Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1787.

Bild:
<< vorherige Seite
§. 51.
Arners Gesezgebung.

Und nun eile ich zur Vollendung meines Werks,
und bitte den Geist der Einfalt, der mich leitete,
als ich meinen Volks-Gesang bey der Hütten der
armen Frauen, und im Tumult der großen Ver-
wirrung des verwahrloseten Dorfs anhub, und
der mich auf meinem unbetretenen Pfad an der
Hand der Erfahrung fortführte. -- Geist der Ein-
falt, du mein Geist! verlaß mich izt nicht, da ich
ermüdet mich meinem Ziele nähere, und meinen
Gesang mit der Hofnung vollende, Arners Ge-
sezgebung
setze die Möglichkeit einer die mensch-
liche Natur, auch in der Tiefe des Volks, befrie-
digenden Staatsweisheit und Staatsgerechtigkeit
außer Zweifel.

Ich säume mich nicht --

Das sind die Einrichtungen, Gese-
ze, Anstalten und Vorsorgen, durch
welche Arner sein Volk in Bon-
nal
von den Fehlern eines sich
selbst überlassenen Naturlebens zu
heilen, und sie aus einem leichtsin-

§. 51.
Arners Geſezgebung.

Und nun eile ich zur Vollendung meines Werks,
und bitte den Geiſt der Einfalt, der mich leitete,
als ich meinen Volks-Geſang bey der Huͤtten der
armen Frauen, und im Tumult der großen Ver-
wirrung des verwahrloſeten Dorfs anhub, und
der mich auf meinem unbetretenen Pfad an der
Hand der Erfahrung fortfuͤhrte. — Geiſt der Ein-
falt, du mein Geiſt! verlaß mich izt nicht, da ich
ermuͤdet mich meinem Ziele naͤhere, und meinen
Geſang mit der Hofnung vollende, Arners Ge-
ſezgebung
ſetze die Moͤglichkeit einer die menſch-
liche Natur, auch in der Tiefe des Volks, befrie-
digenden Staatsweisheit und Staatsgerechtigkeit
außer Zweifel.

Ich ſaͤume mich nicht —

Das ſind die Einrichtungen, Geſe-
ze, Anſtalten und Vorſorgen, durch
welche Arner ſein Volk in Bon-
nal
von den Fehlern eines ſich
ſelbſt uͤberlaſſenen Naturlebens zu
heilen, und ſie aus einem leichtſin-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0264" n="246"/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b">§. 51.<lb/>
Arners Ge&#x017F;ezgebung.</hi> </head><lb/>
        <p><hi rendition="#in">U</hi>nd nun eile ich zur Vollendung meines Werks,<lb/>
und bitte den Gei&#x017F;t der Einfalt, der mich leitete,<lb/>
als ich meinen Volks-Ge&#x017F;ang bey der Hu&#x0364;tten der<lb/>
armen Frauen, und im Tumult der großen Ver-<lb/>
wirrung des verwahrlo&#x017F;eten Dorfs anhub, und<lb/>
der mich auf meinem unbetretenen Pfad an der<lb/>
Hand der Erfahrung fortfu&#x0364;hrte. &#x2014; Gei&#x017F;t der Ein-<lb/>
falt, du mein Gei&#x017F;t! verlaß mich izt nicht, da ich<lb/>
ermu&#x0364;det mich meinem Ziele na&#x0364;here, und meinen<lb/>
Ge&#x017F;ang mit der Hofnung vollende, <hi rendition="#g">Arners Ge-<lb/>
&#x017F;ezgebung</hi> &#x017F;etze die Mo&#x0364;glichkeit einer die men&#x017F;ch-<lb/>
liche Natur, auch in der Tiefe des Volks, befrie-<lb/>
digenden Staatsweisheit und Staatsgerechtigkeit<lb/>
außer Zweifel.</p><lb/>
        <p> <hi rendition="#et">Ich &#x017F;a&#x0364;ume mich nicht &#x2014;</hi> </p><lb/>
        <p> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#fr">Das &#x017F;ind die Einrichtungen, Ge&#x017F;e-<lb/>
ze, An&#x017F;talten und Vor&#x017F;orgen, durch<lb/>
welche <hi rendition="#g">Arner</hi> &#x017F;ein Volk in <hi rendition="#g">Bon-<lb/>
nal</hi> von den Fehlern eines &#x017F;ich<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t u&#x0364;berla&#x017F;&#x017F;enen Naturlebens zu<lb/>
heilen, und &#x017F;ie aus einem leicht&#x017F;in-<lb/></hi> </hi> </p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[246/0264] §. 51. Arners Geſezgebung. Und nun eile ich zur Vollendung meines Werks, und bitte den Geiſt der Einfalt, der mich leitete, als ich meinen Volks-Geſang bey der Huͤtten der armen Frauen, und im Tumult der großen Ver- wirrung des verwahrloſeten Dorfs anhub, und der mich auf meinem unbetretenen Pfad an der Hand der Erfahrung fortfuͤhrte. — Geiſt der Ein- falt, du mein Geiſt! verlaß mich izt nicht, da ich ermuͤdet mich meinem Ziele naͤhere, und meinen Geſang mit der Hofnung vollende, Arners Ge- ſezgebung ſetze die Moͤglichkeit einer die menſch- liche Natur, auch in der Tiefe des Volks, befrie- digenden Staatsweisheit und Staatsgerechtigkeit außer Zweifel. Ich ſaͤume mich nicht — Das ſind die Einrichtungen, Geſe- ze, Anſtalten und Vorſorgen, durch welche Arner ſein Volk in Bon- nal von den Fehlern eines ſich ſelbſt uͤberlaſſenen Naturlebens zu heilen, und ſie aus einem leichtſin-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard04_1787
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard04_1787/264
Zitationshilfe: [Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1787, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard04_1787/264>, abgerufen am 21.11.2024.