Philippi, Johann Ernst: Regeln und Maximen der edlen Reimschmiede-Kunst, auch kriechender Poesie. Altenburg, 1743.XVIII. Ein Kalbes-Kopf. selber verdeckt abgemahlt; gleichwol ist esauch gar zu kauderwelsch geredt, sich und sei- nes gleichen des Phöbus Lustigmacher zu nennen. Jch rathe ihm nochmals, er lasse das Badiniren bleiben, damit es nicht hase- lantisch herauskomme. Achtzehendes Couvert. Ein appetitlicher Kalbes-Kopf. Jener Page hörte bey der Tafel seines heim T 4
XVIII. Ein Kalbes-Kopf. ſelber verdeckt abgemahlt; gleichwol iſt esauch gar zu kauderwelſch geredt, ſich und ſei- nes gleichen des Phoͤbus Luſtigmacher zu nennen. Jch rathe ihm nochmals, er laſſe das Badiniren bleiben, damit es nicht haſe- lantiſch herauskomme. Achtzehendes Couvert. Ein appetitlicher Kalbes-Kopf. Jener Page hoͤrte bey der Tafel ſeines heim T 4
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0303" n="295"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XVIII.</hi> Ein Kalbes-Kopf.</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">ſelber verdeckt abgemahlt;</hi> gleichwol iſt es<lb/> auch gar zu <hi rendition="#fr">kauderwelſch</hi> geredt, ſich und ſei-<lb/> nes gleichen des <hi rendition="#fr">Phoͤbus Luſtigmacher</hi> zu<lb/> nennen. Jch rathe ihm nochmals, er laſſe<lb/> das <hi rendition="#fr">Badiniren</hi> bleiben, damit es nicht <hi rendition="#fr">haſe-<lb/> lantiſch</hi> herauskomme.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#fr">Achtzehendes Couvert.</hi><lb/> <hi rendition="#b">Ein appetitlicher Kalbes-Kopf.</hi> </head><lb/> <p>Jener Page hoͤrte bey der Tafel ſeines<lb/> Herrn ſagen: Die <hi rendition="#fr">Sternſeher</hi> haͤtten <hi rendition="#fr">kein<lb/> Gehirn</hi> im Kopf. Als er nun darauf einen<lb/><hi rendition="#fr">Kalbs-Kopf</hi> auftragen ſollte, naſchte er unter-<lb/> wegens das <hi rendition="#fr">Gehirn</hi> heraus, und da ihn ſein<lb/> Herr zur Rede ſetzte, wo denn das <hi rendition="#fr">Gehirn</hi><lb/> hingekommen, antwortete der Page: <hi rendition="#fr">Es war<lb/> ein Sternſeher,</hi> woruͤber ſein Herr lachte.<lb/> Jch weiß nicht, wo der Autor ſein <hi rendition="#fr">critiſch<lb/> Gehirn</hi> muß hingethan haben, da er die Paſ-<lb/> ſage <hi rendition="#aq">p.</hi> 13. von dem <hi rendition="#fr">gemeinſchaftlichen Demuͤ-<lb/> thiger L..</hi> anfuͤhret. Er weiß gewiß noch<lb/> nicht, daß ſolcher nun ein <hi rendition="#fr">aufrichtiger Goͤn-<lb/> ner</hi> des <hi rendition="#aq">D. P.</hi> den er daſelbſt <hi rendition="#fr">anſticht,</hi> ſey.<lb/> Der Autor hat Urſache, den Scepter des <hi rendition="#fr">ge-<lb/> meinſchaftlichen Demuͤthigers</hi> in Zeiten zu<lb/> kuͤſſen, damit er nicht etwa auch in deſſen<lb/><hi rendition="#fr">Zucht-Ruthe</hi> falle. Es iſt aber auch ganz<lb/> falſch, daß <hi rendition="#fr">Philippi</hi> und <hi rendition="#fr">Rodigaſt</hi> ſich ganz<lb/> leiſe auf der Seite davon geſchlichen, und <hi rendition="#fr">ſich<lb/> ſelbſt</hi> auf den Weg gewandt, der nach <hi rendition="#fr">Wald-</hi><lb/> <fw place="bottom" type="sig">T 4</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">heim</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [295/0303]
XVIII. Ein Kalbes-Kopf.
ſelber verdeckt abgemahlt; gleichwol iſt es
auch gar zu kauderwelſch geredt, ſich und ſei-
nes gleichen des Phoͤbus Luſtigmacher zu
nennen. Jch rathe ihm nochmals, er laſſe
das Badiniren bleiben, damit es nicht haſe-
lantiſch herauskomme.
Achtzehendes Couvert.
Ein appetitlicher Kalbes-Kopf.
Jener Page hoͤrte bey der Tafel ſeines
Herrn ſagen: Die Sternſeher haͤtten kein
Gehirn im Kopf. Als er nun darauf einen
Kalbs-Kopf auftragen ſollte, naſchte er unter-
wegens das Gehirn heraus, und da ihn ſein
Herr zur Rede ſetzte, wo denn das Gehirn
hingekommen, antwortete der Page: Es war
ein Sternſeher, woruͤber ſein Herr lachte.
Jch weiß nicht, wo der Autor ſein critiſch
Gehirn muß hingethan haben, da er die Paſ-
ſage p. 13. von dem gemeinſchaftlichen Demuͤ-
thiger L.. anfuͤhret. Er weiß gewiß noch
nicht, daß ſolcher nun ein aufrichtiger Goͤn-
ner des D. P. den er daſelbſt anſticht, ſey.
Der Autor hat Urſache, den Scepter des ge-
meinſchaftlichen Demuͤthigers in Zeiten zu
kuͤſſen, damit er nicht etwa auch in deſſen
Zucht-Ruthe falle. Es iſt aber auch ganz
falſch, daß Philippi und Rodigaſt ſich ganz
leiſe auf der Seite davon geſchlichen, und ſich
ſelbſt auf den Weg gewandt, der nach Wald-
heim
T 4
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |