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Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 32, Frankfurt (Main), 1672.

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seinen Reichen den Griechen ein freyes Exercitium Religionis nehmlich mit Glockenklang
und anderen Ceremonien verstattet haben; Auß der Ukraina verlautet/ daß etliche 1000.
Janitscharen mit vielen Tartarischen Horden allda ahnkommen und bey Human ihr Läger
formirten/ dahero der König entschlossen die Ritterschafft zum drittenmahl auffzubiethen/
umb sich gegen den 20. Augusti umb Sokol und Rubießzow zu versamblen/ dahin sich auch
Ihre Mayt. innerhalb 3. Wochen erheben werden.

Auß dem Haag den 27. Julii.

Deß Lands Flotte hat sich dem Briel genähert/ die Engländer und Frantzo-
sen liegen noch vor dem Texel/ und ist nit geringe Sorg/ daß ein Theil alda ahn-
länden/ und der Rest sich nach der Emß begeben möchte/ deßwegen nach dem flachen
Land noch einige Reuterey geschickt worden/ und ist man darneben im Werck be-
griffen die Garnison in Delfziel zu verstärcken; Nachdeme die Frantzosen Creve-
coeur
und das Fort Labella erobert/ haben sie auch die Statt Bommel ohne eini-
gen Wiederstandt eingenommen/ und darauff Heußden und Würden auffgefor-
dert/ aber abschlägige Antwort bekommen/ Hertzogenbusch haben sie bloquirt gelas-
sen/ und sich vor Bergen Opzoom und Breda gelägert/ man vermeint aber nit daß
sie was weiters tentiren werden/ weilen der Regen täglich continuirt, und das
Wasser überall grösser wird; Die Münsterische Armee hat Gröningen belägert/
und eine Brücke darvor geschlagen/ so aber von den Belägerten ruinirt worden/
Gestern ist der Printz von Oranien im Rath gewesen/ da etliche abtretten müssen/
worüber sich der Herr de Groot absentirt, der Fiscal hat hergegen den Ruart von
Putten gefänglich in die Casteleine anhero gebracht.

Wien den 28. dito.

Vorgestern ist der Kays. Resident ahm Königl. Pohlnischen Hoff/ Freyherr von Stom
auff der Post anhero kommen/ welcher auch heut zurückgehen wird/ man vernimbt/ daß sich
die Pohlnische Stände mit ihrem König völlig verglichen; Die nach Eger commandirte
Völcker sollen den 8. 9. und 10. eingehenden Monats Augusti auß dieser Landen ihren Auff-
bruch nehmen/ und nach dem abmarche noch 20000. Mann zu werben Patenten und Gelder
außgetheilet werden/ der Jüngere Graff Palffi hat auch commission bekommen ein Regiment
Croaten auffzurichten/ für die Cron Spanien sollen auch 2. Regimenter zu Fueß nacher
Neapoli geworben/ und darzu 1500. Mann überlassen werden; In Croaten ist allenthalben
eine Munsterung geschehen/ darbey viele Ungarische Officierer abgedanckt/ und ihre Stellen
mit Teutschen ersetzt worden.

Nieder-Rheinstrohm den 28. dito.

Neues hat man mit heutiger Niederländischen Ordinary das Crevecoeur/
Heußden/ St. Gertrudenberg/ Bommel und andere Forten daherumb ahn die
Frantzosen übergangen/ dardurch Hertzogenbusch/ (worinn wenig Munition sein
solle/) gleichsam bloquirt gehalten würd; Der König ist Vorgestern wieder nacher
Paris abgereist/ und mit 400. Pferdten zu Maseyck ahnkommen/ hat unterdessen
dem Mareschal de Turenne das Commando überlassen. Die Chur Cöllnische
Trouppen haben sich wieder mit der Münsterischen Armee conjungirt, welche nach
Eroberung der importanten Vestungen Cöevorden, Bourtang, Eylerschantz und
Blockziel Gröningen belägert/ worinn sich der General Rabenhaupt zwar tapffer
defendirt, weilen aber wenig Succurs zu hoffen/ und die Bürger ihre Häusser nicht
gäntzlich ruinirt sehen wollen/ als haben sie 3. Deputirte ahn Ihre Fürstl. Gn. von

Mün-

seinen Reichen den Griechen ein freyes Exercitium Religionis nehmlich mit Glockenklang
und anderen Ceremonien verstattet haben; Auß der Ukraina verlautet/ daß etliche 1000.
Janitscharen mit vielen Tartarischen Horden allda ahnkommen und bey Human ihr Läger
formirten/ dahero der König entschlossen die Ritterschafft zum drittenmahl auffzubiethen/
umb sich gegen den 20. Augusti umb Sokol und Rubießzow zu versamblen/ dahin sich auch
Ihre Mayt. innerhalb 3. Wochen erheben werden.

