Pomet, Peter: Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler. Leipzig, 1717.Hauptbeschreibung dritter Theil. [Spaltenumbruch]
wohfeil hingeben. Dieses dencke ich, kanvon dieser und der Alkermes Confection, wie auch vom Theriac, genug gesaget seyn, um dadurch zu verhindern, daß sie niemand von diesen Hausirern, oder auch wohl von Kramern, die derglei- chen Handel treiben, erkauffe, denn es gehet gar schwer zu, wenn man sie er- kennen will, indem diejenigen, die diese Sachen zurichten, nicht die ungeschick- testen sind, und gehöret eine grössere Wissenschaft dazu, wenn man ein schön [Spaltenumbruch] Stück von häßlichen Materialien ver- fertigen soll, als wenn man etwas gu- tes mit guten Sachen zurichtet. Jch selbst kan versichern, daß ich dergleichen Hyacintheonfectiones gesehen, und un- ter den Händen gehabt habe, durch die auch der geschickteste Mensch solte betro- gen worden seyn. Demnach ist die be- ste Wissenschafft oder Kundschafft, die ich davon ertheilen kan, diese; man muß sie bey redlichen Leuten erkauffen, und nicht auf den Preiß sehen. Das dritte Capitel. [Beginn Spaltensatz]
Vom Topas. DJe Topasen/ die zur Artzney ge- Der Topas zur Artzney braucht kei- Das vierte Capitel. [Beginn Spaltensatz]
Vom Schmaragd. DEr Schmaragd ist ein grünlich- Die Schmaragden, welche am hö- Man hat in Acht genommen, daß der Das fünffte Capitel. [Beginn Spaltensatz]
Vom Sapphir. WJr verkauffen zweyerley Sorten Jhrer etliche schieben an statt der Das F f f
Hauptbeſchreibung dritter Theil. [Spaltenumbruch]
wohfeil hingeben. Dieſes dencke ich, kanvon dieſer und der Alkermes Confection, wie auch vom Theriac, genug geſaget ſeyn, um dadurch zu verhindern, daß ſie niemand von dieſen Hauſirern, oder auch wohl von Kramern, die derglei- chen Handel treiben, erkauffe, denn es gehet gar ſchwer zu, wenn man ſie er- kennen will, indem diejenigen, die dieſe Sachen zurichten, nicht die ungeſchick- teſten ſind, und gehoͤret eine groͤſſere Wiſſenſchaft dazu, wenn man ein ſchoͤn [Spaltenumbruch] Stuͤck von haͤßlichen Materialien ver- fertigen ſoll, als wenn man etwas gu- tes mit guten Sachen zurichtet. Jch ſelbſt kan verſichern, daß ich dergleichen Hyacintheonfectiones geſehen, und un- ter den Haͤnden gehabt habe, durch die auch der geſchickteſte Menſch ſolte betro- gen worden ſeyn. Demnach iſt die be- ſte Wiſſenſchafft oder Kundſchafft, die ich davon ertheilen kan, dieſe; man muß ſie bey redlichen Leuten erkauffen, und nicht auf den Preiß ſehen. Das dritte Capitel. [Beginn Spaltensatz]
Vom Topas. DJe Topaſen/ die zur Artzney ge- Der Topas zur Artzney braucht kei- Das vierte Capitel. [Beginn Spaltensatz]
Vom Schmaragd. DEr Schmaragd iſt ein gruͤnlich- Die Schmaragden, welche am hoͤ- Man hat in Acht genommen, daß der Das fuͤnffte Capitel. [Beginn Spaltensatz]
Vom Sapphir. WJr verkauffen zweyerley Sorten Jhrer etliche ſchieben an ſtatt der Das F f f
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0559"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Hauptbeſchreibung dritter Theil.</hi></fw><lb/><cb n="815"/> wohfeil hingeben. Dieſes dencke ich, kan<lb/> von dieſer und der Alkermes Confection,<lb/> wie auch vom Theriac, genug geſaget<lb/> ſeyn, um dadurch zu verhindern, daß<lb/> ſie niemand von dieſen Hauſirern, oder<lb/> auch wohl von Kramern, die derglei-<lb/> chen Handel treiben, erkauffe, denn es<lb/> gehet gar ſchwer zu, wenn man ſie er-<lb/> kennen will, indem diejenigen, die dieſe<lb/> Sachen zurichten, nicht die ungeſchick-<lb/> teſten ſind, und gehoͤret eine groͤſſere<lb/> Wiſſenſchaft dazu, wenn man ein ſchoͤn<lb/><cb n="816"/> Stuͤck von haͤßlichen Materialien ver-<lb/> fertigen ſoll, als wenn man etwas gu-<lb/> tes mit guten Sachen zurichtet. Jch<lb/> ſelbſt kan verſichern, daß ich dergleichen<lb/> Hyacintheonfectiones geſehen, und un-<lb/> ter den Haͤnden gehabt habe, durch die<lb/> auch der geſchickteſte Menſch ſolte betro-<lb/> gen worden ſeyn. Demnach iſt die be-<lb/> ſte Wiſſenſchafft oder Kundſchafft, die<lb/> ich davon ertheilen kan, dieſe; man muß<lb/> ſie bey redlichen Leuten erkauffen, und<lb/> nicht auf den Preiß ſehen.