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Jean Paul: D. Katzenbergers Badereise. Bd. 1. Heidelberg, 1809.

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7. Summula.
Fortgesetzte Fortsetzung der Abreise.

Da der Doktor neben dem Edelmanne auf ihre
Ankunft wartete: so ließ er noch ein Werk der
Liebe durch Flexen ausüben, seinen Bedienten.
Er griff nämlich unter seine Weste hinein, und
zog einen mit Brantwein getränkten Pfefferkuchen
hervor, den er bisher als ein Magen-Schild zum
bessern Verdauen auf der Herzgrube getragen:
"Flex, sagte er, hier bringe mein Stärkungs-
mittel drüben den untern Gerberskindern; sie
sollen sich aber redlich darein theilen." -- Der
Edelmann stutzte.

"Meiner Tochter, Hr. v. Nieß, sagte er,
dürfen Sie nichts sagen; -- sie hat ordentlich
Ekel vor dem Ekel -- wiewohl ich für meine
Person finde hierin weder einfachen noch doppel-
ten nöthig. Alles ist Haut am Menschen, und
meine am Bauche ist nur die fortgesetzte von der
an den Wangen, die ja alle Welt küßte. Vor

7. Summula.
Fortgeſetzte Fortſetzung der Abreiſe.

Da der Doktor neben dem Edelmanne auf ihre
Ankunft wartete: ſo ließ er noch ein Werk der
Liebe durch Flexen ausuͤben, ſeinen Bedienten.
Er griff naͤmlich unter ſeine Weſte hinein, und
zog einen mit Brantwein getraͤnkten Pfefferkuchen
hervor, den er bisher als ein Magen-Schild zum
beſſern Verdauen auf der Herzgrube getragen:
„Flex, ſagte er, hier bringe mein Staͤrkungs-
mittel druͤben den untern Gerberskindern; ſie
ſollen ſich aber redlich darein theilen.” — Der
Edelmann ſtutzte.

„Meiner Tochter, Hr. v. Nieß, ſagte er,
duͤrfen Sie nichts ſagen; — ſie hat ordentlich
Ekel vor dem Ekel — wiewohl ich fuͤr meine
Perſon finde hierin weder einfachen noch doppel-
ten noͤthig. Alles iſt Haut am Menſchen, und
meine am Bauche iſt nur die fortgeſetzte von der
an den Wangen, die ja alle Welt kuͤßte. Vor

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[29/0047] 7. Summula. Fortgeſetzte Fortſetzung der Abreiſe. Da der Doktor neben dem Edelmanne auf ihre Ankunft wartete: ſo ließ er noch ein Werk der Liebe durch Flexen ausuͤben, ſeinen Bedienten. Er griff naͤmlich unter ſeine Weſte hinein, und zog einen mit Brantwein getraͤnkten Pfefferkuchen hervor, den er bisher als ein Magen-Schild zum beſſern Verdauen auf der Herzgrube getragen: „Flex, ſagte er, hier bringe mein Staͤrkungs- mittel druͤben den untern Gerberskindern; ſie ſollen ſich aber redlich darein theilen.” — Der Edelmann ſtutzte. „Meiner Tochter, Hr. v. Nieß, ſagte er, duͤrfen Sie nichts ſagen; — ſie hat ordentlich Ekel vor dem Ekel — wiewohl ich fuͤr meine Perſon finde hierin weder einfachen noch doppel- ten noͤthig. Alles iſt Haut am Menſchen, und meine am Bauche iſt nur die fortgeſetzte von der an den Wangen, die ja alle Welt kuͤßte. Vor

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Zitationshilfe: Jean Paul: D. Katzenbergers Badereise. Bd. 1. Heidelberg, 1809, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_katzenberger01_1809/47>, abgerufen am 23.11.2024.