[N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706.Das XL. Capitel. Ein Erfahrner kan hüpsche Figuren/ als Stern und Rosen/ aus der Torten/ 36. Butter und Käs Werden zwar gemeiniglich nach dem Kuchen/ bißweilen auch nach dem Obst/ Weil aber ihrer viel seynd/ die nicht Käse essen/ so kan man nicht besser thun/ 37. Das Obst und Confect Setze Wechsels-Weiß also; daß nicht Aepfel zu Aepfeln/ Birn zu Birnen/ etc. Hernach praesentire erst das Obst/ wie es stehet; nimm entweder eine Schüs- Deßgleichen thue auch mit dem Confect. Uberreiche entweder die Schüsseln/ wo sie stehen/ daß jeder selbst nehme; Auf unterschiedliche Weise gutes Rosen-Wasser zu brennen/ wie es offt in der Kuchen auch zum Zucker- Werck gebrauchet wird. Man nimmt von den doppelten Provintz-Rosen ohngefehr ein tausend Stück/ NB. Das frisch-destillirte Rosen-Wasser/ hat anfänglich nach dem Destilli- Monat
Das XL. Capitel. Ein Erfahrner kan huͤpſche Figuren/ als Stern und Roſen/ aus der Torten/ 36. Butter und Kaͤs Werden zwar gemeiniglich nach dem Kuchen/ bißweilen auch nach dem Obſt/ Weil aber ihrer viel ſeynd/ die nicht Kaͤſe eſſen/ ſo kan man nicht beſſer thun/ 37. Das Obſt und Confect Setze Wechſels-Weiß alſo; daß nicht Aepfel zu Aepfeln/ Birn zu Birnen/ ꝛc. Hernach præſentire erſt das Obſt/ wie es ſtehet; nimm entweder eine Schuͤſ- Deßgleichen thue auch mit dem Confect. Uberreiche entweder die Schuͤſſeln/ wo ſie ſtehen/ daß jeder ſelbſt nehme; Auf unterſchiedliche Weiſe gutes Roſen-Waſſer zu brennen/ wie es offt in der Kuchen auch zum Zucker- Werck gebrauchet wird. Man nimmt von den doppelten Provintz-Roſen ohngefehr ein tauſend Stuͤck/ NB. Das friſch-deſtillirte Roſen-Waſſer/ hat anfaͤnglich nach dem Deſtilli- Monat
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Das XL. Capitel.
Ein Erfahrner kan huͤpſche Figuren/ als Stern und Roſen/ aus der Torten/
und Kuchen/ wie auch Marcipan/ ſo er nicht zertheilet/ als die andern Stuͤcke ohn-
gefehr werden/ und ſolchen Stein den vornehmſten præſentiren.
36. Butter und Kaͤs
Werden zwar gemeiniglich nach dem Kuchen/ bißweilen auch nach dem Obſt/
und Confect, aufgeſetzet; jedennoch werden ſie dem andern allen vorgezogen/ und
zn erſt vorgeleget.
Weil aber ihrer viel ſeynd/ die nicht Kaͤſe eſſen/ ſo kan man nicht beſſer thun/
als daß man erſtlich die Butter herum reiche/ hernach auch den Kaͤs.
37. Das Obſt und Confect
Setze Wechſels-Weiß alſo; daß nicht Aepfel zu Aepfeln/ Birn zu Birnen/ ꝛc.
uͤberzogene Mandeln zu ſchlechten/ kleine zu groſſen Roſinen/ ꝛc. geſetzet werden.
Hernach præſentire erſt das Obſt/ wie es ſtehet; nimm entweder eine Schuͤſ-
ſel nach der andern/ und reiche ſie herum/ daß ein jeder ſelbſt nehme/ oder uͤberrei-
che Aepffel und Birn auf dem Teller/ oder auf der Gabel; die Wein-Trauben aber
und Nuͤſſe auf den Teller.
Deßgleichen thue auch mit dem Confect.
Uberreiche entweder die Schuͤſſeln/ wo ſie ſtehen/ daß jeder ſelbſt nehme;
oder rucke ſie fein dichte zuſammen/ damit ſie alle koͤnnen belanget werden; lege den
Pfeffer-Kuchen oder Kayſer-Brod/ zu erſt auf den Teller/ hernach den kleinen Zu-
cker/ das Beſte und Vornehmſte aber oben auf/ und uͤbergiebs vom Anfang/ biß
zum Ende.
Auf unterſchiedliche Weiſe gutes Roſen-Waſſer
zu brennen/ wie es offt in der Kuchen auch zum Zucker-
Werck gebrauchet wird.
Man nimmt von den doppelten Provintz-Roſen ohngefehr ein tauſend Stuͤck/
pfluͤcket derſelben Blaͤtter ab/ thut ſie in den Keſſel oder Geſchirꝛ/ worinnen man ſie
deſtilliren will/ gieſſet darauf zwoͤlff Maas Waſſer/ deſtilliret es hernach zuſammen/
ſo lange/ biß das Waſſer keinen Geruch mehr hat; man muß aber fleiſſig Achtung
darauf geben/ daß das Feuer nicht zu ſtarck ſeye; dann die Roſen/ wann ſie zu ſehr
unterhitzet werden/ fliegen auf/ und ſtoſſen den Helm vom Brenn-Kolben oder Keſ-
ſel herab.
NB. Das friſch-deſtillirte Roſen-Waſſer/ hat anfaͤnglich nach dem Deſtilli-
ren/ einen unangenehmen und widerwaͤrtigen Geruch; wann es aber ein- oder zwey
Monat
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