</p> <cb type="end"/> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Das dritte Capitel.<lb/> Vom Topas.</hi> </head><lb/> <cb type="start"/> <p><hi rendition="#in">D</hi>Je <hi rendition="#fr">Topaſen/</hi> die zur Artzney ge-<lb/> brauchet werden, ſind Steine von<lb/> unterſchiedener Groͤſſe, uͤberaus ſchwer,<lb/> hell und durchſichtig, und den Spie-<lb/> geln, die ſich in dem Gyps von Mont-<lb/> martre befinden, durchaus aͤhnlich.<lb/> Man haͤlt dafuͤr, daß dieſe Steine in<lb/><cb/> <hi rendition="#fr">Oſt-</hi> und <hi rendition="#fr">Weſtindien/</hi> in <hi rendition="#fr">Boͤhmen</hi><lb/> und <hi rendition="#fr">Teutſchland</hi> gefunden wuͤrden.</p><lb/> <p>Der <hi rendition="#fr">Topas</hi> zur Artzney braucht kei-<lb/> ner weitern Zubereitung, als daß er,<lb/> gleichwie der Hyacinth, und andre hier-<lb/> naͤchſt folgende Edelſteine, mit Roſen-<lb/> waſſer abgerieben werde.</p> <cb type="end"/> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Das vierte Capitel.<lb/> Vom Schmaragd.</hi> </head><lb/> <cb type="start"/> <p><hi rendition="#in">D</hi>Er <hi rendition="#fr">Schmaragd</hi> iſt ein gruͤnlich-<lb/> ter Stein, welcher an unterſchied-<lb/> lichen Orten in <hi rendition="#fr">Ethiopien, Egypten</hi><lb/> und <hi rendition="#fr">Perſien,</hi> auch <hi rendition="#fr">Oſt-</hi> und <hi rendition="#fr">Weſtin-<lb/> dien</hi> gefunden wird.</p><lb/> <p>Die <hi rendition="#fr">Schmaragden,</hi> welche am hoͤ-<lb/> heſten geachtet werden, ſind diejenigen,<lb/> die man Prima zu nennen pflegt, weil<lb/> ſie insgemein rein und ſauber ſind, das<lb/> iſt, ſie ſind ſehr ſchoͤn gruͤn auf blau, ohne<lb/> Marmor und Stein. Es ſcheinet, als<lb/> ob die <hi rendition="#fr">Schmaragden</hi> in den Eiſen-<lb/><cb/> ſchachten gefunden wuͤrden, denn ich<lb/> habe etliche, an denen annoch Eiſen<lb/> haͤnget.</p><lb/> <p>Man hat in Acht genommen, daß der<lb/><hi rendition="#fr">Schmaragd</hi> ſeine gruͤne Farbe in den<lb/> Bergwercken uͤberkomme, ie mehr er<lb/> naͤmlich zu ſeiner Vollkommenheit ge-<lb/> langet, gleich als wie die Fruͤchte auf<lb/> den Baͤumen: iedoch will ich es nicht<lb/> fuͤr gewiß ausgeben, weil ich es nicht<lb/> ſelbſt geſehen habe.</p> <cb type="end"/> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Das fuͤnffte Capitel.<lb/> Vom Sapphir.</hi> </head><lb/> <cb type="start"/> <p><hi rendition="#in">W</hi>Jr verkauffen zweyerley Sorten<lb/><hi rendition="#fr">Sapphir/ rothe</hi> und <hi rendition="#fr">ſchwaͤrtz-<lb/> lichte.</hi> Es ſind aber dieſelben kleine<lb/> Steinlein, wie Nadelknoͤpfe groß, uͤber<lb/> die maſſen harte und folglich ſehr ſchwer<lb/> zu reiben. Die <hi rendition="#fr">rothen,</hi> welche insge-<lb/> mein eine Farbe, wie der Wein haben,<lb/> ſollen zur Artzney gebrauchet werden,<lb/> denn was die ſchwaͤrtzlichten betrifft,<lb/> dieſelben ſind viel eher den Eiſenſchla-<lb/> cken, als einem Edelſteine aͤhnlich, und<lb/> machen die Hyacinth-Confection<lb/> ſchwartz, wenn man ſie dazu nimmt.</p><lb/> <cb/> <p>Jhrer etliche ſchieben an ſtatt der<lb/> rothen orientaliſchen Sapphire dieje-<lb/> nigen kleinen Steinlein ein, welche in<lb/><hi rendition="#fr">Holland</hi> gantz gemeine ſind, und von<lb/> uns <hi rendition="#fr">Vermeil</hi> genennet werden, oder<lb/> kleine <hi rendition="#fr">Granaten;</hi> dannenhero muß<lb/> man wohl drauf Achtung geben: wie-<lb/> wohl es ohnſchwer zu mercken iſt, denn<lb/> die wahrhaften <hi rendition="#fr">Sapphire</hi> ſind ſehr<lb/> ſchoͤn roth, klar und durchſichtig, da-<lb/> hingegen die <hi rendition="#fr">Vermeils</hi> dunckelroth<lb/> und ſehr veſte ſind.</p> <cb type="end"/> </div><lb/> <fw place="bottom" type="sig"> <hi rendition="#fr">F f f</hi> </fw> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Das</hi> </fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0559]
Hauptbeſchreibung dritter Theil.
