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Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 2: Von 1558 bis 1740. Göttingen, 1786.

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6) Pragmatische Sanction.


VI.
Weitere Folgen des Nordischen und Spanischen
Successionskrieges. Errichtung der pragmati-
schen Sanction, und deren Einfluß auf die
öffentlichen Angelegenheiten.


I. II. Folgen des Nordischen Krieges. -- Hessische
Thronfolge in Schweden. -- III. Bremen und Verden
kömmt an das Haus Hannover, -- Stettin an Preussen. --
Schleswig behält der König in Dänemark. -- IV. Zur völ-
ligen Beylegung der Spanischen Successionssache wird einem
Spanischen Prinzen die Anwartschaft auf Toscana, Parma
und Piacenza ertheilt, -- wozu das Teutsche Reich seine
erbetene Einwilligung gibt. -- V. Zum Vortheile seiner
weiblichen Nachkommen errichtet Carl der VI. seine pragma-
tische Sanction, -- VI. und läßt seines Bruders Josephs
Töchter Verzicht leisten; -- VII. bewirkt auch die Garan-
tie derselben von Spanien, Großbritannien, Dänemark und
dem Teutschen Reiche; -- VIII. geräth jedoch über die Pol-
nische Königswahl in einen neuen Krieg mit Frankreich, --
IX. bis endlich in den mit dieser Krone geschlossenen Präli-
minarien auch die Französische Garantie theuer erkauft wird. --
X. Auf eben den Fuß erfolgt auch ein förmlicher Friedens-
schluß, -- dessen Genehmigung zwar vom Reiche begehret,
aber durch des Kaisers Tod unterbrochen wird. -- XI. Die
Aufhebung der Ryßwickischen Clausel war inzwischen schon
beym Anfange des Krieges auf dem Reichstage verabredet
und beschlossen.



Während der Zeit, daß die bisher beschriebenenI.
Reichssachen und Streitigkeiten beider Re-
ligionstheile unter der Regierung Kaiser Carls
des VI. in Bewegung waren, hatten die großen
Angelegenheiten sowohl des Nordischen Krieges, als
der Spanischen Successionssache, woran so viele
Europäische Mächte Theil nahmen, auch noch ver-

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6) Pragmatiſche Sanction.


VI.
Weitere Folgen des Nordiſchen und Spaniſchen
Succeſſionskrieges. Errichtung der pragmati-
ſchen Sanction, und deren Einfluß auf die
oͤffentlichen Angelegenheiten.


I. II. Folgen des Nordiſchen Krieges. — Heſſiſche
Thronfolge in Schweden. — III. Bremen und Verden
koͤmmt an das Haus Hannover, — Stettin an Preuſſen. —
Schleswig behaͤlt der Koͤnig in Daͤnemark. — IV. Zur voͤl-
ligen Beylegung der Spaniſchen Succeſſionsſache wird einem
Spaniſchen Prinzen die Anwartſchaft auf Toſcana, Parma
und Piacenza ertheilt, — wozu das Teutſche Reich ſeine
erbetene Einwilligung gibt. — V. Zum Vortheile ſeiner
weiblichen Nachkommen errichtet Carl der VI. ſeine pragma-
tiſche Sanction, — VI. und laͤßt ſeines Bruders Joſephs
Toͤchter Verzicht leiſten; — VII. bewirkt auch die Garan-
tie derſelben von Spanien, Großbritannien, Daͤnemark und
dem Teutſchen Reiche; — VIII. geraͤth jedoch uͤber die Pol-
niſche Koͤnigswahl in einen neuen Krieg mit Frankreich, —
IX. bis endlich in den mit dieſer Krone geſchloſſenen Praͤli-
minarien auch die Franzoͤſiſche Garantie theuer erkauft wird. —
X. Auf eben den Fuß erfolgt auch ein foͤrmlicher Friedens-
ſchluß, — deſſen Genehmigung zwar vom Reiche begehret,
aber durch des Kaiſers Tod unterbrochen wird. — XI. Die
Aufhebung der Ryßwickiſchen Clauſel war inzwiſchen ſchon
beym Anfange des Krieges auf dem Reichstage verabredet
und beſchloſſen.



Waͤhrend der Zeit, daß die bisher beſchriebenenI.
Reichsſachen und Streitigkeiten beider Re-
ligionstheile unter der Regierung Kaiſer Carls
des VI. in Bewegung waren, hatten die großen
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[439/0481] 6) Pragmatiſche Sanction. VI. Weitere Folgen des Nordiſchen und Spaniſchen Succeſſionskrieges. Errichtung der pragmati- ſchen Sanction, und deren Einfluß auf die oͤffentlichen Angelegenheiten. I. II. Folgen des Nordiſchen Krieges. — Heſſiſche Thronfolge in Schweden. — III. Bremen und Verden koͤmmt an das Haus Hannover, — Stettin an Preuſſen. — Schleswig behaͤlt der Koͤnig in Daͤnemark. — IV. Zur voͤl- ligen Beylegung der Spaniſchen Succeſſionsſache wird einem Spaniſchen Prinzen die Anwartſchaft auf Toſcana, Parma und Piacenza ertheilt, — wozu das Teutſche Reich ſeine erbetene Einwilligung gibt. — V. Zum Vortheile ſeiner weiblichen Nachkommen errichtet Carl der VI. ſeine pragma- tiſche Sanction, — VI. und laͤßt ſeines Bruders Joſephs Toͤchter Verzicht leiſten; — VII. bewirkt auch die Garan- tie derſelben von Spanien, Großbritannien, Daͤnemark und dem Teutſchen Reiche; — VIII. geraͤth jedoch uͤber die Pol- niſche Koͤnigswahl in einen neuen Krieg mit Frankreich, — IX. bis endlich in den mit dieſer Krone geſchloſſenen Praͤli- minarien auch die Franzoͤſiſche Garantie theuer erkauft wird. — X. Auf eben den Fuß erfolgt auch ein foͤrmlicher Friedens- ſchluß, — deſſen Genehmigung zwar vom Reiche begehret, aber durch des Kaiſers Tod unterbrochen wird. — XI. Die Aufhebung der Ryßwickiſchen Clauſel war inzwiſchen ſchon beym Anfange des Krieges auf dem Reichstage verabredet und beſchloſſen. Waͤhrend der Zeit, daß die bisher beſchriebenen Reichsſachen und Streitigkeiten beider Re- ligionstheile unter der Regierung Kaiſer Carls des VI. in Bewegung waren, hatten die großen Angelegenheiten ſowohl des Nordiſchen Krieges, als der Spaniſchen Succeſſionsſache, woran ſo viele Europaͤiſche Maͤchte Theil nahmen, auch noch ver- ſchie- I. E e 4

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Zitationshilfe: Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 2: Von 1558 bis 1740. Göttingen, 1786, S. 439. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/puetter_staatsverfassung02_1786/481>, abgerufen am 21.11.2024.