Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 2. Osnabrück, 1687.

Bild:
<< vorherige Seite
Von den Heuschrecken/ Gryllen/ und Heimchen.

WAnn man alle Gestalt/ Beschaffenheiten Veränderungen/ Benennung und Unterscheid der Heuschrecken/ nach ihrer Leibs-Grösse/ und Farbe beschreiben wolte/ würde solches ein gantzes Buch erfordern.

Seine eusserste Gestalt/ als welche niemand unbekant/ gehen wir mit Stilschweigen vorbey. Die Heuschrecken tragen das Laub von den Dornhecken in ihre Nester/ worein sie umb die Herbstzeit ihre Eyer legen/ und bleiben also den Winter über in der Erden: Folgends im Frühling kommen

[Abbildung]

kleine schwartze Würmlein ohne Beyne herauß/ hüpffen mit ihren Flügelein auff der Erden: Wann ein nasser Frühling/ sterben sie/ wanns aber trocken/ so wachsen sie in grosser Menge fort.

Wann das Weiblein außgeleget hat/ so wächset ihm ein kleines Würmlein im Halse / daran es ersticken muß.

Wann sie spielen/ bleiben sie so feste zusammen hängen/ daß sie nicht können von einander gezogen werden/ und wird in solcher Vermischung seine Lebens-Wärme und Geister/ durch übermässige Hitze dermassen zerstreuet/ daß er zur Stunde sterben muß.

Von den Heuschrecken/ Gryllen/ und Heimchen.

WAnn man alle Gestalt/ Beschaffenheiten Veränderungen/ Benennung und Unterscheid der Heuschrecken/ nach ihrer Leibs-Grösse/ und Farbe beschreiben wolte/ würde solches ein gantzes Buch erfordern.

Seine eusserste Gestalt/ als welche niemand unbekant/ gehen wir mit Stilschweigen vorbey. Die Heuschrecken tragen das Laub von den Dornhecken in ihre Nester/ worein sie umb die Herbstzeit ihre Eyer legen/ und bleiben also den Winter über in der Erden: Folgends im Frühling kommen

[Abbildung]

kleine schwartze Würmlein ohne Beyne herauß/ hüpffen mit ihren Flügelein auff der Erden: Wann ein nasser Frühling/ sterben sie/ wanns aber trocken/ so wachsen sie in grosser Menge fort.

Wann das Weiblein außgeleget hat/ so wächset ihm ein kleines Würmlein im Halse / daran es ersticken muß.

Wann sie spielen/ bleiben sie so feste zusammen hängen/ daß sie nicht können von einander gezogen werden/ und wird in solcher Vermischung seine Lebens-Wärme und Geister/ durch übermässige Hitze dermassen zerstreuet/ daß er zur Stunde sterben muß.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0139" n="135"/>
      </div>
      <div>
        <head>Von den Heuschrecken/ Gryllen/ und Heimchen.</head>
        <p>WAnn man alle Gestalt/ Beschaffenheiten Veränderungen/ Benennung und                      Unterscheid der Heuschrecken/ nach ihrer Leibs-Grösse/ und Farbe beschreiben                      wolte/ würde solches ein gantzes Buch erfordern.</p>
        <p>Seine eusserste Gestalt/ als welche niemand unbekant/ gehen wir mit                      Stilschweigen vorbey. Die Heuschrecken tragen das Laub von den Dornhecken in                      ihre Nester/ worein sie umb die Herbstzeit ihre Eyer legen/ und bleiben also                      den Winter über in der Erden: Folgends im Frühling kommen</p>
        <figure/>
        <p>kleine schwartze Würmlein ohne Beyne herauß/ hüpffen mit ihren Flügelein auff                      der Erden: Wann ein nasser Frühling/ sterben sie/ wanns aber trocken/ so                      wachsen sie in grosser Menge fort.</p>
        <p>Wann das Weiblein außgeleget hat/ so wächset ihm ein kleines Würmlein im Halse /                      daran es ersticken muß.</p>
        <p>Wann sie spielen/ bleiben sie so feste zusammen hängen/ daß sie nicht können                      von einander gezogen werden/ und wird in solcher Vermischung seine Lebens-Wärme                      und Geister/ durch übermässige Hitze dermassen zerstreuet/ daß er zur Stunde                      sterben muß.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[135/0139] Von den Heuschrecken/ Gryllen/ und Heimchen. WAnn man alle Gestalt/ Beschaffenheiten Veränderungen/ Benennung und Unterscheid der Heuschrecken/ nach ihrer Leibs-Grösse/ und Farbe beschreiben wolte/ würde solches ein gantzes Buch erfordern. Seine eusserste Gestalt/ als welche niemand unbekant/ gehen wir mit Stilschweigen vorbey. Die Heuschrecken tragen das Laub von den Dornhecken in ihre Nester/ worein sie umb die Herbstzeit ihre Eyer legen/ und bleiben also den Winter über in der Erden: Folgends im Frühling kommen [Abbildung] kleine schwartze Würmlein ohne Beyne herauß/ hüpffen mit ihren Flügelein auff der Erden: Wann ein nasser Frühling/ sterben sie/ wanns aber trocken/ so wachsen sie in grosser Menge fort. Wann das Weiblein außgeleget hat/ so wächset ihm ein kleines Würmlein im Halse / daran es ersticken muß. Wann sie spielen/ bleiben sie so feste zusammen hängen/ daß sie nicht können von einander gezogen werden/ und wird in solcher Vermischung seine Lebens-Wärme und Geister/ durch übermässige Hitze dermassen zerstreuet/ daß er zur Stunde sterben muß.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz02_1678
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz02_1678/139
Zitationshilfe: Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 2. Osnabrück, 1687, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz02_1678/139>, abgerufen am 21.11.2024.