[N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706.Von Torten-Bachen. darauf stünden/ auch oben auf den Rücken von Kopfe bis auf den Schwantz/ eingedrucktes Rauten-Kräntzlein von Tragant-Massa darauf geleget/ dergleichen um den Halß/ und verguldet auch eine ausgeschnittene Krone/ inwendig roth ge- färbet/ von aussen verguldet/ und auf den Kopf gesetzet/ die Augen von Tragant- Massa gemachet/ und schwartz gemahlet/ Mitten in die Augen weisse Tüpfelein ge- setzet/ das Maul roth gefärbet/ ein Pappier in rothes Wachs gedrucket/ eine Zun- ge daraus geschnitten und eingestecket/ auch die Zähne von Tragant-Massa for- miret/ und eingesetzet. 12. Zucker-Torten zu machen. Man nimmt ein Dutzent frischer Eyer/ schlägt dieselben sehr wohl und lan- 13. Guter Rosin-Torten. Mache den Torten-Boden wie bewust/ und streue kleine Rosinlein auf den 14. Citronen-Torte. Nimm schöne frische Citronen/ schäle sie ab/ schneide Scheiben darvon/ le- 15. Ein guter Quitten-Torten. Nimm etliche Quitten/ reibe sie klein auf einem Reib-Eisen/ dann zwinge ten/ O o o 2
Von Torten-Bachen. darauf ſtuͤnden/ auch oben auf den Ruͤcken von Kopfe bis auf den Schwantz/ eingedrucktes Rauten-Kraͤntzlein von Tragant-Maſſa darauf geleget/ dergleichen um den Halß/ und verguldet auch eine ausgeſchnittene Krone/ inwendig roth ge- faͤrbet/ von auſſen verguldet/ und auf den Kopf geſetzet/ die Augen von Tragant- Maſſa gemachet/ und ſchwartz gemahlet/ Mitten in die Augen weiſſe Tuͤpfelein ge- ſetzet/ das Maul roth gefaͤrbet/ ein Pappier in rothes Wachs gedrucket/ eine Zun- ge daraus geſchnitten und eingeſtecket/ auch die Zaͤhne von Tragant-Maſſa for- miret/ und eingeſetzet. 12. Zucker-Torten zu machen. Man nimmt ein Dutzent friſcher Eyer/ ſchlaͤgt dieſelben ſehr wohl und lan- 13. Guter Roſin-Torten. Mache den Torten-Boden wie bewuſt/ und ſtreue kleine Roſinlein auf den 14. Citronen-Torte. Nimm ſchoͤne friſche Citronen/ ſchaͤle ſie ab/ ſchneide Scheiben darvon/ le- 15. Ein guter Quitten-Torten. Nimm etliche Quitten/ reibe ſie klein auf einem Reib-Eiſen/ dann zwinge ten/ O o o 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0497" n="475"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von Torten-Bachen.</hi></fw><lb/> darauf ſtuͤnden/ auch oben auf den Ruͤcken von Kopfe bis auf den Schwantz/ ein<lb/> gedrucktes Rauten-Kraͤntzlein von Tragant-<hi rendition="#aq">Maſſa</hi> darauf geleget/ dergleichen<lb/> um den Halß/ und verguldet auch eine ausgeſchnittene Krone/ inwendig roth ge-<lb/> faͤrbet/ von auſſen verguldet/ und auf den Kopf geſetzet/ die Augen von Tragant-<lb/><hi rendition="#aq">Maſſa</hi> gemachet/ und ſchwartz gemahlet/ Mitten in die Augen weiſſe Tuͤpfelein ge-<lb/> ſetzet/ das Maul roth gefaͤrbet/ ein Pappier in rothes Wachs gedrucket/ eine Zun-<lb/> ge daraus geſchnitten und eingeſtecket/ auch die Zaͤhne von Tragant-<hi rendition="#aq">Maſſa</hi> for-<lb/> miret/ und eingeſetzet.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">12. Zucker-Torten zu machen.</hi> </head><lb/> <p>Man nimmt ein Dutzent friſcher Eyer/ ſchlaͤgt dieſelben ſehr wohl und lan-<lb/> ge/ ruͤhret 1. Pfund Zucker und 1. Pfund Staͤrck- oder weiß Mehl hinein/ gieſ-<lb/> ſet auch ein wenig gutes Roſen- und Zimmet-Waſſer darzu/ thut auch wann<lb/> man will/ etwas Anis oder dergleichen hinein/ und ruͤhret alles recht wohl unter-<lb/> einander: alsdann nimmt man eine Mandel-Torten-Pfanne/ und ſchmieret<lb/> ſie mit friſcher Butter/ gieſſet den Teig hinein/ und laͤſſet ſie in den Back-Ofen<lb/> fein braͤunlicht backen/ hernach kan man ſie auch wann man will/ beſtreuen und<lb/> beſtecken.