Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pomet, Peter: Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler. Leipzig, 1717.

Bild:
<< vorherige Seite

Vorrede.
Erkenntniß der Materialien eigentlich nur solche Leute zu unterrichten,
als da sind, Materialisten, Spezereyhändler, Apothecker und alle, die
dergleichen Sachen gebrauchen, darum habe ich keine Schwürigkeit
gemacht, diejenigen Namen der Materialien, welche in den Läden be-
kannt, denenselbigen vorzuziehen, die vielleicht nur etlichen wenigen
Gelehrten kundbar sind. Und eben aus dieser Ursache habe ich
im gantzen Buche ihre Redens-Art gebrauchet, das ist, schlecht weg,
ohne sonderbare zierliche Worte geredet, indem mein eintziger Zweck und
Absehen gewesen, daß ich von ihnen möchte verstanden werden. Was
die Gelehrten betrifft/ dererselben Höfflichkeit, welche sie durch das
Studiren erlangen/ läßt mich hoffen, sie werden die Worte nicht zu
genau examiniren und untersuchen, sondern ihnen vielmehr an denen
schönen Sachen, welche in diesem Buche enthalten sind, begnügen
lassen.



Approbation
Des Herrn FAGON, S. K. M.
Raths und obersten Leib-Medici.

DEm gemeinen Wesen ist absonderlich nicht wenig dran gelegen, daß
unbekannter Sachen Natur und Ursprung gewiß entdecket wer-
den, bevoraus, welche einen grossen Theil der Materia Medica aus-
machen, und daß ein iedweder derjenigen Betrügereyen kundig werde,
welche gemeiniglich bey dem Materialien-Handel vorzugehen pflegen,
daß man dieselbigen nicht genugsam rühmen kan, welche dergleichen mit
sonderbaren Fleiß zu untersuchen auf sich nehmen. Dieses hat der
Autor gegenwärtigen Buches, seit vielen Jahren her, mit solcher Sorg-
falt, Unkosten, Verstand und Aufrichtigkeit getrachtet zu bewerckstelli-
gen, daß er mit allem Recht verdienet, daß seiner Mühe Frucht mit
völligem Beyfall und jedermans Genehmhaltung aufgenommen wer-
de. Unmöglich ist es zwar, daß eine so gar weitläufftige Materie durch-
gehends klar und deutlich solte können erläutert werden, zumahlen da
schier gantz unüberwindliche Schwerigkeiten für eine Privat-Person
und deren Vermögen sich dabey befunden. Jedennoch muß man auch
gestehen, daß eine ziemlich grosse Anzahl solcher Articul, davon bishero
keine Gewißheit nicht zu haben, in diesem Wercke überaus wohl deci-
di
ret und entschieden ist, und daß solches, wegen der Wege und Mittel,
vermittelst deren die verfälschten Waaren alsobalden zu erkennen
sind, für eines der best- und nützlichsten zu halten, dergleichen iemahls

von

Vorrede.
Erkenntniß der Materialien eigentlich nur ſolche Leute zu unterrichten,
als da ſind, Materialiſten, Spezereyhaͤndler, Apothecker und alle, die
dergleichen Sachen gebrauchen, darum habe ich keine Schwuͤrigkeit
gemacht, diejenigen Namen der Materialien, welche in den Laͤden be-
kannt, denenſelbigen vorzuziehen, die vielleicht nur etlichen wenigen
Gelehrten kundbar ſind. Und eben aus dieſer Urſache habe ich
im gantzen Buche ihre Redens-Art gebrauchet, das iſt, ſchlecht weg,
ohne ſonderbare zierliche Worte geredet, indem mein eintziger Zweck und
Abſehen geweſen, daß ich von ihnen moͤchte verſtanden werden. Was
die Gelehrten betrifft/ dererſelben Hoͤfflichkeit, welche ſie durch das
Studiren erlangen/ laͤßt mich hoffen, ſie werden die Worte nicht zu
genau examiniren und unterſuchen, ſondern ihnen vielmehr an denen
ſchoͤnen Sachen, welche in dieſem Buche enthalten ſind, begnuͤgen
laſſen.



Approbation
Des Herrn FAGON, S. K. M.
Raths und oberſten Leib-Medici.

