morgen in die Rechnung eintragen konnte, schon heute dem Schimmel vorsezen.
"Nun geht, sagte Vult bildlich, der mit Herzklopfen die Treppe hinab dem Bruder entge¬ gen gieng, ein ganz neues Kapitel an." Un¬ bildlich geschiehts ohnehin.
Nro. 13. Berliner Marmor mit glänzenden Flecken.
Ver- und Erkennung.
Unten im Korrelazionssaal und Simultan¬ zimmer der Gäste forderte der Notar nach Art der Reise-Neulinge schnell einen Trunk, eine einmännige Stube und dergleichen Abendmahl¬ zeit, damit der Wirth nicht denken sollte, er verzehre wenig. Der lustige Vult trat ein, that mit Welt-Manier ganz vertraulich, und freute sich sehr des gemeinschaftlichen Uebernachtens: wenn -- Ihr Schimmel zu haben ist, sagt' er, so hab ich Auftrag ihn für jemand zu einem Schiespferd zu kaufen, denn ich glaube, daß er steht. "Es ist nicht der meinige, sagte Walt.
morgen in die Rechnung eintragen konnte, ſchon heute dem Schimmel vorſezen.
„Nun geht, ſagte Vult bildlich, der mit Herzklopfen die Treppe hinab dem Bruder entge¬ gen gieng, ein ganz neues Kapitel an.“ Un¬ bildlich geſchiehts ohnehin.
Nro. 13. Berliner Marmor mit glaͤnzenden Flecken.
Ver- und Erkennung.
Unten im Korrelazionsſaal und Simultan¬ zimmer der Gaͤſte forderte der Notar nach Art der Reiſe-Neulinge ſchnell einen Trunk, eine einmaͤnnige Stube und dergleichen Abendmahl¬ zeit, damit der Wirth nicht denken ſollte, er verzehre wenig. Der luſtige Vult trat ein, that mit Welt-Manier ganz vertraulich, und freute ſich ſehr des gemeinſchaftlichen Uebernachtens: wenn — Ihr Schimmel zu haben iſt, ſagt' er, ſo hab ich Auftrag ihn fuͤr jemand zu einem Schieſpferd zu kaufen, denn ich glaube, daß er ſteht. „Es iſt nicht der meinige, ſagte Walt.
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbn="144"facs="#f0154"/>
morgen in die Rechnung eintragen konnte, ſchon<lb/>
heute dem Schimmel vorſezen.</p><lb/><p>„Nun geht, ſagte Vult bildlich, der mit<lb/>
Herzklopfen die Treppe hinab dem Bruder entge¬<lb/>
gen gieng, ein ganz neues Kapitel an.“ Un¬<lb/>
bildlich geſchiehts ohnehin.</p><lb/><milestoneunit="section"rendition="#hr"/></div><divn="1"><head><hirendition="#aq #b">N</hi><hirendition="#aq #sup">ro</hi>. <hirendition="#b">13. Berliner Marmor mit glaͤnzenden<lb/>
Flecken.</hi><lb/></head><argument><prendition="#c">Ver- und Erkennung.</p></argument><lb/><p>Unten im Korrelazionsſaal und Simultan¬<lb/>
zimmer der Gaͤſte forderte der Notar nach Art<lb/>
der Reiſe-Neulinge <hirendition="#g">ſchnell</hi> einen Trunk, eine<lb/>
einmaͤnnige Stube und dergleichen Abendmahl¬<lb/>
zeit, damit der Wirth nicht denken ſollte, er<lb/>
verzehre wenig. Der luſtige Vult trat ein, that<lb/>
mit Welt-Manier ganz vertraulich, und freute<lb/>ſich ſehr des gemeinſchaftlichen Uebernachtens:<lb/>
wenn — Ihr Schimmel zu haben iſt, ſagt' er,<lb/>ſo hab ich Auftrag ihn fuͤr jemand zu einem<lb/>
Schieſpferd zu kaufen, denn ich glaube, daß er<lb/>ſteht. „Es iſt nicht der meinige, ſagte Walt.<lb/></p></div></body></text></TEI>
[144/0154]
morgen in die Rechnung eintragen konnte, ſchon
heute dem Schimmel vorſezen.
„Nun geht, ſagte Vult bildlich, der mit
Herzklopfen die Treppe hinab dem Bruder entge¬
gen gieng, ein ganz neues Kapitel an.“ Un¬
bildlich geſchiehts ohnehin.
Nro. 13. Berliner Marmor mit glaͤnzenden
Flecken.
Ver- und Erkennung.
Unten im Korrelazionsſaal und Simultan¬
zimmer der Gaͤſte forderte der Notar nach Art
der Reiſe-Neulinge ſchnell einen Trunk, eine
einmaͤnnige Stube und dergleichen Abendmahl¬
zeit, damit der Wirth nicht denken ſollte, er
verzehre wenig. Der luſtige Vult trat ein, that
mit Welt-Manier ganz vertraulich, und freute
ſich ſehr des gemeinſchaftlichen Uebernachtens:
wenn — Ihr Schimmel zu haben iſt, ſagt' er,
ſo hab ich Auftrag ihn fuͤr jemand zu einem
Schieſpferd zu kaufen, denn ich glaube, daß er
ſteht. „Es iſt nicht der meinige, ſagte Walt.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 1. Tübingen, 1804, S. 144. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_flegeljahre01_1804/154>, abgerufen am 03.03.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.