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Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 6. München, 1877.

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Verwandlung.
Burghof auf Ringstetten. (Ein Ziehbrunnen ist rückwärts
angebracht.)
Huldbrand, Undine in schönster Ritterfrauentracht.
Huldbrand.
Nun liebes Weib, bist Du zufrieden in Deiner
neuen Heimath?
Undine.
Warum willst Du mir durch solche Frage weh
thun? Wäre es nicht ein Frevel, wollte ich nicht
sagen, daß ich so glücklich bin, wie es nur immer
ein Wesen auf Erden sein kann!
Huldbrand.
Möge es Dir immer so sein, wie es diese ersten
Wochen unseres Ehestandes der Fall war. Möge
nie ein Wölkchen Deine Zufriedenheit trüben. Lasse
Dir sagen: Trotz des Unmuthes des Herzogs Heinrich,
darüber, daß ich den Antrag, seine Tochter Berthalda
zur Gattin zu nehmen, von mir gewiesen, was wohl
beinah als eine Beleidigung anzusehen ist, ließ er
mich seiner Gnade versichern. Ja noch mehr. Auf
mein Anfragen, ob ich ihm meine Huldigung dar-
bringen und Dich ihm vorstellen dürfe, ließ er mir
sagen, er wolle mich auf Ringstetten selbst mit seiner
Verwandlung.
Burghof auf Ringſtetten. (Ein Ziehbrunnen iſt rückwärts
angebracht.)
Huldbrand, Undine in ſchönſter Ritterfrauentracht.
Huldbrand.
Nun liebes Weib, biſt Du zufrieden in Deiner
neuen Heimath?
Undine.
Warum willſt Du mir durch ſolche Frage weh
thun? Wäre es nicht ein Frevel, wollte ich nicht
ſagen, daß ich ſo glücklich bin, wie es nur immer
ein Weſen auf Erden ſein kann!
Huldbrand.
Möge es Dir immer ſo ſein, wie es dieſe erſten
Wochen unſeres Eheſtandes der Fall war. Möge
nie ein Wölkchen Deine Zufriedenheit trüben. Laſſe
Dir ſagen: Trotz des Unmuthes des Herzogs Heinrich,
darüber, daß ich den Antrag, ſeine Tochter Berthalda
zur Gattin zu nehmen, von mir gewieſen, was wohl
beinah als eine Beleidigung anzuſehen iſt, ließ er
mich ſeiner Gnade verſichern. Ja noch mehr. Auf
mein Anfragen, ob ich ihm meine Huldigung dar-
bringen und Dich ihm vorſtellen dürfe, ließ er mir
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[41/0079] Verwandlung. Burghof auf Ringſtetten. (Ein Ziehbrunnen iſt rückwärts angebracht.) Huldbrand, Undine in ſchönſter Ritterfrauentracht. Huldbrand. Nun liebes Weib, biſt Du zufrieden in Deiner neuen Heimath? Undine. Warum willſt Du mir durch ſolche Frage weh thun? Wäre es nicht ein Frevel, wollte ich nicht ſagen, daß ich ſo glücklich bin, wie es nur immer ein Weſen auf Erden ſein kann! Huldbrand. Möge es Dir immer ſo ſein, wie es dieſe erſten Wochen unſeres Eheſtandes der Fall war. Möge nie ein Wölkchen Deine Zufriedenheit trüben. Laſſe Dir ſagen: Trotz des Unmuthes des Herzogs Heinrich, darüber, daß ich den Antrag, ſeine Tochter Berthalda zur Gattin zu nehmen, von mir gewieſen, was wohl beinah als eine Beleidigung anzuſehen iſt, ließ er mich ſeiner Gnade verſichern. Ja noch mehr. Auf mein Anfragen, ob ich ihm meine Huldigung dar- bringen und Dich ihm vorſtellen dürfe, ließ er mir ſagen, er wolle mich auf Ringſtetten ſelbſt mit ſeiner

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Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 6. München, 1877, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein06_1877/79>, abgerufen am 21.12.2024.