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Pückler-Muskau, Hermann von: Briefe eines Verstorbenen. Bd. 4. Stuttgart, 1831.

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dukte im Messer- und Scheeren-Fach betrachtete, als
z. B. ein Messer mit 180 Klingen, Scheeren die voll-
kommen schneiden und brauchbar sind, obgleich man
sie kaum mit bloßen Augen erkennen kann etc. etc. --
kaufte ich auch für Dich, ohne Aberglauben, Nadeln und
Scheeren für Deine ganze Lebenszeit, nebst einigen
andern Kleinigkeiten neuer Erfindung, die Dir, wie
ich hoffe, Vergnügen machen werden.



Ich fuhr die Nacht hindurch, und sah nur von
weitem bei Mondschein Newstead Abbey, Lord By-
rons jetzt sehr vernachlässigten Geburtsort und Fa-
milienschloß. Ausser der gothischen Kirche, deren fast
jede Stadt in England eine mehr oder minder schöne
aufzuweisen hat, ist in Nottingham nicht viel zu
sehen, eine merkwürdige Manufaktur von Petinet
ausgenommen, wo die Maschinen ganz allein alle
Arbeit machen und nur ein einziger Mensch dabei
steht, um acht zu geben, wenn sich etwa irgend et-
was verschieben sollte. Es sieht höchst seltsam aus,
wenn, wie durch unsichtbare Hände geführt, die
Eisenungeheuer mit allen ihren Klammern und Spitzen
zu handthieren anfangen, und der schönste Petinet
im Rahmen gespannt, nett und fertig oben langsam
hervorkömmt, während man unten die Spindel mit

dukte im Meſſer- und Scheeren-Fach betrachtete, als
z. B. ein Meſſer mit 180 Klingen, Scheeren die voll-
kommen ſchneiden und brauchbar ſind, obgleich man
ſie kaum mit bloßen Augen erkennen kann ꝛc. ꝛc. —
kaufte ich auch für Dich, ohne Aberglauben, Nadeln und
Scheeren für Deine ganze Lebenszeit, nebſt einigen
andern Kleinigkeiten neuer Erfindung, die Dir, wie
ich hoffe, Vergnügen machen werden.



Ich fuhr die Nacht hindurch, und ſah nur von
weitem bei Mondſchein Newſtead Abbey, Lord By-
rons jetzt ſehr vernachläſſigten Geburtsort und Fa-
milienſchloß. Auſſer der gothiſchen Kirche, deren faſt
jede Stadt in England eine mehr oder minder ſchöne
aufzuweiſen hat, iſt in Nottingham nicht viel zu
ſehen, eine merkwürdige Manufaktur von Petinet
ausgenommen, wo die Maſchinen ganz allein alle
Arbeit machen und nur ein einziger Menſch dabei
ſteht, um acht zu geben, wenn ſich etwa irgend et-
was verſchieben ſollte. Es ſieht höchſt ſeltſam aus,
wenn, wie durch unſichtbare Hände geführt, die
Eiſenungeheuer mit allen ihren Klammern und Spitzen
zu handthieren anfangen, und der ſchönſte Petinet
im Rahmen geſpannt, nett und fertig oben langſam
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[131[231]/0247] dukte im Meſſer- und Scheeren-Fach betrachtete, als z. B. ein Meſſer mit 180 Klingen, Scheeren die voll- kommen ſchneiden und brauchbar ſind, obgleich man ſie kaum mit bloßen Augen erkennen kann ꝛc. ꝛc. — kaufte ich auch für Dich, ohne Aberglauben, Nadeln und Scheeren für Deine ganze Lebenszeit, nebſt einigen andern Kleinigkeiten neuer Erfindung, die Dir, wie ich hoffe, Vergnügen machen werden. Nottingham den 4ten October. Ich fuhr die Nacht hindurch, und ſah nur von weitem bei Mondſchein Newſtead Abbey, Lord By- rons jetzt ſehr vernachläſſigten Geburtsort und Fa- milienſchloß. Auſſer der gothiſchen Kirche, deren faſt jede Stadt in England eine mehr oder minder ſchöne aufzuweiſen hat, iſt in Nottingham nicht viel zu ſehen, eine merkwürdige Manufaktur von Petinet ausgenommen, wo die Maſchinen ganz allein alle Arbeit machen und nur ein einziger Menſch dabei ſteht, um acht zu geben, wenn ſich etwa irgend et- was verſchieben ſollte. Es ſieht höchſt ſeltſam aus, wenn, wie durch unſichtbare Hände geführt, die Eiſenungeheuer mit allen ihren Klammern und Spitzen zu handthieren anfangen, und der ſchönſte Petinet im Rahmen geſpannt, nett und fertig oben langſam hervorkömmt, während man unten die Spindel mit

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Zitationshilfe: Pückler-Muskau, Hermann von: Briefe eines Verstorbenen. Bd. 4. Stuttgart, 1831, S. 131[231]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pueckler_briefe04_1831/247>, abgerufen am 23.11.2024.