gleichſam in der Hofnung gantz J-<lb/> talien verſchlungen; maſſen er auch der<lb/> Griechiſchen Kaͤyſer Stadthaltere/ <hi rendition="#aq">Ex-<lb/> archos</hi> genandt/ aus <hi rendition="#aq">Ravenna,</hi> und an-<lb/> dern zu ſelbigem <hi rendition="#aq">Gouvernament</hi> gehoͤri-<lb/> gen Orten/ verjaget/ und war nun an<lb/> dem/ daß er ſich Rom bemaͤchtigen wol-<lb/> te. Fuͤr dieſem fuͤrchtete ſich nun der<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Pabſt</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [332/0362]
Das V Capitel
aber zum Koͤnige in Franckreich laſſen
ausruffen. Welche That der Pabſt
Zacharias deſto leichter gebilliget/ weil er
ſich fuͤr der Macht der Longobarder in
Jtalien fuͤrchtete/ und deswegen wider
dieſe/ den Koͤnig in Franckreich auf alle
maſſe ſich zuverbinden ſuchte. Und al-
ſo entfiel der Merovinger Stam̃ von der
Cron Franckreich Anno 751.
§. 4. Pipinus damit er der Koͤnigli-
chen Ehre ſich wuͤrdig erwieſe/ oder auch
den Leuten andere Materie zu reden gabe/
daß ſie des Childerici Abſetzung vergeſ-
ſen/ that einen Zug wider die Sachſen/
und erlegte ſie in einer groſſen Schlacht.
Angeſehen er auch unter den vorigen
Koͤnigen einige gluͤckliche Feldzuͤge in
Teutſchland gethan/ und die Voͤlcker am
Rhein bezwungen. Nach dem ward
ihm auch Gelegenheit gegeben/ ſich in J-
talien anſehnlich zumachen. Denn Ai-
ſtulphus der Longobarder Koͤnig hatte
ſchon gleichſam in der Hofnung gantz J-
talien verſchlungen; maſſen er auch der
Griechiſchen Kaͤyſer Stadthaltere/ Ex-
archos genandt/ aus Ravenna, und an-
dern zu ſelbigem Gouvernament gehoͤri-
gen Orten/ verjaget/ und war nun an
dem/ daß er ſich Rom bemaͤchtigen wol-
te. Fuͤr dieſem fuͤrchtete ſich nun der
Pabſt
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |