läufig. Seinetwegen wurden nach Tisch, sobald die Damen uns verlassen hatten, Cigarren gebracht und mehr als eine geraucht, was ich in England bisher noch nicht gesehen habe. M. de Montron erzählte mit französischer Kunst sehr lustige Anekdoten; am unterhaltendsten war aber Major Keppel, der Rei- sende in Persien, der heute manche scrabreuse, aber höchst pikante Geschichten aus jenen Ländern zum besten gab, die er dem Druck nicht übergeben konnte, und die ich daher auch Dir nicht mittheilen darf, was mir jedoch sehr leid thut.
Morgen werde ich mit dem jungen Capt. R ... nach Ascott fahren und Windsor besehen, um wieder einige Varietät in mein einförmiges Leben zu brin- gen. Man vermuthet, daß die Wettrennen unge- wöhnlich brillant seyn werden, da sie der König dies- mal besucht, und Pferde von ihm Theil daran nehmen.
Windsor, den 14ten.
Nach einer raschen Fahrt von 25 englischen Meilen, zum Theil durch den Park von Windsor, hinter dem sich das Schloß, die alte Residenz so vieler Könige, erhebt -- erreichten wir die weite und dürre Haide von Ascott, wo die Wettrennen statt finden. Der Platz bot ganz das Bild eines Luftlagers dar. Un- absehbare Reihen von Zelten für Pferde und Men- schen, Wagenburgen längs der Rennbahn, größten-
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läufig. Seinetwegen wurden nach Tiſch, ſobald die Damen uns verlaſſen hatten, Cigarren gebracht und mehr als eine geraucht, was ich in England bisher noch nicht geſehen habe. M. de Montron erzählte mit franzöſiſcher Kunſt ſehr luſtige Anekdoten; am unterhaltendſten war aber Major Keppel, der Rei- ſende in Perſien, der heute manche ſcrabreuſe, aber höchſt pikante Geſchichten aus jenen Ländern zum beſten gab, die er dem Druck nicht übergeben konnte, und die ich daher auch Dir nicht mittheilen darf, was mir jedoch ſehr leid thut.
Morgen werde ich mit dem jungen Capt. R … nach Ascott fahren und Windſor beſehen, um wieder einige Varietät in mein einförmiges Leben zu brin- gen. Man vermuthet, daß die Wettrennen unge- wöhnlich brillant ſeyn werden, da ſie der König dies- mal beſucht, und Pferde von ihm Theil daran nehmen.
Windſor, den 14ten.
Nach einer raſchen Fahrt von 25 engliſchen Meilen, zum Theil durch den Park von Windſor, hinter dem ſich das Schloß, die alte Reſidenz ſo vieler Könige, erhebt — erreichten wir die weite und dürre Haide von Ascott, wo die Wettrennen ſtatt finden. Der Platz bot ganz das Bild eines Luftlagers dar. Un- abſehbare Reihen von Zelten für Pferde und Men- ſchen, Wagenburgen längs der Rennbahn, größten-
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läufig. Seinetwegen wurden nach Tiſch, ſobald die
Damen uns verlaſſen hatten, Cigarren gebracht und
mehr als eine geraucht, was ich in England bisher
noch nicht geſehen habe. M. de Montron erzählte
mit franzöſiſcher Kunſt ſehr luſtige Anekdoten; am
unterhaltendſten war aber Major Keppel, der Rei-
ſende in Perſien, der heute manche ſcrabreuſe, aber
höchſt pikante Geſchichten aus jenen Ländern zum
beſten gab, die er dem Druck nicht übergeben konnte,
und die ich daher auch Dir nicht mittheilen darf, was
mir jedoch ſehr leid thut.
Morgen werde ich mit dem jungen Capt. R …
nach Ascott fahren und Windſor beſehen, um wieder
einige Varietät in mein einförmiges Leben zu brin-
gen. Man vermuthet, daß die Wettrennen unge-
wöhnlich brillant ſeyn werden, da ſie der König dies-
mal beſucht, und Pferde von ihm Theil daran nehmen.
Windſor, den 14ten.
Nach einer raſchen Fahrt von 25 engliſchen Meilen,
zum Theil durch den Park von Windſor, hinter dem
ſich das Schloß, die alte Reſidenz ſo vieler Könige,
erhebt — erreichten wir die weite und dürre Haide
von Ascott, wo die Wettrennen ſtatt finden. Der
Platz bot ganz das Bild eines Luftlagers dar. Un-
abſehbare Reihen von Zelten für Pferde und Men-
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Pückler-Muskau, Hermann von: Briefe eines Verstorbenen. Bd. 4. Stuttgart, 1831, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pueckler_briefe04_1831/67>, abgerufen am 23.11.2024.
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