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">13. Guter Roſin-Torten.</hi> </head><lb/> <p>Mache den Torten-Boden wie bewuſt/ und ſtreue kleine Roſinlein auf den<lb/> bloſen Torten/ daß er wohl bedecket werde/ und an einen Ort ſo dick als am an-<lb/> dern/ darnach beſtreue es mit Zucker und Zimmet/ und mache ein duͤnnes Boͤden-<lb/> lein daruͤber/ und zerſchneide es wohl/ und ſo es halb gebacken iſt/ ſo geuß ein we-<lb/> nig guten Malvaſier oder Spaniſchen Wein daran/ und uͤberſtreiche ihn mit den<lb/> Gelben von einem Eye.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">14. Citronen-Torte.</hi> </head><lb/> <p>Nimm ſchoͤne friſche Citronen/ ſchaͤle ſie ab/ ſchneide Scheiben darvon/ le-<lb/> ge ſie in einen Trog mit vielen Zucker/ gantzer Zimmet und Naͤgelein/ gerieben<lb/> Eyer-Brod in Butter geroͤſtet/ Wein-Beerlein/ dieſes durcheinander/ alles<lb/> darein geleget/ und den Deckel zugemachet.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">15. Ein guter Quitten-Torten.</hi> </head><lb/> <p>Nimm etliche Quitten/ reibe ſie klein auf einem Reib-Eiſen/ dann zwinge<lb/> den Safft auf das ſtaͤrckeſte aus/ und nimm andere ſchoͤne friſch-geſchaͤlte Quit-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">O o o 2</fw><fw place="bottom" type="catch">ten/</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [475/0497]
Von Torten-Bachen.
darauf ſtuͤnden/ auch oben auf den Ruͤcken von Kopfe bis auf den Schwantz/ ein
gedrucktes Rauten-Kraͤntzlein von Tragant-Maſſa darauf geleget/ dergleichen
um den Halß/ und verguldet auch eine ausgeſchnittene Krone/ inwendig roth ge-
faͤrbet/ von auſſen verguldet/ und auf den Kopf geſetzet/ die Augen von Tragant-
Maſſa gemachet/ und ſchwartz gemahlet/ Mitten in die Augen weiſſe Tuͤpfelein ge-
ſetzet/ das Maul roth gefaͤrbet/ ein Pappier in rothes Wachs gedrucket/ eine Zun-
ge daraus geſchnitten und eingeſtecket/ auch die Zaͤhne von Tragant-Maſſa for-
miret/ und eingeſetzet.
12. Zucker-Torten zu machen.
Man nimmt ein Dutzent friſcher Eyer/ ſchlaͤgt dieſelben ſehr wohl und lan-
ge/ ruͤhret 1. Pfund Zucker und 1. Pfund Staͤrck- oder weiß Mehl hinein/ gieſ-
ſet auch ein wenig gutes Roſen- und Zimmet-Waſſer darzu/ thut auch wann
man will/ etwas Anis oder dergleichen hinein/ und ruͤhret alles recht wohl unter-
einander: alsdann nimmt man eine Mandel-Torten-Pfanne/ und ſchmieret
ſie mit friſcher Butter/ gieſſet den Teig hinein/ und laͤſſet ſie in den Back-Ofen
fein braͤunlicht backen/ hernach kan man ſie auch wann man will/ beſtreuen und
beſtecken.
13. Guter Roſin-Torten.
Mache den Torten-Boden wie bewuſt/ und ſtreue kleine Roſinlein auf den
bloſen Torten/ daß er wohl bedecket werde/ und an einen Ort ſo dick als am an-
dern/ darnach beſtreue es mit Zucker und Zimmet/ und mache ein duͤnnes Boͤden-
lein daruͤber/ und zerſchneide es wohl/ und ſo es halb gebacken iſt/ ſo geuß ein we-
nig guten Malvaſier oder Spaniſchen Wein daran/ und uͤberſtreiche ihn mit den
Gelben von einem Eye.
14. Citronen-Torte.
Nimm ſchoͤne friſche Citronen/ ſchaͤle ſie ab/ ſchneide Scheiben darvon/ le-
ge ſie in einen Trog mit vielen Zucker/ gantzer Zimmet und Naͤgelein/ gerieben
Eyer-Brod in Butter geroͤſtet/ Wein-Beerlein/ dieſes durcheinander/ alles
darein geleget/ und den Deckel zugemachet.
15. Ein guter Quitten-Torten.
Nimm etliche Quitten/ reibe ſie klein auf einem Reib-Eiſen/ dann zwinge
den Safft auf das ſtaͤrckeſte aus/ und nimm andere ſchoͤne friſch-geſchaͤlte Quit-
ten/
O o o 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |