[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1787.[Spaltenumbruch]
Einwürfe. 4. Sie seyen zu träg, launig und ungeduldig, und haben gar nicht den Geist, und die Stim- mung, die zu so etwas ha- ben müssen. 5. Mit den Pfarrern sey es eben das, sie seyen weder äußerlich noch in- nerlich, was sie seyn müß- ten, wenn man so etwas mit ihnen ausrichten soll- te. 6. Es werde am Volk Antworten. würde, daß es die andern besser haben, die sich ra- then lassen. 4. Sie werden nicht durch eine Konspiration eben so wenig durch einen ihrem Stand anklebenden Naturfehler träg, launig und ungeduldig seyn; und wenn sie diese Fehler nur wie andere Menschen ha- ben, so werden sie auch wie andere Menschen da- von zu heilen seyn. 5. Man wolle das gar nicht widersprechen, aber es sey wieder die gleiche Sache, wie mit den Edel- leuten, auch die Pfarrer werden nicht durch eine Konspiration, und nicht durch besondere ihrem Stand anklebende Na- turfehler ganz anderst ge- stimmt seyn, als sie für das, was sie sind, seyn sollen. 6. Es fehle am Volk [Spaltenumbruch]
Einwuͤrfe. 4. Sie ſeyen zu traͤg, launig und ungeduldig, und haben gar nicht den Geiſt, und die Stim- mung, die zu ſo etwas ha- ben muͤſſen. 5. Mit den Pfarrern ſey es eben das, ſie ſeyen weder aͤußerlich noch in- nerlich, was ſie ſeyn muͤß- ten, wenn man ſo etwas mit ihnen ausrichten ſoll- te. 6. Es werde am Volk Antworten. wuͤrde, daß es die andern beſſer haben, die ſich ra- then laſſen. 4. Sie werden nicht durch eine Konſpiration eben ſo wenig durch einen ihrem Stand anklebenden Naturfehler traͤg, launig und ungeduldig ſeyn; und wenn ſie dieſe Fehler nur wie andere Menſchen ha- ben, ſo werden ſie auch wie andere Menſchen da- von zu heilen ſeyn. 5. Man wolle das gar nicht widerſprechen, aber es ſey wieder die gleiche Sache, wie mit den Edel- leuten, auch die Pfarrer werden nicht durch eine Konſpiration, und nicht durch beſondere ihrem Stand anklebende Na- turfehler ganz anderſt ge- ſtimmt ſeyn, als ſie fuͤr das, was ſie ſind, ſeyn ſollen. 6. Es fehle am Volk <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div next="#t2.3" xml:id="t2.2" prev="#t2.1" n="2"> <pb facs="#f0447" n="429"/> </div> <cb/> <div next="#t1.4" xml:id="t1.3" prev="#t1.2" n="2"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Einwuͤrfe.</hi> </hi> </head><lb/> <list> <item>4. Sie ſeyen zu traͤg,<lb/> launig und ungeduldig,<lb/> und haben gar nicht den<lb/> Geiſt, und die Stim-<lb/> mung, die zu ſo etwas ha-<lb/> ben muͤſſen.</item><lb/> <item>5. Mit den Pfarrern<lb/> ſey es eben das, ſie ſeyen<lb/> weder aͤußerlich noch in-<lb/> nerlich, was ſie ſeyn muͤß-<lb/> ten, wenn man ſo etwas<lb/> mit ihnen ausrichten ſoll-<lb/> te.</item><lb/> <item>6. Es werde am Volk</item> </list><lb/> <cb/> </div> <div next="#t2.4" xml:id="t2.3" prev="#t2.2" n="2"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Antworten.</hi> </hi> </head><lb/> <list> <item>wuͤrde, daß es die andern<lb/> beſſer haben, die ſich ra-<lb/> then laſſen.</item><lb/> <item>4. Sie werden nicht<lb/> durch eine Konſpiration<lb/> eben ſo wenig durch einen<lb/> ihrem Stand anklebenden<lb/> Naturfehler traͤg, launig<lb/> und ungeduldig ſeyn; und<lb/> wenn ſie dieſe Fehler nur<lb/> wie andere Menſchen ha-<lb/> ben, ſo werden ſie auch<lb/> wie andere Menſchen da-<lb/> von zu heilen ſeyn.</item><lb/> <item>5. Man wolle das gar<lb/> nicht widerſprechen, aber<lb/> es ſey wieder die gleiche<lb/> Sache, wie mit den Edel-<lb/> leuten, auch die Pfarrer<lb/> werden nicht durch eine<lb/> Konſpiration, und nicht<lb/> durch beſondere ihrem<lb/> Stand anklebende Na-<lb/> turfehler ganz anderſt ge-<lb/> ſtimmt ſeyn, als ſie fuͤr das,<lb/> was ſie ſind, ſeyn ſollen.</item><lb/> <item>6. Es fehle am Volk</item> </list> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [429/0447]
Einwuͤrfe.
4. Sie ſeyen zu traͤg,
launig und ungeduldig,
und haben gar nicht den
Geiſt, und die Stim-
mung, die zu ſo etwas ha-
ben muͤſſen.
5. Mit den Pfarrern
ſey es eben das, ſie ſeyen
weder aͤußerlich noch in-
nerlich, was ſie ſeyn muͤß-
ten, wenn man ſo etwas
mit ihnen ausrichten ſoll-
te.
6. Es werde am Volk
Antworten.
wuͤrde, daß es die andern
beſſer haben, die ſich ra-
then laſſen.
4. Sie werden nicht
durch eine Konſpiration
eben ſo wenig durch einen
ihrem Stand anklebenden
Naturfehler traͤg, launig
und ungeduldig ſeyn; und
wenn ſie dieſe Fehler nur
wie andere Menſchen ha-
ben, ſo werden ſie auch
wie andere Menſchen da-
von zu heilen ſeyn.
5. Man wolle das gar
nicht widerſprechen, aber
es ſey wieder die gleiche
Sache, wie mit den Edel-
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werden nicht durch eine
Konſpiration, und nicht
durch beſondere ihrem
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turfehler ganz anderſt ge-
ſtimmt ſeyn, als ſie fuͤr das,
was ſie ſind, ſeyn ſollen.
6. Es fehle am Volk
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