Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 3. Tübingen, 1804.ihn immer wieder in das rosenfarbne Meer ein, Nro. 46. Edler Granat. Der frische Tag. Am frühen Morgen brach die Truppe, wie ihn immer wieder in das roſenfarbne Meer ein, Nro. 46. Edler Granat. Der friſche Tag. Am fruͤhen Morgen brach die Truppe, wie <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0159" n="151"/> ihn immer wieder in das roſenfarbne Meer ein,<lb/> ſo oft ihn auch die Maske an einer Angel auf ei¬<lb/> nen heiſſen Schwefel-Boden geſchleudert.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> <div n="1"> <head> <hi rendition="#aq #b">N</hi> <hi rendition="#aq #b #sup">ro</hi> <hi rendition="#b">. 46. Edler Granat.</hi><lb/> </head> <argument> <p rendition="#c"><hi rendition="#g">Der friſche Tag</hi>.</p> </argument><lb/> <p>Am fruͤhen Morgen brach die Truppe, wie<lb/> Truppen, die Zelte laͤrmend ab und aus dem<lb/> Lager auf. Die Fuhrleute ſtaͤubten das Nacht¬<lb/> ſtroh von ſich. Die Roſſe wieherten oder ſcharr¬<lb/> ten. Die Friſche des Lebens und Morgens ſpreng¬<lb/> te brennenden Morgenthau uͤber alle Felder der<lb/> Zukunft, und man hielt es ſehr der Muͤhe werth,<lb/> ſolchen zuzureiſen. Das Getoͤſe und Streben be¬<lb/> lebte romantiſch das Herz, und es war, als reite<lb/> und fahre man gerade aus dem Proſa-Land in's<lb/> Dichter-Land, und komme noch an um 7 Uhr,<lb/> wenn es die Sonne vergolde. Als vor Walten<lb/> die uͤber alles blaſſe Jakobine wie ein bleicher<lb/> Geiſt einſaß, ſah er in den Traum und Abend<lb/> hinein, wo er dieſen weiſſen Geiſt wieder finden,<lb/> auch uͤber die Blaͤſſe fragen konnte; denn er ver¬<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [151/0159]
ihn immer wieder in das roſenfarbne Meer ein,
ſo oft ihn auch die Maske an einer Angel auf ei¬
nen heiſſen Schwefel-Boden geſchleudert.
Nro. 46. Edler Granat.
Der friſche Tag.
Am fruͤhen Morgen brach die Truppe, wie
Truppen, die Zelte laͤrmend ab und aus dem
Lager auf. Die Fuhrleute ſtaͤubten das Nacht¬
ſtroh von ſich. Die Roſſe wieherten oder ſcharr¬
ten. Die Friſche des Lebens und Morgens ſpreng¬
te brennenden Morgenthau uͤber alle Felder der
Zukunft, und man hielt es ſehr der Muͤhe werth,
ſolchen zuzureiſen. Das Getoͤſe und Streben be¬
lebte romantiſch das Herz, und es war, als reite
und fahre man gerade aus dem Proſa-Land in's
Dichter-Land, und komme noch an um 7 Uhr,
wenn es die Sonne vergolde. Als vor Walten
die uͤber alles blaſſe Jakobine wie ein bleicher
Geiſt einſaß, ſah er in den Traum und Abend
hinein, wo er dieſen weiſſen Geiſt wieder finden,
auch uͤber die Blaͤſſe fragen konnte; denn er ver¬
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