[N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706.Das XL. Capitel. vermische alles auf das subtileste/ wohl untereinander gegossen/ und verwahre es Dieses Trisaneth ist auch gut zu allerley Speisen/ wo man eines Trisaneths Von den Käsen. Die Käse werden/ wie bewust/ von Küh-Geiß- oder Schaaf-Milch gema- Welches dann eben auch bey den Schaafen beobachtet werden muß. Von der Geiß-Milch aber/ von welcher man nicht viel Butter machen kan/ NB. Die Güte eines Käses wird erkennet/ wann derselbige schwehr und fett/ Die Käse von den Kühen/ wiewohl sie etwas stärcker und schärffer sind/ als NB. Die Würme/ und anders Ungeziefer/ werden die Käse nicht leichtlich Will man aber die nunmehr gantz abgetrockneten Käse gut und lang erhalten/ Num. 1. Käse vor den Würmern zu bewahren. Theophrastus lib. 3. de natura rerum in fine, schreibet. Man solle zu den bereits
Das XL. Capitel. vermiſche alles auf das ſubtileſte/ wohl untereinander gegoſſen/ und verwahre es Dieſes Triſaneth iſt auch gut zu allerley Speiſen/ wo man eines Triſaneths Von den Kaͤſen. Die Kaͤſe werden/ wie bewuſt/ von Kuͤh-Geiß- oder Schaaf-Milch gema- Welches dann eben auch bey den Schaafen beobachtet werden muß. Von der Geiß-Milch aber/ von welcher man nicht viel Butter machen kan/ NB. Die Guͤte eines Kaͤſes wird erkennet/ wann derſelbige ſchwehr und fett/ Die Kaͤſe von den Kuͤhen/ wiewohl ſie etwas ſtaͤrcker und ſchaͤrffer ſind/ als NB. Die Wuͤrme/ und anders Ungeziefer/ werden die Kaͤſe nicht leichtlich Will man aber die nunmehr gantz abgetrockneten Kaͤſe gut und lang erhalten/ Num. 1. Kaͤſe vor den Wuͤrmern zu bewahren. Theophraſtus lib. 3. de natura rerum in fine, ſchreibet. Man ſolle zu den bereits
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Das XL. Capitel.
vermiſche alles auf das ſubtileſte/ wohl untereinander gegoſſen/ und verwahre es
fleiſſig.
Dieſes Triſaneth iſt auch gut zu allerley Speiſen/ wo man eines Triſaneths
darbey verlanget.
Von den Kaͤſen.
Die Kaͤſe werden/ wie bewuſt/ von Kuͤh-Geiß- oder Schaaf-Milch gema-
chet/ und muß man wiſſen/ wann man Kaͤſe von Kuͤh-Milch machen will/ die ſich
fein lange halten ſollen ſo muß man die dickeſte/ fetteſte/ und friſche Milch/ ſamt dem
Rahm darzu nehmen.
Welches dann eben auch bey den Schaafen beobachtet werden muß.
Von der Geiß-Milch aber/ von welcher man nicht viel Butter machen kan/
weil ſie nicht ſo viel Fett hat/ wird der meiſte Theil der Milch zu den Kaͤſen genom-
men welche koͤſtlich und gut werden.
NB. Die Guͤte eines Kaͤſes wird erkennet/ wann derſelbige ſchwehr und fett/
eines ſuͤſſen und lieblichen Geſchmacks/ und annehmlichen Geruchs/ auch der nicht
verſaltzen/ und ohne Maden iſt.
Die Kaͤſe von den Kuͤhen/ wiewohl ſie etwas ſtaͤrcker und ſchaͤrffer ſind/ als
die von Ziegen-und Schaaf-Milch gemachet werden/ ſo ſind ſie doch/ wann man
wie an vielen Orten/ recht damit umgehet/ in groſſen Wuͤrden.
NB. Die Wuͤrme/ und anders Ungeziefer/ werden die Kaͤſe nicht leichtlich
anfallen/ wann ſie von guten Weinlager/ oder ſtarcken Eſſig/ oder von Safft der
gruͤnen Nuß-Heppeln/ oder mit Baum-Oel oder endlich gar nur mit Lein-Oel/ oder
mit Butter/ oder Brandwein gerieben werden/ folia Serpentariæ itidem Caſeos â
putredine conſervant. Wann man ſie darein wickelt/ ehe man der gleichen Sa-
chen brauchet/ muß die grobe Rinden fein nett abgeputzet ſeyn.
Will man aber die nunmehr gantz abgetrockneten Kaͤſe gut und lang erhalten/
ſo ſolle man ſie in Hirſchprein/ oder Gerſten/ Kichern/ oder Waitzen legen/ oder/ wel-
ches noch beſſer iſt/ in Lein-Saamen/ der auch dieſe Eigenſchafft hat/ daß er im Som-
mer kuͤhl/ und im Winter laulicht iſt/ dadurch die Beſchaffenheit deß Gewitters et-
was gebeſſert wird.
Num. 1. Kaͤſe vor den Wuͤrmern zu bewahren.
Theophraſtus lib. 3. de natura rerum in fine, ſchreibet. Man ſolle zu den
Kaͤſen das Kraut Hypericon, oder Perforatum, (man nennet es auch St. Johan-
nis-Kraut/) legen/ dann dieſes habe eine wunderbarliche Krafft/ die Kaͤſe vor al-
len Wuͤrmern zu bewahren/ wann man es alſo neben oder auf die Kaͤſe leget/ daß
ſie dieſelbige nicht anruͤhret/ ſo ſolle kein Wurm darinnen wachſen/ da aber all-
bereits
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