DEm gemeinen Weſen iſt abſonderlich nicht wenig dran gelegen, daß
unbekannter Sachen Natur und Urſprung gewiß entdecket wer-
den, bevoraus, welche einen groſſen Theil der Materia Medica aus-
machen, und daß ein iedweder derjenigen Betruͤgereyen kundig werde,
welche gemeiniglich bey dem Materialien-Handel vorzugehen pflegen,
daß man dieſelbigen nicht genugſam ruͤhmen kan, welche dergleichen mit
ſonderbaren Fleiß zu unterſuchen auf ſich nehmen. Dieſes hat der
Autor gegenwaͤrtigen Buches, ſeit vielen Jahren her, mit ſolcher Sorg-
falt, Unkoſten, Verſtand und Aufrichtigkeit getrachtet zu bewerckſtelli-
gen, daß er mit allem Recht verdienet, daß ſeiner Muͤhe Frucht mit
voͤlligem Beyfall und jedermans Genehmhaltung aufgenommen wer-
de. Unmoͤglich iſt es zwar, daß eine ſo gar weitlaͤufftige Materie durch-
gehends klar und deutlich ſolte koͤnnen erlaͤutert werden, zumahlen da
ſchier gantz unuͤberwindliche Schwerigkeiten fuͤr eine Privat-Perſon
und deren Vermoͤgen ſich dabey befunden. Jedennoch muß man auch
geſtehen, daß eine ziemlich groſſe Anzahl ſolcher Articul, davon bishero
keine Gewißheit nicht zu haben, in dieſem Wercke uͤberaus wohl deci-
di
ret und entſchieden iſt, und daß ſolches, wegen der Wege und Mittel,
vermittelſt deren die verfaͤlſchten Waaren alſobalden zu erkennen
ſind, fuͤr eines der beſt- und nuͤtzlichſten zu halten, dergleichen iemahls

