Pufendorf, Samuel von: Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten. Frankfurt (Main), 1682.Das II. Capitel. nahmen/ da hingegen die Frantzosen es mitdem Pabst hielten. Welcher Krieg aber den Frantzosen übel bekahm/ indem sie bey St. Quintin eine grosse Niederlage litten/ und selbige Stadt verlohren/ auch noch darüber der Mareschal de Thermes bey Grevelingen Stösse bekam. Endlich ward A. 1559. Friede zu Chasteau en Cambresis, darinne alles/ was die Frantzosen in Jta- lien eingenommen hatten/ an ihre alte Herrn wieder gegeben ward; darüber Franciscus und Henricus so viel Blut an- gewendet. Heimlich aber ward abgere- det/ daß beyde Könige sich bemühen sol- ten/ die so genante Ketzerey auszutilgen; welches sowohl in Franckreich als Nie- derland übel gelungen. Das Jahr zuvor A. 1558. starb Carolus im Kloster S. Justi in Spanien/ darinne er seine letzte Zeit in Ruhe zugebracht. Sein garvernünftig Testament wolte der Inquisition so gar nicht anstehen/ daß es wenig fehlete/ sie hätte es als Ketzerisch verbrennen lassen. Sein Beichtvater aber/ und die Mün- che/ so ihm in selbigem Kloster Gesellschaft geleistet/ musten dem grimmigen Gerich- te herhalten. §. 11. Unter Philippo II. begunte es
Das II. Capitel. nahmen/ da hingegẽ die Frantzoſen es mitdem Pabſt hielten. Welcher Krieg aber den Frantzoſen uͤbel bekahm/ indem ſie bey St. Quintin eine groſſe Niedeꝛlage litten/ und ſelbige Stadt verlohren/ auch noch daruͤber der Mareſchal de Thermes bey Gꝛevelingen Stoͤſſe bekam. Endlich waꝛd A. 1559. Friede zu Chaſteau en Cambreſis, darinne alles/ was die Frantzoſen in Jta- lien eingenommen hatten/ an ihre alte Herrn wieder gegeben ward; daruͤber Franciſcus und Henricus ſo viel Blut an- gewendet. Heimlich aber ward abgere- det/ daß beyde Koͤnige ſich bemuͤhen ſol- ten/ die ſo genante Ketzerey auszutilgen; welches ſowohl in Franckreich als Nie- derland uͤbel gelungen. Das Jahr zuvor A. 1558. ſtarb Carolus im Kloſter S. Juſti in Spanien/ darinne er ſeine letzte Zeit in Ruhe zugebracht. Sein garvernuͤnftig Teſtament wolte der Inquiſition ſo gar nicht anſtehen/ daß es wenig fehlete/ ſie haͤtte es als Ketzeriſch verbrennen laſſen. Sein Beichtvater aber/ und die Muͤn- che/ ſo ihm in ſelbigem Kloſter Geſellſchaft geleiſtet/ muſten dem grimmigen Gerich- te herhalten. §. 11. Unter Philippo II. begunte es
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Das II. Capitel.
nahmen/ da hingegẽ die Frantzoſen es mit
dem Pabſt hielten. Welcher Krieg aber
den Frantzoſen uͤbel bekahm/ indem ſie bey
St. Quintin eine groſſe Niedeꝛlage litten/
und ſelbige Stadt verlohren/ auch noch
daruͤber der Mareſchal de Thermes bey
Gꝛevelingen Stoͤſſe bekam. Endlich waꝛd
A. 1559. Friede zu Chaſteau en Cambreſis,
darinne alles/ was die Frantzoſen in Jta-
lien eingenommen hatten/ an ihre alte
Herrn wieder gegeben ward; daruͤber
Franciſcus und Henricus ſo viel Blut an-
gewendet. Heimlich aber ward abgere-
det/ daß beyde Koͤnige ſich bemuͤhen ſol-
ten/ die ſo genante Ketzerey auszutilgen;
welches ſowohl in Franckreich als Nie-
derland uͤbel gelungen. Das Jahr zuvor
A. 1558. ſtarb Carolus im Kloſter S. Juſti
in Spanien/ darinne er ſeine letzte Zeit in
Ruhe zugebracht. Sein garvernuͤnftig
Teſtament wolte der Inquiſition ſo gar
nicht anſtehen/ daß es wenig fehlete/ ſie
haͤtte es als Ketzeriſch verbrennen laſſen.
Sein Beichtvater aber/ und die Muͤn-
che/ ſo ihm in ſelbigem Kloſter Geſellſchaft
geleiſtet/ muſten dem grimmigen Gerich-
te herhalten.
§. 11. Unter Philippo II. begunte
das ungemeine Wachsthum der Spani-
ſchen Monarchie zu ſtutzen; auch wolte
es
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