Jean Paul: Die unsichtbare Loge. Bd. 2. Berlin, 1793.Fünf und dreißigster oder Andreas Sektor. Tage der Liebe -- Oefels Liebe -- Ottomars Schloß und die Ich tunke heute schon wieder in mein biographi¬ Gustav wachte am Morgen nach der Liebeser¬ Fuͤnf und dreißigſter oder Andreas Sektor. Tage der Liebe — Oefels Liebe — Ottomars Schloß und die Ich tunke heute ſchon wieder in mein biographi¬ Guſtav wachte am Morgen nach der Liebeser¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0160" n="150"/> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Fuͤnf und dreißigſter oder Andreas Sektor.</hi><lb/> </head> <argument> <p rendition="#c">Tage der Liebe — Oefels Liebe — Ottomars Schloß und die<lb/> Wachsfiguren.</p> </argument><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p><hi rendition="#in">I</hi>ch tunke heute ſchon wieder in mein biographi¬<lb/> ſches Dintenfaß, weil ich nunmehr mit meinem<lb/> Gebaͤude bald an die Gegenwart ſtoße — am H.<lb/> Weihnachtsfeſte hoff' ich nach zu ſeyn — ferner<lb/> weil heute Andreastag iſt und weil mein Hausherr<lb/> unter dem Geſchrei ſeiner Kinder einen Birken¬<lb/> baum in die Stube und in einen alten Topf ein¬<lb/> geſtellt hat, damit er zu Weihnachten die ſilber¬<lb/> nen Fruͤchte trage, die man ihm anbindet. Ueber<lb/> ſo etwas vergeſſ' ich Gerichtstage und Termine.</p><lb/> <p>Guſtav wachte am Morgen nach der Liebeser¬<lb/> klaͤrung, nicht aus ſeinem Schlafe — denn darein<lb/> konnte nach dieſem <hi rendition="#g">Koͤnigsſchuß</hi> im <choice><sic>Menſchenle¬<lb/> beu</sic><corr>Menſchenle¬<lb/> ben</corr></choice> nur ein menſchlicher Dachs oder Daͤchſin fal¬<lb/> len — ſondern aus ſeinem brauſenden Freuden-<lb/><hi rendition="#g">Ohrenklingen</hi> auf. Entzuͤckungen zogen im<lb/> Ringeltanz um ſein inneres Auge und ſein Bewuſt¬<lb/> ſeyn langte kaum zu ſeinem Genießen zu, welcher<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [150/0160]
Fuͤnf und dreißigſter oder Andreas Sektor.
Tage der Liebe — Oefels Liebe — Ottomars Schloß und die
Wachsfiguren.
Ich tunke heute ſchon wieder in mein biographi¬
ſches Dintenfaß, weil ich nunmehr mit meinem
Gebaͤude bald an die Gegenwart ſtoße — am H.
Weihnachtsfeſte hoff' ich nach zu ſeyn — ferner
weil heute Andreastag iſt und weil mein Hausherr
unter dem Geſchrei ſeiner Kinder einen Birken¬
baum in die Stube und in einen alten Topf ein¬
geſtellt hat, damit er zu Weihnachten die ſilber¬
nen Fruͤchte trage, die man ihm anbindet. Ueber
ſo etwas vergeſſ' ich Gerichtstage und Termine.
Guſtav wachte am Morgen nach der Liebeser¬
klaͤrung, nicht aus ſeinem Schlafe — denn darein
konnte nach dieſem Koͤnigsſchuß im Menſchenle¬
ben nur ein menſchlicher Dachs oder Daͤchſin fal¬
len — ſondern aus ſeinem brauſenden Freuden-
Ohrenklingen auf. Entzuͤckungen zogen im
Ringeltanz um ſein inneres Auge und ſein Bewuſt¬
ſeyn langte kaum zu ſeinem Genießen zu, welcher
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