die doppelten Lichtstrahlen sich an der Wand oder einer weißen Fläche dunkel darstellen wird; weil ein Lichtstrahl den andern verzehrt u. sich gegensei- tig zerstöhrt. Eigentlich sollten die Lichte einen Schattenprisma nur bilden u. die Fläche ohne Schatten des feinen Körpers sich darstellen; dies ist aber nicht der Fall, sondern wenn zwei Lichtstrahlen unter einem kleinen Winkel sich berüh- ren, zerstöhren sie sich gegenseitig u. bringen Dunkelheit hervor. HErr Fre- nel hat denselben Versuch mit zwei Gleicher Versuch mit 2 Spiegeln Spiegel angestellt die unter einem kleinen Winkel Lichtstrahlen auffangen u. reflectiren, wo der Strahl der einen Körpern Weg zu machen hat, den der einen längern Weg durchläuft, verdunkelt. Wenden wir dies auf die Sterne an, so würden ihre Lichtstrahlen coincidiren Gehen die Strahlen durch ungleich geformt Luftschichten so blitzt ein Strahl auf, der andern nicht, sie verzehren sich gegenseitig u. zerstöhren sich dadurch; es entsteht gleich- sam eine ewige undulation.
Damit hängt die alltägliche Beobachtung zu- sammen, daß die Strahlen Sterne am Horizon- Sterne funkeln mehr am Horizonte als im Zenit. te mehr funkeln als im Zenit u. minder auf der Ebene mehr funkeln als auf den Bergen; indem die höhern Luftschichten eine größere Trockenheit besitzen u. hier die
Bedin
die doppelten Lichtſtrahlen ſich an der Wand oder einer weißen Fläche dunkel darſtellen wird; weil ein Lichtſtrahl den andern verzehrt u. ſich gegenſei- tig zerſtöhrt. Eigentlich ſollten die Lichte einen Schattenprisma nur bilden u. die Fläche ohne Schatten des feinen Körpers ſich darſtellen; dies iſt aber nicht der Fall, ſondern weñ zwei Lichtſtrahlen unter einem kleinen Winkel ſich berüh- ren, zerſtöhren ſie ſich gegenſeitig u. bringen Dunkelheit hervor. HErr Fre- nel hat denſelben Verſuch mit zwei Gleicher Verſuch mit 2 Spiegeln Spiegel angeſtellt die unter einem kleinen Winkel Lichtſtrahlen auffangen u. reflectiren, wo der Strahl der einen Körpern Weg zu machen hat, den der einen längern Weg durchläuft, verdunkelt. Wenden wir dies auf die Sterne an, ſo würden ihre Lichtſtrahlen coincidiren Gehen die Strahlen durch ungleich geformt Luftſchichten ſo blitzt ein Strahl auf, der andern nicht, ſie verzehren ſich gegenſeitig u. zerſtöhren ſich dadurch; es entſteht gleich- ſam eine ewige undulation.
Damit hängt die alltägliche Beobachtung zu- ſam̃en, daß die Strahlen Sterne am Horizon- Sterne funkeln mehr am Horizonte als im Zenit. te mehr funkeln als im Zenit u. minder auf der Ebene mehr funkeln als auf den Bergen; indem die höhern Luftſchichten eine größere Trockenheit beſitzen u. hier die
Bedin
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[78./0082]
die doppelten Lichtſtrahlen ſich an der
Wand oder einer weißen Fläche dunkel
darſtellen wird; weil ein Lichtſtrahl
den andern verzehrt u. ſich gegenſei-
tig zerſtöhrt. Eigentlich ſollten die Lichte
einen Schattenprisma nur bilden u. die
Fläche ohne Schatten des feinen Körpers
ſich darſtellen; dies iſt aber nicht der
Fall, ſondern weñ zwei Lichtſtrahlen
unter einem kleinen Winkel ſich berüh-
ren, zerſtöhren ſie ſich gegenſeitig
u. bringen Dunkelheit hervor. HErr Fre-
nel hat denſelben Verſuch mit zwei
Spiegel angeſtellt die unter einem
kleinen Winkel Lichtſtrahlen auffangen
u. reflectiren, wo der Strahl der einen
Körpern Weg zu machen hat, den der einen
längern Weg durchläuft, verdunkelt.
Wenden wir dies auf die Sterne an,
ſo würden ihre Lichtſtrahlen coincidiren
Gehen die Strahlen durch ungleich geformt
Luftſchichten ſo blitzt ein Strahl auf, der
andern nicht, ſie verzehren ſich gegenſeitig
u. zerſtöhren ſich dadurch; es entſteht gleich-
ſam eine ewige undulation.
D. 12. Dcbr.
1827.
Damit hängt die alltägliche Beobachtung zu-
ſam̃en, daß die Sterne am Horizon-
te mehr funkeln als im Zenit u. minder
auf der Ebene mehr funkeln als auf den
Bergen; indem die höhern Luftſchichten eine
größere Trockenheit beſitzen u. hier die
Bedin
Sterne funkeln mehr
am Horizonte als
im Zenit.
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Patzig, Gotthilf: Vorträge über physische Geographie des Freiherrn Alexander von Humbold: gehalten im großen Hörsaale des Universitäts-Gebäudes zu Berlin im Wintersemester 1827/28 vom 3ten Novbr. 1827. bis 26 April 1828. Aus schriftlichen Notizen nach jedem Vortrage zusammengestellt vom Rechnungsrath Gotthilf Friedrich Patzig. Berlin, 1827/28. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 78.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/patzig_msgermfol841842_1828/82>, abgerufen am 21.11.2024.
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