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[N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706.

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Das XXXV. Capitel.
aus zu machen erdacht/ welche man so wohl auf die Platte des Ofens/ sonderlich
wann er nicht gegläset ist/ als auch auf die ober einander Stufen-weiß angerichtete
Latten legen/ oder dasjenige Obst/ so man dörren will/ darauf schütten kan.

Der beste Vortheil aber/ die Garten-Früchte auffzudörren/ ist dieser/
dasselbige/ wann sie nur in geringer Anzahl aufgedörret werden sollen/
besser an einen Faden gefasset/ und um den warmen Ofen gehangen werden/ da-
mit sie fein linde abdörren/ wann man aber in der Menge auffzudorren verlange-
te/ so gehet es mit dem Faden viel zu langsam zu/ will man sie aber auf den Ofen-
Blatten dörren/ so gehet solches gar zu schnell zu/ und vergehet darbey aller Safft/
Krafft/ und Farbe/ am besten aber kan man solche dörren/ so man sie auf eine der
obern Reyhen und Geläger ober den Ofen/ damit sie die Wärme nur gantz galinde
empfinden anrichtet.

2. Wie der Welsche und braune Kohl am besten
zu dörren.

Man nimmt von dergleichen Welschen Kopff-Kohl die äussersten Blätter
hinweg/ biß auf die innersten krausen Hertzlein/ welche man entweder entzwey/
oder in vier gleiche Theile schneidet/ an einen Faden um den Ofen hän-
get/ oder/ nach Belieben/ auch auf einer Hurte oder Siebe linde abdörret. Jm Fal-
le man aber solchen etwas genau nachgehen wolte/ so könte man die äusersten Blät-
ter auf solche Art auch gar abdörren.

3. Wie der Spargel zu dörren.

Solches geschicht am besten/ wann man selbigen mit einer Nadel durch-
sticht/ einen Faden durchziehet/ und also an dem Ofen-Geländer herum hänget/
und fleißig Achtung hat/ daß es ihme nicht zu heiß gehe/ und er zu schwartz wür-
de/ wann er dann gekochet wird/ so hat er gantz keinen Geschmack/ so er aber
gar zu wenig gedörret/ so gehet er gar balden in eine Fäulung/ lauffet an/
und verdirbt/ absonderlichen so er an einem feuchten Ort auffbehalten
wird.

Derowegen ist es am besten/ so man solchen fein langsam/ und bey gelinder
Wärme fein hart abdörret.

4. Wie

Das XXXV. Capitel.
aus zu machen erdacht/ welche man ſo wohl auf die Platte des Ofens/ ſonderlich
wann er nicht geglaͤſet iſt/ als auch auf die ober einander Stufen-weiß angerichtete
Latten legen/ oder dasjenige Obſt/ ſo man doͤrren will/ darauf ſchuͤtten kan.

Der beſte Vortheil aber/ die Garten-Fruͤchte auffzudoͤrren/ iſt dieſer/
daſſelbige/ wann ſie nur in geringer Anzahl aufgedoͤrret werden ſollen/
beſſer an einen Faden gefaſſet/ und um den warmen Ofen gehangen werden/ da-
mit ſie fein linde abdoͤrren/ wann man aber in der Menge auffzudorren verlange-
te/ ſo gehet es mit dem Faden viel zu langſam zu/ will man ſie aber auf den Ofen-
Blatten doͤrren/ ſo gehet ſolches gar zu ſchnell zu/ und vergehet darbey aller Safft/
Krafft/ und Farbe/ am beſten aber kan man ſolche doͤrren/ ſo man ſie auf eine der
obern Reyhen und Gelaͤger ober den Ofen/ damit ſie die Waͤrme nur gantz galinde
empfinden anrichtet.

2. Wie der Welſche und braune Kohl am beſten
zu doͤrren.

Man nimmt von dergleichen Welſchen Kopff-Kohl die aͤuſſerſten Blaͤtter
hinweg/ biß auf die innerſten krauſen Hertzlein/ welche man entweder entzwey/
oder in vier gleiche Theile ſchneidet/ an einen Faden um den Ofen haͤn-
get/ oder/ nach Belieben/ auch auf einer Hurte oder Siebe linde abdoͤrret. Jm Fal-
le man aber ſolchen etwas genau nachgehen wolte/ ſo koͤnte man die aͤuſerſten Blaͤt-
ter auf ſolche Art auch gar abdoͤrren.

