Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828.XIII. Was kann die Welt für unser Glück empfinden, Die kalte Welt mit ihrem falschen Treiben? Kann sie es fesseln oder es vertreiben? Kann sie uns trennen oder uns verbinden? Wir sehn die Dinge rings um uns verschwinden, Als Dinge, die die Liebe nur umschreiben; Verborgen muß die wahre Liebe bleiben, Kein Dritter darf zu dir und mir sich finden. Sie, die uns wandeln sehn im bunten Schwarme, Nicht ahnen sollen sie, daß in der Stille Wir uns verzehren im verliebten Harme. Vergessen will ich jede fremde Grille, Wenn dich umschlingen meine frohen Arme, Und dir allein beugt sich mein Eigenwille. XIII. Was kann die Welt fuͤr unſer Gluͤck empfinden, Die kalte Welt mit ihrem falſchen Treiben? Kann ſie es feſſeln oder es vertreiben? Kann ſie uns trennen oder uns verbinden? Wir ſehn die Dinge rings um uns verſchwinden, Als Dinge, die die Liebe nur umſchreiben; Verborgen muß die wahre Liebe bleiben, Kein Dritter darf zu dir und mir ſich finden. Sie, die uns wandeln ſehn im bunten Schwarme, Nicht ahnen ſollen ſie, daß in der Stille Wir uns verzehren im verliebten Harme. Vergeſſen will ich jede fremde Grille, Wenn dich umſchlingen meine frohen Arme, Und dir allein beugt ſich mein Eigenwille. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb n="181" facs="#f0191"/> </div> <div n="3"> <head> <hi rendition="#aq">XIII.</hi><lb/> </head> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">W</hi>as kann die Welt fuͤr unſer Gluͤck empfinden,</l><lb/> <l>Die kalte Welt mit ihrem falſchen Treiben?</l><lb/> <l>Kann ſie es feſſeln oder es vertreiben?</l><lb/> <l>Kann ſie uns trennen oder uns verbinden?</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Wir ſehn die Dinge rings um uns verſchwinden,</l><lb/> <l>Als Dinge, die die Liebe nur umſchreiben;</l><lb/> <l>Verborgen muß die wahre Liebe bleiben,</l><lb/> <l>Kein Dritter darf zu dir und mir ſich finden.</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Sie, die uns wandeln ſehn im bunten Schwarme,</l><lb/> <l>Nicht ahnen ſollen ſie, daß in der Stille</l><lb/> <l>Wir uns verzehren im verliebten Harme.</l><lb/> </lg> <lg n="4"> <l>Vergeſſen will ich jede fremde Grille,</l><lb/> <l>Wenn dich umſchlingen meine frohen Arme,</l><lb/> <l>Und dir allein beugt ſich mein Eigenwille.</l><lb/> </lg> </lg> <milestone unit="section" rendition="#hr"/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [181/0191]
XIII.
Was kann die Welt fuͤr unſer Gluͤck empfinden,
Die kalte Welt mit ihrem falſchen Treiben?
Kann ſie es feſſeln oder es vertreiben?
Kann ſie uns trennen oder uns verbinden?
Wir ſehn die Dinge rings um uns verſchwinden,
Als Dinge, die die Liebe nur umſchreiben;
Verborgen muß die wahre Liebe bleiben,
Kein Dritter darf zu dir und mir ſich finden.
Sie, die uns wandeln ſehn im bunten Schwarme,
Nicht ahnen ſollen ſie, daß in der Stille
Wir uns verzehren im verliebten Harme.
Vergeſſen will ich jede fremde Grille,
Wenn dich umſchlingen meine frohen Arme,
Und dir allein beugt ſich mein Eigenwille.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gedichte_1828 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gedichte_1828/191 |
Zitationshilfe: | Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gedichte_1828/191>, abgerufen am 03.03.2025. |