Auß dem Haag den 27. Julii.

Deß Lands Flotte hat sich dem Briel genähert/ die Engländer und Frantzo-
sen liegen noch vor dem Texel/ und ist nit geringe Sorg/ daß ein Theil alda ahn-
länden/ und der Rest sich nach der Emß begeben möchte/ deßwegen nach dem flachen
Land noch einige Reuterey geschickt worden/ und ist man darneben im Werck be-
griffen die Garnison in Delfziel zu verstärcken; Nachdeme die Frantzosen Creve-
coeur
und das Fort Labella erobert/ haben sie auch die Statt Bommel ohne eini-
gen Wiederstandt eingenommen/ und darauff Heußden und Würden auffgefor-
dert/ aber abschlägige Antwort bekommen/ Hertzogenbusch haben sie bloquirt gelas-
sen/ und sich vor Bergen Opzoom und Breda gelägert/ man vermeint aber nit daß
sie was weiters tentiren werden/ weilen der Regen täglich continuirt, und das
Wasser überall grösser wird; Die Münsterische Armee hat Gröningen belägert/
und eine Brücke darvor geschlagen/ so aber von den Belägerten ruinirt worden/
Gestern ist der Printz von Oranien im Rath gewesen/ da etliche abtretten müssen/
worüber sich der Herr de Groot absentirt, der Fiscal hat hergegen den Ruart von
Putten gefänglich in die Casteleine anhero gebracht.

Wien den 28. dito.

Vorgestern ist der Kays. Resident ahm Königl. Pohlnischen Hoff/ Freyherr von Stom
auff der Post anhero kommen/ welcher auch heut zurückgehen wird/ man vernimbt/ daß sich
die Pohlnische Stände mit ihrem König völlig verglichen; Die nach Eger commandirte
Völcker sollen den 8. 9. und 10. eingehenden Monats Augusti auß dieser Landen ihren Auff-
bruch nehmen/ und nach dem abmarche noch 20000. Mann zu werbẽ Patenten und Gelder
außgetheilet werden/ der Jüngere Graff Palffi hat auch commission bekommen ein Regiment
Croaten auffzurichten/ für die Cron Spanien sollen auch 2. Regimenter zu Fueß nacher
Neapoli geworben/ und darzu 1500. Mann überlassen werden; In Croaten ist allenthalben
eine Munsterung geschehen/ darbey viele Ungarische Officierer abgedanckt/ und ihre Stellen
mit Teutschen ersetzt worden.

Nieder-Rheinstrohm den 28. dito.

Neues hat man mit heutiger Niederländischen Ordinary das Crevecoeur/
Heußden/ St. Gertrudenberg/ Bommel und andere Forten daherumb ahn die
Frantzosen übergangen/ dardurch Hertzogenbusch/ (worinn wenig Munition sein
solle/) gleichsam bloquirt gehalten würd; Der König ist Vorgestern wieder nacher
Paris abgereist/ und mit 400. Pferdten zu Maseyck ahnkommen/ hat unterdessen
dem Mareschal de Turenne das Commando überlassen. Die Chur Cöllnische
Trouppen haben sich wieder mit der Münsterischen Armee conjungirt, welche nach
Eroberung der importanten Vestungen Cöevorden, Bourtang, Eylerschantz und
Blockziel Gröningen belägert/ worinn sich der General Rabenhaupt zwar tapffer
defendirt, weilen aber wenig Succurs zu hoffen/ und die Bürger ihre Häusser nicht
gäntzlich ruinirt sehen wollen/ als haben sie 3. Deputirte ahn Ihre Fürstl. Gn. von

Mün-
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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-07-24T10:58:49Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Zitationshilfe: Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 32, Frankfurt (Main), 1672, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_wochentliche0032_1672/3>, abgerufen am 21.11.2024.