wohfeil hingeben. Dieſes dencke ich, kan
von dieſer und der Alkermes Confection,
wie auch vom Theriac, genug geſaget
ſeyn, um dadurch zu verhindern, daß
ſie niemand von dieſen Hauſirern, oder
auch wohl von Kramern, die derglei-
chen Handel treiben, erkauffe, denn es
gehet gar ſchwer zu, wenn man ſie er-
kennen will, indem diejenigen, die dieſe
Sachen zurichten, nicht die ungeſchick-
teſten ſind, und gehoͤret eine groͤſſere
Wiſſenſchaft dazu, wenn man ein ſchoͤn
Stuͤck von haͤßlichen Materialien ver-
fertigen ſoll, als wenn man etwas gu-
tes mit guten Sachen zurichtet. Jch
ſelbſt kan verſichern, daß ich dergleichen
Hyacintheonfectiones geſehen, und un-
ter den Haͤnden gehabt habe, durch die
auch der geſchickteſte Menſch ſolte betro-
gen worden ſeyn. Demnach iſt die be-
ſte Wiſſenſchafft oder Kundſchafft, die
ich davon ertheilen kan, dieſe; man muß
ſie bey redlichen Leuten erkauffen, und
nicht auf den Preiß ſehen.
Das dritte Capitel.
Vom Topas.
DJe Topaſen/ die zur Artzney ge-
brauchet werden, ſind Steine von
unterſchiedener Groͤſſe, uͤberaus ſchwer,
hell und durchſichtig, und den Spie-
geln, die ſich in dem Gyps von Mont-
martre befinden, durchaus aͤhnlich.
Man haͤlt dafuͤr, daß dieſe Steine in
Oſt- und Weſtindien/ in Boͤhmen
und Teutſchland gefunden wuͤrden.
Der Topas zur Artzney braucht kei-
ner weitern Zubereitung, als daß er,
gleichwie der Hyacinth, und andre hier-
naͤchſt folgende Edelſteine, mit Roſen-
waſſer abgerieben werde.
Das vierte Capitel.
Vom Schmaragd.
DEr Schmaragd iſt ein gruͤnlich-
ter Stein, welcher an unterſchied-
lichen Orten in Ethiopien, Egypten
und Perſien, auch Oſt- und Weſtin-
dien gefunden wird.
Die Schmaragden, welche am hoͤ-
heſten geachtet werden, ſind diejenigen,
die man Prima zu nennen pflegt, weil
ſie insgemein rein und ſauber ſind, das
iſt, ſie ſind ſehr ſchoͤn gruͤn auf blau, ohne
Marmor und Stein. Es ſcheinet, als
ob die Schmaragden in den Eiſen-
ſchachten gefunden wuͤrden, denn ich
habe etliche, an denen annoch Eiſen
haͤnget.
Man hat in Acht genommen, daß der
Schmaragd ſeine gruͤne Farbe in den
Bergwercken uͤberkomme, ie mehr er
naͤmlich zu ſeiner Vollkommenheit ge-
langet, gleich als wie die Fruͤchte auf
den Baͤumen: iedoch will ich es nicht
fuͤr gewiß ausgeben, weil ich es nicht
ſelbſt geſehen habe.
Das fuͤnffte Capitel.
Vom Sapphir.
WJr verkauffen zweyerley Sorten
Sapphir/ rothe und ſchwaͤrtz-
lichte. Es ſind aber dieſelben kleine
Steinlein, wie Nadelknoͤpfe groß, uͤber
die maſſen harte und folglich ſehr ſchwer
zu reiben. Die rothen, welche insge-
mein eine Farbe, wie der Wein haben,
ſollen zur Artzney gebrauchet werden,
denn was die ſchwaͤrtzlichten betrifft,
dieſelben ſind viel eher den Eiſenſchla-
cken, als einem Edelſteine aͤhnlich, und
machen die Hyacinth-Confection
ſchwartz, wenn man ſie dazu nimmt.
Jhrer etliche ſchieben an ſtatt der
rothen orientaliſchen Sapphire dieje-
nigen kleinen Steinlein ein, welche in
Holland gantz gemeine ſind, und von
uns Vermeil genennet werden, oder
kleine Granaten; dannenhero muß
man wohl drauf Achtung geben: wie-
wohl es ohnſchwer zu mercken iſt, denn
die wahrhaften Sapphire ſind ſehr
ſchoͤn roth, klar und durchſichtig, da-
hingegen die Vermeils dunckelroth
und ſehr veſte ſind.
Das
F f f
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |