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Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 2: Von 1558 bis 1740. Göttingen, 1786.

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2) Rud. II. bis 1582. Erstgebuhrt.


II.
Von den ersten Jahren der Regierung K. Ru-
dolfs des II. 1576 -- 1582. Recht der Erstge-
buhrt im Hause Oesterreich und mehr anderen
Häusern; und Veränderungen in den Stimmen
des Reichsfürstenrathes mit dem Jahre 1582.


I. Einführung des Rechts der Erstgebuhrt in dem Hause
Oesterreich, allem Ansehen nach von Max dem II. -- II.
Eben dergleichen Verordnungen erschienen nach und nach in
mehreren fürstlichen und gräflichen Häusern; -- III. Einfluß des
Rechts der Erstgebuhrt auf die Zahl der weltlichen Stimmen
im Reichsfürstenrathe. -- IV. Zufällige Richtschnur dieser
Zahl vom Jahre 1582. her.



Nach Max des II. Tode äußerte sich zuerst imI.
Hause Oesterreich eine Veränderung, die
wahrscheinlich auf einem von demselben errichteten
neuen Hausgesetze beruhete. Bis dahin war nehm-
lich, so oft ein regierender Herr vom Hause meh-
rere Söhne hinterlaßen hatte, von diesen eine Thei-
lung vorgenommen worden; so, daß zwar das
eigentliche Herzogthum Oesterreich nach Vorschrift
des Gnadenbriefes K. Friedrichs des I. vom Jahre
1156. immer ungetheilt nur nach dem Rechte der
Erstgebuhrt vererbt worden war, aber doch die
übrigen Länder des Hauses, als Steiermark, Ty-
rol u. s. w. vertheilet waren, und jüngeren Söh-
nen und deren Nachkommen zu einem Sitze gedient
hatten, um ebenfalls als regierende Herren leben
zu können. So hatte nach einem Testamente, das
Ferdinand der I. am 25. Febr. 1554. errichtet, und
seine Söhne durch einen besonderen Vertrag am

1. März
A 5
2) Rud. II. bis 1582. Erſtgebuhrt.


II.
Von den erſten Jahren der Regierung K. Ru-
dolfs des II. 1576 — 1582. Recht der Erſtge-
buhrt im Hauſe Oeſterreich und mehr anderen
Haͤuſern; und Veraͤnderungen in den Stimmen
des Reichsfuͤrſtenrathes mit dem Jahre 1582.


I. Einfuͤhrung des Rechts der Erſtgebuhrt in dem Hauſe
Oeſterreich, allem Anſehen nach von Max dem II. — II.
Eben dergleichen Verordnungen erſchienen nach und nach in
mehreren fuͤrſtlichen und graͤflichen Haͤuſern; — III. Einfluß des
Rechts der Erſtgebuhrt auf die Zahl der weltlichen Stimmen
im Reichsfuͤrſtenrathe. — IV. Zufaͤllige Richtſchnur dieſer
Zahl vom Jahre 1582. her.



Nach Max des II. Tode aͤußerte ſich zuerſt imI.
Hauſe Oeſterreich eine Veraͤnderung, die
wahrſcheinlich auf einem von demſelben errichteten
neuen Hausgeſetze beruhete. Bis dahin war nehm-
lich, ſo oft ein regierender Herr vom Hauſe meh-
rere Soͤhne hinterlaßen hatte, von dieſen eine Thei-
lung vorgenommen worden; ſo, daß zwar das
eigentliche Herzogthum Oeſterreich nach Vorſchrift
des Gnadenbriefes K. Friedrichs des I. vom Jahre
1156. immer ungetheilt nur nach dem Rechte der
Erſtgebuhrt vererbt worden war, aber doch die
uͤbrigen Laͤnder des Hauſes, als Steiermark, Ty-
rol u. ſ. w. vertheilet waren, und juͤngeren Soͤh-
nen und deren Nachkommen zu einem Sitze gedient
hatten, um ebenfalls als regierende Herren leben
zu koͤnnen. So hatte nach einem Teſtamente, das
Ferdinand der I. am 25. Febr. 1554. errichtet, und
ſeine Soͤhne durch einen beſonderen Vertrag am

1. Maͤrz
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[9/0051] 2) Rud. II. bis 1582. Erſtgebuhrt. II. Von den erſten Jahren der Regierung K. Ru- dolfs des II. 1576 — 1582. Recht der Erſtge- buhrt im Hauſe Oeſterreich und mehr anderen Haͤuſern; und Veraͤnderungen in den Stimmen des Reichsfuͤrſtenrathes mit dem Jahre 1582. I. Einfuͤhrung des Rechts der Erſtgebuhrt in dem Hauſe Oeſterreich, allem Anſehen nach von Max dem II. — II. Eben dergleichen Verordnungen erſchienen nach und nach in mehreren fuͤrſtlichen und graͤflichen Haͤuſern; — III. Einfluß des Rechts der Erſtgebuhrt auf die Zahl der weltlichen Stimmen im Reichsfuͤrſtenrathe. — IV. Zufaͤllige Richtſchnur dieſer Zahl vom Jahre 1582. her. Nach Max des II. Tode aͤußerte ſich zuerſt im Hauſe Oeſterreich eine Veraͤnderung, die wahrſcheinlich auf einem von demſelben errichteten neuen Hausgeſetze beruhete. Bis dahin war nehm- lich, ſo oft ein regierender Herr vom Hauſe meh- rere Soͤhne hinterlaßen hatte, von dieſen eine Thei- lung vorgenommen worden; ſo, daß zwar das eigentliche Herzogthum Oeſterreich nach Vorſchrift des Gnadenbriefes K. Friedrichs des I. vom Jahre 1156. immer ungetheilt nur nach dem Rechte der Erſtgebuhrt vererbt worden war, aber doch die uͤbrigen Laͤnder des Hauſes, als Steiermark, Ty- rol u. ſ. w. vertheilet waren, und juͤngeren Soͤh- nen und deren Nachkommen zu einem Sitze gedient hatten, um ebenfalls als regierende Herren leben zu koͤnnen. So hatte nach einem Teſtamente, das Ferdinand der I. am 25. Febr. 1554. errichtet, und ſeine Soͤhne durch einen beſonderen Vertrag am 1. Maͤrz I. A 5

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Zitationshilfe: Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 2: Von 1558 bis 1740. Göttingen, 1786, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/puetter_staatsverfassung02_1786/51>, abgerufen am 21.11.2024.