[N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706.Das XL. Capitel. das Wasser/ wie zuvor gemeldet/ mit Zucker und Bisam/ nach Gefallen zu sowird es ein Wasser von angenehmen Geruch zu trincken. 24. Das Cetl-Wasser sehr gut zu machen. Man nimmt 3. Pinten gesottenes Wasser/ und lässet es abkühlen/ hernach 25. Orzat zu machen. Nehmet eine übergewichtige Untze gereinigter Melonen-Kernen/ welche 26. Rothes Rataphagie oder Kirsch-Kern zu machen. Nehmet schöne und gute Kirschen/ die aber wohl reiff/ man kan auch dar- zum
Das XL. Capitel. das Waſſer/ wie zuvor gemeldet/ mit Zucker und Biſam/ nach Gefallen zu ſowird es ein Waſſer von angenehmen Geruch zu trincken. 24. Das Cetl-Waſſer ſehr gut zu machen. Man nimmt 3. Pinten geſottenes Waſſer/ und laͤſſet es abkuͤhlen/ hernach 25. Orzat zu machen. Nehmet eine uͤbergewichtige Untze gereinigter Melonen-Kernen/ welche 26. Rothes Rataphagie oder Kirſch-Kern zu machen. Nehmet ſchoͤne und gute Kirſchen/ die aber wohl reiff/ man kan auch dar- zum
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Das XL. Capitel.
das Waſſer/ wie zuvor gemeldet/ mit Zucker und Biſam/ nach Gefallen zu ſo
wird es ein Waſſer von angenehmen Geruch zu trincken.
24. Das Cetl-Waſſer ſehr gut zu machen.
Man nimmt 3. Pinten geſottenes Waſſer/ und laͤſſet es abkuͤhlen/ hernach
thut man die Helffte von einem halben ſechszehen Theil deſtillirt/ Eniß-Eſſentz/
welche man mit 3. Achtelein Wein-Geiſt vermiſchen ſolte/ daran/ dieſes gieſſet
man mit einander in beſagtes Waſſer/ folgends wirfft man eine Pinte gelaͤuter-
ten Zucker/ weniger oder mehr/ nach ſelbſt Belieben/ hinein. Dieſes Waſſer
brauchet keinen andern Geruch/ es waͤre denn/ nach ſelbſt eigenem Belieben/ den
Geruch zu aͤndern/ oder zu ſtaͤrcken/ ein wenig mehr Wein-Geiſt daran gethan/
vermehret die Staͤrcke alſobalden.
25. Orzat zu machen.
Nehmet eine uͤbergewichtige Untze gereinigter Melonen-Kernen/ welche
ihr an eine Pinte Waſſers werffet/ nach euren Belieben koͤnnet ihr auch 2. oder
3. bittere geſtoſſene Mandel-Kerne oder ſo viel ſuͤſſe nehmen/ wollet ihr auch nicht/
ſo ſtehet es in eurem Belieben/ nicht deſtoweniger geben ſie einen guten Geſchmack
alles zuſammen nehmet/ und zerſtoſſet es in einem Moͤrßner/ und machet es zu ei-
nem Brey/ zu verhindern daß er ſich im Stoſſen in kein Oel ſetze/ ſo koͤnnet ihr es
mit 2. oder 3. Tropffen Roſenwaſſers beſprengen/ werden nun euere Koͤrner und
Mandeln wohl geſtoſſen ſeyn/ ſo muͤſſet ihr 3. Untzen oder einen Vierling Zucker
ohngefehr nehmen/ welchen ihr mit euerm Brey zerſtoſſet/ hernach koͤnnet ihr be-
ſagten Brey in euer Waſſer ſchuͤtten/ und darinnen wohl unter einander ruͤhren/
darzu gieſſet folgentlich 7. oder 8. Tropffen Pomerantzen-Bluͤh-Waſſer/ aber
nicht weniger als einen Loͤffel voll. Alles durchſeyhet durch ein reines leinen Tuch
oder haͤrin Sieb/ welches hierzu beſſer/ als ein leinen Tuch/ weiln es bißweilen
von der neuen Waͤſche einen uͤblen Geſchmack nimmt. Jſt dieſes verrichtet ſo
druͤcket den Dreſter oder Unrath darvon/ daß nichts mehr darinnen verbleibe.
Nach euern Belieben koͤnnet ihr eine gute Kuͤhe-Milch einen Muſchel voll drey
zwey und dreißig Theil/ daran gieſſen/ daß es alles wohl abkuͤhlet/ ſo gieſſet es in
ein Faͤßlein/ und ſchuͤttelt es tapffer unter einander/ eher ihn darvon zu trincken
gebet.
26. Rothes Rataphagie oder Kirſch-Kern
zu machen.
Nehmet ſchoͤne und gute Kirſchen/ die aber wohl reiff/ man kan auch dar-
unter thun/ ſchwartze kleine Kirſchen oder Hinbeer und Johannisbeere nehmen/
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