[N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706.Wie man allerley candirte Thiere/ Bilder/ etc. Wie man nun die Blumen zum Candiren einle- gen solle. Hierzu nimmt man einen kupffernen Hafen/ der unten enge und oben weit ist/ NB. Man muß den Hafen/ wann der Zucker darauf gegossen worden/ nicht NB. Der Hafen muß nur halb voll eingeleget werden/ auch wann zu wenig Wie man die Früchte zum Candiren einleget. Das Einlegen der Früchte/ geschicht eben/ als wie mit dem Blum-Werck/ oh- Das Gewürtze zum Candiren einzulegen. Die Gewürtze werden also eingeleget/ wie bey den Früchten und vorhero ge- breit
Wie man allerley candirte Thiere/ Bilder/ ꝛc. Wie man nun die Blumen zum Candiren einle- gen ſolle. Hierzu nimmt man einen kupffernen Hafen/ der unten enge und oben weit iſt/ NB. Man muß den Hafen/ wann der Zucker darauf gegoſſen worden/ nicht NB. Der Hafen muß nur halb voll eingeleget werden/ auch wann zu wenig Wie man die Fruͤchte zum Candiren einleget. Das Einlegen der Fruͤchte/ geſchicht eben/ als wie mit dem Blum-Werck/ oh- Das Gewuͤrtze zum Candiren einzulegen. Die Gewuͤrtze werden alſo eingeleget/ wie bey den Fruͤchten und vorhero ge- breit
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Wie man allerley candirte Thiere/ Bilder/ ꝛc.
Wie man nun die Blumen zum Candiren einle-
gen ſolle.
Hierzu nimmt man einen kupffernen Hafen/ der unten enge und oben weit iſt/
er muß aber inwendig wohl verzinnet ſeyn. Alsdann legt man unten an den Bo-
den lange und ſchmale Hoͤltzlein oder Zimmet eines queren Fingers breit voneinan-
der/ alsdann die Blumen eine nach der andern darauf geleget/ und auf die Hoͤltz-
lein wieder Blumen/ und ſo fort an/ diß der Hafen voll iſt. (die Blumen koͤnnen
am beſten mit Safft und Zucker eingemachet werden) Alsdann oben ein Bretlein
oder Teller/ und einen Stein oder Gewicht darauf gelegt/ und darmit beſchweh-
ret/ damit es nicht kan uͤberſich ſteigen; hernach den abgeſottenen Zucker wie vor-
hero zum Candiren gemeldet/ alſo warm daruͤber gegoſſen/ und in einer warmen
Stuben 24. Stunden lang auf einer Stelle ſtehen laſſen.
NB. Man muß den Hafen/ wann der Zucker darauf gegoſſen worden/ nicht
viel bewegen/ ſonſten ſchieſſet er nicht an.) Wann es nun oben her eine ſtarcke Haut
bekommen/ ſtuͤrtzet man den Hafen um/ damit der Zucker kan ablauffen. Als-
dann ein Stuͤcke nach dem andern von Holtz oder Zimmet abgeloͤſet/ auf ein Sieb
gethan/ und wohl laſſen trocken werden; dann wiederum wie vor eingeleget/ den
abgegoſſenen Zucker dick abgeſotten/ und wieder darauf gegoſſen/ ſo lange in der
Waͤrme ſtehen laſſen/ wie vor. Diß Einlegen und Abgieſſen muß ſo lange geſche-
hen/ biß die Blumen uͤber und uͤber candiret ſeynd. Alsdann abgetrocknet/ und
in einer warmen Stuben aufgehaben. Die Blumen aber wird man uͤber drey
mahl nicht einlegen/ ſo ſind ſie genug candiret.
NB. Der Hafen muß nur halb voll eingeleget werden/ auch wann zu wenig
Zucker/ zum andern oder drittenmahl/ ſo muß man mehr Zucker nehmen/ damit
der Safft allezeit eines queren Fingers breit daruͤber gehet. So offt als man es
einleget/ muß der Hafen wohl geſaͤubert werden Man kan es auch wohl 48. Stun-
den ſtehen laſſen.
Wie man die Fruͤchte zum Candiren einleget.
Das Einlegen der Fruͤchte/ geſchicht eben/ als wie mit dem Blum-Werck/ oh-
ne daß die Hoͤltzlein und Zimmet mas enger zuſammen geleget werden/ eines guten
Meſſer-Rucken breit/ oder etwas weiter voneinander/ und die Fruͤchte darauf/ und
wieder Hoͤltzer/ und in allen/ wie zuvor gehandelt.
Das Gewuͤrtze zum Candiren einzulegen.
Die Gewuͤrtze werden alſo eingeleget/ wie bey den Fruͤchten und vorhero ge-
meldet/ ohne daß die Zimmet/ ſo an ſtatt der Hoͤltzer/ einen Meſſer-Rucken
breit
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