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Pückler-Muskau, Hermann von: Briefe eines Verstorbenen. Bd. 3. Stuttgart, 1831.

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Hauses, hübsche Knaben, uns auf kleinen schottischen
Ponys umschwärmten, bis sich einer der letzten als
Führer zu uns gesellte, und auch das Innere des
Schlosses zeigte, dessen dunkle Mauern von aussen
höchst üppig bis ans Dach mit Epheu, spalierartig
gezogenen Granatbäumen, und Monatsrosen bedeckt
waren.

Erst mit einbrechender Dunkelheit verließen wir den
Park, und erreichten in einer halben Stunde das
Städtchen Watford, in dessen gutem Gasthof ich jetzt
ruhe. R. benutzt die Gelegenheit, sich Dir unterthä-
nig zu empfehlen, und schreibt mit einer Emsigkeit
an seinem Tagebuche, die mich lachen macht.

Nachträglich muß ich doch noch bemerken, daß wir
in der Priory (ich stehle es aus dem erwähnten Ta-
gebuche) einen einzelnen Rhododendron-Strauch im
Freien stehen sahen, der 15 Fuß hoch war, und mit
seinen dichten Zweigen über 25 Fuß im Umfang maß.
Solche Vegetation ist einladender für Parkomanie, als
es uns geboten wird!



Wir haben die Berechnung gemacht, liebe Julie, daß
wenn Du mit uns wärest, ein Wunsch, der Deinen
treuen Dienern stets gegenwärtig ist, Du täglich, ver-
möge Deiner Abneigung gegen Fußbewegungen, höch-
stens 1/4 Park sehen könntest, und wenigstens 170

Hauſes, hübſche Knaben, uns auf kleinen ſchottiſchen
Ponys umſchwärmten, bis ſich einer der letzten als
Führer zu uns geſellte, und auch das Innere des
Schloſſes zeigte, deſſen dunkle Mauern von auſſen
höchſt üppig bis ans Dach mit Epheu, ſpalierartig
gezogenen Granatbäumen, und Monatsroſen bedeckt
waren.

Erſt mit einbrechender Dunkelheit verließen wir den
Park, und erreichten in einer halben Stunde das
Städtchen Watford, in deſſen gutem Gaſthof ich jetzt
ruhe. R. benutzt die Gelegenheit, ſich Dir unterthä-
nig zu empfehlen, und ſchreibt mit einer Emſigkeit
an ſeinem Tagebuche, die mich lachen macht.

Nachträglich muß ich doch noch bemerken, daß wir
in der Priory (ich ſtehle es aus dem erwähnten Ta-
gebuche) einen einzelnen Rhododendron-Strauch im
Freien ſtehen ſahen, der 15 Fuß hoch war, und mit
ſeinen dichten Zweigen über 25 Fuß im Umfang maß.
Solche Vegetation iſt einladender für Parkomanie, als
es uns geboten wird!



Wir haben die Berechnung gemacht, liebe Julie, daß
wenn Du mit uns wäreſt, ein Wunſch, der Deinen
treuen Dienern ſtets gegenwärtig iſt, Du täglich, ver-
möge Deiner Abneigung gegen Fußbewegungen, höch-
ſtens ¼ Park ſehen könnteſt, und wenigſtens 170

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[206/0250] Hauſes, hübſche Knaben, uns auf kleinen ſchottiſchen Ponys umſchwärmten, bis ſich einer der letzten als Führer zu uns geſellte, und auch das Innere des Schloſſes zeigte, deſſen dunkle Mauern von auſſen höchſt üppig bis ans Dach mit Epheu, ſpalierartig gezogenen Granatbäumen, und Monatsroſen bedeckt waren. Erſt mit einbrechender Dunkelheit verließen wir den Park, und erreichten in einer halben Stunde das Städtchen Watford, in deſſen gutem Gaſthof ich jetzt ruhe. R. benutzt die Gelegenheit, ſich Dir unterthä- nig zu empfehlen, und ſchreibt mit einer Emſigkeit an ſeinem Tagebuche, die mich lachen macht. Nachträglich muß ich doch noch bemerken, daß wir in der Priory (ich ſtehle es aus dem erwähnten Ta- gebuche) einen einzelnen Rhododendron-Strauch im Freien ſtehen ſahen, der 15 Fuß hoch war, und mit ſeinen dichten Zweigen über 25 Fuß im Umfang maß. Solche Vegetation iſt einladender für Parkomanie, als es uns geboten wird! Woburn, den 26ſten. Wir haben die Berechnung gemacht, liebe Julie, daß wenn Du mit uns wäreſt, ein Wunſch, der Deinen treuen Dienern ſtets gegenwärtig iſt, Du täglich, ver- möge Deiner Abneigung gegen Fußbewegungen, höch- ſtens ¼ Park ſehen könnteſt, und wenigſtens 170

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Zitationshilfe: Pückler-Muskau, Hermann von: Briefe eines Verstorbenen. Bd. 3. Stuttgart, 1831, S. 206. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pueckler_briefe03_1831/250>, abgerufen am 13.11.2024.