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Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 3. Osnabrück, 1687.

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der Einwohner/ so wol in den Ställen/ als an den See-kanten jährlich/ insonderheit umb die Herbstzeit bey viel tausenden gefangen/ und hin und wieder verkaufft/ gekaufft und gegessen. Hieher gehören auch die Kropff-Enten/ lang schwäntze/ Krick-Enten/ und Tauch Entlein/ von dere lieblichen Geschmack/ Erfüllung der Einwohner/ und davon auffkommenden Gewinn die so sie fangen/ nicht geringe Ursach haben/ sich zubedancken.

Die Indianische/ Lybische/ Coroische und Brasilianische zahme/ wie auch frembde wilde Endten sind an Gestalt/ Farbe/ und leibes Grösse/ von den Unsrigen weit unterschieden: Gonzales de Mendoza schreibet von einer besondern Erfindung/ die bey den Chinesern im Brauch/ die Enten zubestricken / dann sie haben abgesonderte Orthe/ wie Ställe in dem Wasser/ in deren einen wohl 4000. Enten sind: die Eyer/ so sie legen/ werden in Kuhemist geleget/ durch desselben Hitze sie außgebrütet/ und zu gehöriger Zeit von den Chinesern selbst auff gekippet werden: Bey kaltem Wetter wird Stroh unter den Mist geleget/ und angezündet/ die Eyer dadurch zuerwärmen: Die junge Endten werden in besondere Ställe/ worinnen einige alte Endten/ welche selbige zuerziehen abgerichtet/ gehalten werden/ gesetzet/ biß daß sie alt genug / und geschickt/ mit den Alten umbzugehen; deß Morgens werden sie bey tausenden außgelassen/ und gehen auff die mit Reyß besamete Äcker/ suchen ihre Weyde / deß Abends werden sie mit einem Fell- oder Trummel wieder zusammen gelocket / und jede in ihren Stall beschlossen/ sintemahl sie durch den Schall der Trummel jeder seinen Stall und Wohnung zu unterscheiden weiß.

Von der Eule/ und Falcken.

WIr wollen unß mit Beschreibung der Gestalt/ Farbe/ Federn und Beschaffenheit dieses Vogels nicht auffhalten/ weil solche einem jeden fast bekant. Sie sind an leibes Grösse und Gestalt unterschieden/ wie es dann Nacht-Eulen und Kirch-Eulen gibt: Die Nacht-Eule lebet in der Wildniß/ hat einen krummen Schnabel/ und unter allen Vögeln die grösseste Augen/ ist von keinem Gesang oder Klang/ worvon ichtwas könte geurtheilt werden/ sondern treibet ein greslich Geheul/ und jämmerlich Geschrey: Sie leben von dem Raub der Thiere / so deß Nachts auff der Erden und sonsten herum lauffen/ als Mäuse/ und ander klein Ungeziefer. Bißweilen fangen und verschlingen sie wol Hasen/ Füchse / Dächse/ und dergleichen; deß Tags verstecken sie sich

der Einwohner/ so wol in den Ställen/ als an den See-kanten jährlich/ insonderheit umb die Herbstzeit bey viel tausenden gefangen/ und hin und wieder verkaufft/ gekaufft und gegessen. Hieher gehören auch die Kropff-Enten/ lang schwäntze/ Krick-Enten/ und Tauch Entlein/ von derë lieblichen Geschmack/ Erfüllung der Einwohner/ und davon auffkommenden Gewinn die so sie fangen/ nicht geringe Ursach haben/ sich zubedancken.

Die Indianische/ Lybische/ Coroische und Brasilianische zahme/ wie auch frembde wilde Endten sind an Gestalt/ Farbe/ und leibes Grösse/ von den Unsrigen weit unterschieden: Gonzales de Mendoza schreibet von einer besondern Erfindung/ die bey den Chinesern im Brauch/ die Enten zubestricken / dañ sie haben abgesonderte Orthe/ wie Ställe in dem Wasser/ in deren einen wohl 4000. Enten sind: die Eyer/ so sie legen/ werden in Kuhemist geleget/ durch desselben Hitze sie außgebrütet/ und zu gehöriger Zeit von den Chinesern selbst auff gekippet werden: Bey kaltem Wetter wird Stroh unter den Mist geleget/ und angezündet/ die Eyer dadurch zuerwärmen: Die junge Endten werden in besondere Ställe/ worinnen einige alte Endten/ welche selbige zuerziehen abgerichtet/ gehalten werden/ gesetzet/ biß daß sie alt genug / und geschickt/ mit den Alten umbzugehen; deß Morgens werden sie bey tausenden außgelassen/ und gehen auff die mit Reyß besamete Äcker/ suchen ihre Weyde / deß Abends werden sie mit einem Fell- oder Trummel wieder zusammen gelocket / und jede in ihren Stall beschlossen/ sintemahl sie durch den Schall der Trummel jeder seinen Stall und Wohnung zu unterscheiden weiß.

