[Pahl, Johann Gottfried]: Die Philosophen aus dem Uranus. Konstantinopel, 1796.Gang der Unternehmungen leiten, - so bewies er uns doch mit sehr vielen gewichtigen Gründen, daß diese Einrichtung in Deutschland so bald noch nicht anwendbar seyn dürfte, und erinnerte uns dadurch aufs neue, daß wir unser Glück, Bürger in dem Reiche des Kalefa zu seyn, bei weitem noch nicht genug kennen und schäzen. III. Unterdessen war der Besizer des Hauses, in dem wir Herberge genommen hatten, von dem Rathhause der Stadt zurückgekommen, auf dem er eine Stelle bei der Rechenkammer begleitet. Er sagte uns eine Menge angenehmer und verbindlicher Dinge, und wußte uns die Absicht unsrer Reise auf eine sehr feine Art abzulocken. Der Mann schien den wärmsten Patriotismus für sein Vaterland zu fühlen, und machte uns, in dem zuversichtlichsten, selbstgefälligsten Tone, die schönsten Schilderungen von dem Zustande desselben, nur blieb uns einiges in seinen Lobsprüchen dunkel, und manches stellte er als den glänzendsten Vorzug Gang der Unternehmungen leiten, – so bewies er uns doch mit sehr vielen gewichtigen Gründen, daß diese Einrichtung in Deutschland so bald noch nicht anwendbar seyn dürfte, und erinnerte uns dadurch aufs neue, daß wir unser Glück, Bürger in dem Reiche des Kalefa zu seyn, bei weitem noch nicht genug kennen und schäzen. III. Unterdessen war der Besizer des Hauses, in dem wir Herberge genommen hatten, von dem Rathhause der Stadt zurückgekommen, auf dem er eine Stelle bei der Rechenkammer begleitet. Er sagte uns eine Menge angenehmer und verbindlicher Dinge, und wußte uns die Absicht unsrer Reise auf eine sehr feine Art abzulocken. Der Mann schien den wärmsten Patriotismus für sein Vaterland zu fühlen, und machte uns, in dem zuversichtlichsten, selbstgefälligsten Tone, die schönsten Schilderungen von dem Zustande desselben, nur blieb uns einiges in seinen Lobsprüchen dunkel, und manches stellte er als den glänzendsten Vorzug <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0028" n="24"/> Gang der Unternehmungen leiten, – so bewies er uns doch mit sehr vielen gewichtigen Gründen, daß diese Einrichtung in <hi rendition="#g">Deutschland</hi> so bald noch nicht anwendbar seyn dürfte, und erinnerte uns dadurch aufs neue, daß wir unser Glück, Bürger in dem Reiche des <hi rendition="#g">Kalefa</hi> zu seyn, bei weitem noch nicht genug kennen und schäzen.</p> </div> <div n="1"> <head>III.</head><lb/> <p>Unterdessen war der Besizer des Hauses, in dem wir Herberge genommen hatten, von dem Rathhause der Stadt zurückgekommen, auf dem er eine Stelle bei der Rechenkammer begleitet. Er sagte uns eine Menge angenehmer und verbindlicher Dinge, und wußte uns die Absicht unsrer Reise auf eine sehr feine Art abzulocken. Der Mann schien den wärmsten Patriotismus für sein Vaterland zu fühlen, und machte uns, in dem zuversichtlichsten, selbstgefälligsten Tone, die schönsten Schilderungen von dem Zustande desselben, nur blieb uns einiges in seinen Lobsprüchen dunkel, und manches stellte er als den glänzendsten Vorzug </p> </div> </body> </text> </TEI> [24/0028]
Gang der Unternehmungen leiten, – so bewies er uns doch mit sehr vielen gewichtigen Gründen, daß diese Einrichtung in Deutschland so bald noch nicht anwendbar seyn dürfte, und erinnerte uns dadurch aufs neue, daß wir unser Glück, Bürger in dem Reiche des Kalefa zu seyn, bei weitem noch nicht genug kennen und schäzen.
III.
Unterdessen war der Besizer des Hauses, in dem wir Herberge genommen hatten, von dem Rathhause der Stadt zurückgekommen, auf dem er eine Stelle bei der Rechenkammer begleitet. Er sagte uns eine Menge angenehmer und verbindlicher Dinge, und wußte uns die Absicht unsrer Reise auf eine sehr feine Art abzulocken. Der Mann schien den wärmsten Patriotismus für sein Vaterland zu fühlen, und machte uns, in dem zuversichtlichsten, selbstgefälligsten Tone, die schönsten Schilderungen von dem Zustande desselben, nur blieb uns einiges in seinen Lobsprüchen dunkel, und manches stellte er als den glänzendsten Vorzug
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