3. Wie der Spargel zu doͤrren.

Solches geſchicht am beſten/ wann man ſelbigen mit einer Nadel durch-
ſticht/ einen Faden durchziehet/ und alſo an dem Ofen-Gelaͤnder herum haͤnget/
und fleißig Achtung hat/ daß es ihme nicht zu heiß gehe/ und er zu ſchwartz wuͤr-
de/ wann er dann gekochet wird/ ſo hat er gantz keinen Geſchmack/ ſo er aber
gar zu wenig gedoͤrret/ ſo gehet er gar balden in eine Faͤulung/ lauffet an/
und verdirbt/ abſonderlichen ſo er an einem feuchten Ort auffbehalten
wird.

Derowegen iſt es am beſten/ ſo man ſolchen fein langſam/ und bey gelinder
Waͤrme fein hart abdoͤrret.

4. Wie
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[574/0596] Das XXXV. Capitel. aus zu machen erdacht/ welche man ſo wohl auf die Platte des Ofens/ ſonderlich wann er nicht geglaͤſet iſt/ als auch auf die ober einander Stufen-weiß angerichtete Latten legen/ oder dasjenige Obſt/ ſo man doͤrren will/ darauf ſchuͤtten kan. Der beſte Vortheil aber/ die Garten-Fruͤchte auffzudoͤrren/ iſt dieſer/ daſſelbige/ wann ſie nur in geringer Anzahl aufgedoͤrret werden ſollen/ beſſer an einen Faden gefaſſet/ und um den warmen Ofen gehangen werden/ da- mit ſie fein linde abdoͤrren/ wann man aber in der Menge auffzudorren verlange- te/ ſo gehet es mit dem Faden viel zu langſam zu/ will man ſie aber auf den Ofen- Blatten doͤrren/ ſo gehet ſolches gar zu ſchnell zu/ und vergehet darbey aller Safft/ Krafft/ und Farbe/ am beſten aber kan man ſolche doͤrren/ ſo man ſie auf eine der obern Reyhen und Gelaͤger ober den Ofen/ damit ſie die Waͤrme nur gantz galinde empfinden anrichtet. 2. Wie der Welſche und braune Kohl am beſten zu doͤrren. Man nimmt von dergleichen Welſchen Kopff-Kohl die aͤuſſerſten Blaͤtter hinweg/ biß auf die innerſten krauſen Hertzlein/ welche man entweder entzwey/ oder in vier gleiche Theile ſchneidet/ an einen Faden um den Ofen haͤn- get/ oder/ nach Belieben/ auch auf einer Hurte oder Siebe linde abdoͤrret. Jm Fal- le man aber ſolchen etwas genau nachgehen wolte/ ſo koͤnte man die aͤuſerſten Blaͤt- ter auf ſolche Art auch gar abdoͤrren. 3. Wie der Spargel zu doͤrren. Solches geſchicht am beſten/ wann man ſelbigen mit einer Nadel durch- ſticht/ einen Faden durchziehet/ und alſo an dem Ofen-Gelaͤnder herum haͤnget/ und fleißig Achtung hat/ daß es ihme nicht zu heiß gehe/ und er zu ſchwartz wuͤr- de/ wann er dann gekochet wird/ ſo hat er gantz keinen Geſchmack/ ſo er aber gar zu wenig gedoͤrret/ ſo gehet er gar balden in eine Faͤulung/ lauffet an/ und verdirbt/ abſonderlichen ſo er an einem feuchten Ort auffbehalten wird. Derowegen iſt es am beſten/ ſo man ſolchen fein langſam/ und bey gelinder Waͤrme fein hart abdoͤrret. 4. Wie

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Zitationshilfe: [N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706, S. 574. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/oa_koechin_1706/596>, abgerufen am 21.11.2024.