Von der Eule/ und Falcken.

WIr wollen unß mit Beschreibung der Gestalt/ Farbe/ Federn und Beschaffenheit dieses Vogels nicht auffhalten/ weil solche einem jeden fast bekant. Sie sind an leibes Grösse und Gestalt unterschieden/ wie es dann Nacht-Eulen und Kirch-Eulen gibt: Die Nacht-Eule lebet in der Wildniß/ hat einen krummen Schnabel/ und unter allen Vögeln die grösseste Augen/ ist von keinem Gesang oder Klang/ worvon ichtwas könte geurtheilt werden/ sondern treibet ein greslich Geheul/ und jämmerlich Geschrey: Sie leben von dem Raub der Thiere / so deß Nachts auff der Erden und sonsten herum lauffen/ als Mäuse/ uñ ander klein Ungeziefer. Bißweilen fangen und verschlingen sie wol Hasen/ Füchse / Dächse/ und dergleichen; deß Tags verstecken sie sich

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[168/0032] der Einwohner/ so wol in den Ställen/ als an den See-kanten jährlich/ insonderheit umb die Herbstzeit bey viel tausenden gefangen/ und hin und wieder verkaufft/ gekaufft und gegessen. Hieher gehören auch die Kropff-Enten/ lang schwäntze/ Krick-Enten/ und Tauch Entlein/ von derë lieblichen Geschmack/ Erfüllung der Einwohner/ und davon auffkommenden Gewinn die so sie fangen/ nicht geringe Ursach haben/ sich zubedancken. Die Indianische/ Lybische/ Coroische und Brasilianische zahme/ wie auch frembde wilde Endten sind an Gestalt/ Farbe/ und leibes Grösse/ von den Unsrigen weit unterschieden: Gonzales de Mendoza schreibet von einer besondern Erfindung/ die bey den Chinesern im Brauch/ die Enten zubestricken / dañ sie haben abgesonderte Orthe/ wie Ställe in dem Wasser/ in deren einen wohl 4000. Enten sind: die Eyer/ so sie legen/ werden in Kuhemist geleget/ durch desselben Hitze sie außgebrütet/ und zu gehöriger Zeit von den Chinesern selbst auff gekippet werden: Bey kaltem Wetter wird Stroh unter den Mist geleget/ und angezündet/ die Eyer dadurch zuerwärmen: Die junge Endten werden in besondere Ställe/ worinnen einige alte Endten/ welche selbige zuerziehen abgerichtet/ gehalten werden/ gesetzet/ biß daß sie alt genug / und geschickt/ mit den Alten umbzugehen; deß Morgens werden sie bey tausenden außgelassen/ und gehen auff die mit Reyß besamete Äcker/ suchen ihre Weyde / deß Abends werden sie mit einem Fell- oder Trummel wieder zusammen gelocket / und jede in ihren Stall beschlossen/ sintemahl sie durch den Schall der Trummel jeder seinen Stall und Wohnung zu unterscheiden weiß. Von der Eule/ und Falcken. WIr wollen unß mit Beschreibung der Gestalt/ Farbe/ Federn und Beschaffenheit dieses Vogels nicht auffhalten/ weil solche einem jeden fast bekant. Sie sind an leibes Grösse und Gestalt unterschieden/ wie es dann Nacht-Eulen und Kirch-Eulen gibt: Die Nacht-Eule lebet in der Wildniß/ hat einen krummen Schnabel/ und unter allen Vögeln die grösseste Augen/ ist von keinem Gesang oder Klang/ worvon ichtwas könte geurtheilt werden/ sondern treibet ein greslich Geheul/ und jämmerlich Geschrey: Sie leben von dem Raub der Thiere / so deß Nachts auff der Erden und sonsten herum lauffen/ als Mäuse/ uñ ander klein Ungeziefer. Bißweilen fangen und verschlingen sie wol Hasen/ Füchse / Dächse/ und dergleichen; deß Tags verstecken sie sich

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Zitationshilfe: Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 3. Osnabrück, 1687, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz03_1678/32>, abgerufen am 21.11.2024.