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Pückler-Muskau, Hermann von: Briefe eines Verstorbenen. Bd. 4. Stuttgart, 1831.

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auch Caspars beliebtes Lied. Der Teufel, in langen
rothen Gewändern, tanzt zuletzt einen förmlichen
Shawltanz, ehe er mit Caspar in seiner Hölle zur
Ruhe kömmt, welche letztere durch feurige Wasserfälle,
rothe Coulissen und übereinander liegende Gerippe
sehr anmuthig versinnlicht wird.

Hier fällt nun jeder Vergleich mit Deutschland ganz
zu unserm Vortheil aus, so sehr wir bei der Tra-
gödie verlieren. Ich wünschte aber, es wäre umge-
kehrt.



Ich schrieb Dir neulich, daß ich mich wohler be-
finde, und seit dieser Zeit bin ich immer unwohl.
Man muß nie etwas verrufen, wie die alten Weiber
sagen, denn, wie W. Scott hinzusetzt: Dinge anzu-
kündigen, die noch nicht ganz sicher sind, bringt Un-
glück. Dies Letzte habe ich in der That sehr oft er-
fahren. Was aber meine Gesundheit betrifft, so ist
sie so kauderwelsch als mein ganzes Wesen, und da
ich einmal im Citiren begriffen bin, laß mich Dir
eine kurze Stelle aus einem hier sehr beliebten medi-
zinischen Buche abschreiben, die auch außer uns gar
vielen Naturen unsrer Zeit über sich selbst Aufschluß
geben kann. Höre:

"Eine Art Individuen, ohne im Allgemeinen schwach
zu seyn, werden doch von der Wiege bis zum Grabe

auch Caſpars beliebtes Lied. Der Teufel, in langen
rothen Gewändern, tanzt zuletzt einen förmlichen
Shawltanz, ehe er mit Caſpar in ſeiner Hölle zur
Ruhe kömmt, welche letztere durch feurige Waſſerfälle,
rothe Couliſſen und übereinander liegende Gerippe
ſehr anmuthig verſinnlicht wird.

Hier fällt nun jeder Vergleich mit Deutſchland ganz
zu unſerm Vortheil aus, ſo ſehr wir bei der Tra-
gödie verlieren. Ich wünſchte aber, es wäre umge-
kehrt.



Ich ſchrieb Dir neulich, daß ich mich wohler be-
finde, und ſeit dieſer Zeit bin ich immer unwohl.
Man muß nie etwas verrufen, wie die alten Weiber
ſagen, denn, wie W. Scott hinzuſetzt: Dinge anzu-
kündigen, die noch nicht ganz ſicher ſind, bringt Un-
glück. Dies Letzte habe ich in der That ſehr oft er-
fahren. Was aber meine Geſundheit betrifft, ſo iſt
ſie ſo kauderwelſch als mein ganzes Weſen, und da
ich einmal im Citiren begriffen bin, laß mich Dir
eine kurze Stelle aus einem hier ſehr beliebten medi-
ziniſchen Buche abſchreiben, die auch außer uns gar
vielen Naturen unſrer Zeit über ſich ſelbſt Aufſchluß
geben kann. Höre:

„Eine Art Individuen, ohne im Allgemeinen ſchwach
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[264/0280] auch Caſpars beliebtes Lied. Der Teufel, in langen rothen Gewändern, tanzt zuletzt einen förmlichen Shawltanz, ehe er mit Caſpar in ſeiner Hölle zur Ruhe kömmt, welche letztere durch feurige Waſſerfälle, rothe Couliſſen und übereinander liegende Gerippe ſehr anmuthig verſinnlicht wird. Hier fällt nun jeder Vergleich mit Deutſchland ganz zu unſerm Vortheil aus, ſo ſehr wir bei der Tra- gödie verlieren. Ich wünſchte aber, es wäre umge- kehrt. Den 2ten Dezember. Ich ſchrieb Dir neulich, daß ich mich wohler be- finde, und ſeit dieſer Zeit bin ich immer unwohl. Man muß nie etwas verrufen, wie die alten Weiber ſagen, denn, wie W. Scott hinzuſetzt: Dinge anzu- kündigen, die noch nicht ganz ſicher ſind, bringt Un- glück. Dies Letzte habe ich in der That ſehr oft er- fahren. Was aber meine Geſundheit betrifft, ſo iſt ſie ſo kauderwelſch als mein ganzes Weſen, und da ich einmal im Citiren begriffen bin, laß mich Dir eine kurze Stelle aus einem hier ſehr beliebten medi- ziniſchen Buche abſchreiben, die auch außer uns gar vielen Naturen unſrer Zeit über ſich ſelbſt Aufſchluß geben kann. Höre: „Eine Art Individuen, ohne im Allgemeinen ſchwach zu ſeyn, werden doch von der Wiege bis zum Grabe

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Zitationshilfe: Pückler-Muskau, Hermann von: Briefe eines Verstorbenen. Bd. 4. Stuttgart, 1831, S. 264. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pueckler_briefe04_1831/280>, abgerufen am 23.11.2024.