von
<TEI>
  <text>
    <front>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0018"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vorrede.</hi></fw><lb/>
Erkenntniß der Materialien eigentlich nur &#x017F;olche Leute zu unterrichten,<lb/>
als da &#x017F;ind, Materiali&#x017F;ten, Spezereyha&#x0364;ndler, Apothecker und alle, die<lb/>
dergleichen Sachen gebrauchen, darum habe ich keine Schwu&#x0364;rigkeit<lb/>
gemacht, diejenigen Namen der Materialien, welche in den La&#x0364;den be-<lb/>
kannt, denen&#x017F;elbigen vorzuziehen, die vielleicht nur etlichen wenigen<lb/>
Gelehrten kundbar &#x017F;ind. Und eben aus die&#x017F;er Ur&#x017F;ache habe ich<lb/>
im gantzen Buche ihre Redens-Art gebrauchet, das i&#x017F;t, &#x017F;chlecht weg,<lb/>
ohne &#x017F;onderbare zierliche Worte geredet, indem mein eintziger Zweck und<lb/>
Ab&#x017F;ehen gewe&#x017F;en, daß ich von ihnen mo&#x0364;chte ver&#x017F;tanden werden. Was<lb/>
die Gelehrten betrifft/ derer&#x017F;elben Ho&#x0364;fflichkeit, welche &#x017F;ie durch das<lb/>
Studiren erlangen/ la&#x0364;ßt mich hoffen, &#x017F;ie werden die Worte nicht zu<lb/>
genau <hi rendition="#aq">examini</hi>ren und unter&#x017F;uchen, &#x017F;ondern ihnen vielmehr an denen<lb/>
&#x017F;cho&#x0364;nen Sachen, welche in die&#x017F;em Buche enthalten &#x017F;ind, begnu&#x0364;gen<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en.</p><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">Approbation</hi><lb/><hi rendition="#in">D</hi>es <hi rendition="#in">H</hi>errn <hi rendition="#aq">FAGON,</hi><hi rendition="#in">S. K. M.</hi><lb/>
Raths und ober&#x017F;ten Leib-<hi rendition="#aq">Medici.</hi></hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">D</hi>Em gemeinen We&#x017F;en i&#x017F;t ab&#x017F;onderlich nicht wenig dran gelegen, daß<lb/>
unbekannter Sachen Natur und Ur&#x017F;prung gewiß entdecket wer-<lb/>
den, bevoraus, welche einen gro&#x017F;&#x017F;en Theil der <hi rendition="#aq">Materia Medica</hi> aus-<lb/>
machen, und daß ein iedweder derjenigen Betru&#x0364;gereyen kundig werde,<lb/>
welche gemeiniglich bey dem Materialien-Handel vorzugehen pflegen,<lb/>
daß man die&#x017F;elbigen nicht genug&#x017F;am ru&#x0364;hmen kan, welche dergleichen mit<lb/>
&#x017F;onderbaren Fleiß zu unter&#x017F;uchen auf &#x017F;ich nehmen. Die&#x017F;es hat der<lb/>
Autor gegenwa&#x0364;rtigen Buches, &#x017F;eit vielen Jahren her, mit &#x017F;olcher Sorg-<lb/>
falt, Unko&#x017F;ten, Ver&#x017F;tand und Aufrichtigkeit getrachtet zu bewerck&#x017F;telli-<lb/>
gen, daß er mit allem Recht verdienet, daß &#x017F;einer Mu&#x0364;he Frucht mit<lb/>
vo&#x0364;lligem Beyfall und jedermans Genehmhaltung aufgenommen wer-<lb/>
de. Unmo&#x0364;glich i&#x017F;t es zwar, daß eine &#x017F;o gar weitla&#x0364;ufftige Materie durch-<lb/>
gehends klar und deutlich &#x017F;olte ko&#x0364;nnen erla&#x0364;utert werden, zumahlen da<lb/>
&#x017F;chier gantz unu&#x0364;berwindliche Schwerigkeiten fu&#x0364;r eine Privat-Per&#x017F;on<lb/>
und deren Vermo&#x0364;gen &#x017F;ich dabey befunden. Jedennoch muß man auch<lb/>
ge&#x017F;tehen, daß eine ziemlich gro&#x017F;&#x017F;e Anzahl &#x017F;olcher Articul, davon bishero<lb/>
keine Gewißheit nicht zu haben, in die&#x017F;em Wercke u&#x0364;beraus wohl <hi rendition="#aq">deci-<lb/>
di</hi>ret und ent&#x017F;chieden i&#x017F;t, und daß &#x017F;olches, wegen der Wege und Mittel,<lb/>
vermittel&#x017F;t deren die verfa&#x0364;l&#x017F;chten Waaren al&#x017F;obalden zu erkennen<lb/>
&#x017F;ind, fu&#x0364;r eines der be&#x017F;t- und nu&#x0364;tzlich&#x017F;ten zu halten, dergleichen iemahls<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">von</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[0018] Vorrede. Erkenntniß der Materialien eigentlich nur ſolche Leute zu unterrichten, als da ſind, Materialiſten, Spezereyhaͤndler, Apothecker und alle, die dergleichen Sachen gebrauchen, darum habe ich keine Schwuͤrigkeit gemacht, diejenigen Namen der Materialien, welche in den Laͤden be- kannt, denenſelbigen vorzuziehen, die vielleicht nur etlichen wenigen Gelehrten kundbar ſind. Und eben aus dieſer Urſache habe ich im gantzen Buche ihre Redens-Art gebrauchet, das iſt, ſchlecht weg, ohne ſonderbare zierliche Worte geredet, indem mein eintziger Zweck und Abſehen geweſen, daß ich von ihnen moͤchte verſtanden werden. Was die Gelehrten betrifft/ dererſelben Hoͤfflichkeit, welche ſie durch das Studiren erlangen/ laͤßt mich hoffen, ſie werden die Worte nicht zu genau examiniren und unterſuchen, ſondern ihnen vielmehr an denen ſchoͤnen Sachen, welche in dieſem Buche enthalten ſind, begnuͤgen laſſen. Approbation Des Herrn FAGON, S. K. M. Raths und oberſten Leib-Medici. DEm gemeinen Weſen iſt abſonderlich nicht wenig dran gelegen, daß unbekannter Sachen Natur und Urſprung gewiß entdecket wer- den, bevoraus, welche einen groſſen Theil der Materia Medica aus- machen, und daß ein iedweder derjenigen Betruͤgereyen kundig werde, welche gemeiniglich bey dem Materialien-Handel vorzugehen pflegen, daß man dieſelbigen nicht genugſam ruͤhmen kan, welche dergleichen mit ſonderbaren Fleiß zu unterſuchen auf ſich nehmen. Dieſes hat der Autor gegenwaͤrtigen Buches, ſeit vielen Jahren her, mit ſolcher Sorg- falt, Unkoſten, Verſtand und Aufrichtigkeit getrachtet zu bewerckſtelli- gen, daß er mit allem Recht verdienet, daß ſeiner Muͤhe Frucht mit voͤlligem Beyfall und jedermans Genehmhaltung aufgenommen wer- de. Unmoͤglich iſt es zwar, daß eine ſo gar weitlaͤufftige Materie durch- gehends klar und deutlich ſolte koͤnnen erlaͤutert werden, zumahlen da ſchier gantz unuͤberwindliche Schwerigkeiten fuͤr eine Privat-Perſon und deren Vermoͤgen ſich dabey befunden. Jedennoch muß man auch geſtehen, daß eine ziemlich groſſe Anzahl ſolcher Articul, davon bishero keine Gewißheit nicht zu haben, in dieſem Wercke uͤberaus wohl deci- diret und entſchieden iſt, und daß ſolches, wegen der Wege und Mittel, vermittelſt deren die verfaͤlſchten Waaren alſobalden zu erkennen ſind, fuͤr eines der beſt- und nuͤtzlichſten zu halten, dergleichen iemahls von

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pomet_materialist_1717
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pomet_materialist_1717/18
Zitationshilfe: Pomet, Peter: Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler. Leipzig, 1717, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pomet_materialist_1717/18>, abgerufen am 21.12.2024.