Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 31, Frankfurt (Main), 1673.so finden sich verschiedene andere praetendenten wordurch das Collegium könn[t]e Pariß den 22. dito. Der Hertzog von Orleans ist alhier ahnkommen/ und von den Mareschal- Wien den 23. dito. Das Harandtische Regiment ist beordret/ Ihre Kayserl. Mayt. nach Eger zu in
so finden sich verschiedene andere prætendenten wordurch das Collegium könn[t]e Pariß den 22. dito. Der Hertzog von Orleans ist alhier ahnkommen/ und von den Mareschal- Wien den 23. dito. Das Harandtische Regiment ist beordret/ Ihre Kayserl. Mayt. nach Eger zu in
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/> so finden sich verschiedene andere <hi rendition="#aq">prætenden</hi>ten wordurch das <hi rendition="#aq">Collegium</hi> könn<supplied cert="low">t</supplied>e<lb/> erfült werden/ gegen die umbstürtzende Banditen und alle deren Auffhältere ist ein<lb/> new-Päbstliches <hi rendition="#aq">Edict</hi> ergangen/ weilen gegen dieselbe newe Klagen einkommen/<lb/> daß sie allen Reyssenden die Strassen so sehr verunsicheren/ derowegen auch etliche<lb/> Companien zu Pferdt außcommandirt worden/ umb solche Banditen lebendt oder<lb/> todt zu ertappen und einzubringen/ der <hi rendition="#aq">Mons. Pignarelli</hi> ist von seinem Ertzbisch-<lb/> thumb <hi rendition="#aq">Lecce</hi> einkommen und von dem Pabst sehr freundlich empfangen worden/<lb/> darauß vermeint wird/ er seye der <hi rendition="#aq">in petto</hi> vorbehaltenne Cardinal/ so man nech-<lb/> stens zu erfahren/ zu <hi rendition="#aq">Siena</hi> ist der <hi rendition="#aq">Mons. Geronimo di Vecchi</hi> gestorben/ und ihme<lb/> im Gubernament <hi rendition="#aq">Tivoli</hi> der <hi rendition="#aq">Mons. Donelli</hi> nachgesetzt worden; Zu <hi rendition="#aq">Neapoli</hi> hat<lb/> der <hi rendition="#aq">Duc di Diomede Caraffa</hi> und der <hi rendition="#aq">Duca di Laurenzano Gaetano</hi> mit auff jedern<lb/> Seiten gehabten Companien Pferdten einander schlagen wollen/ seind aber durch<lb/> den <hi rendition="#aq">ViceRe</hi> verhindert und bey ihren Befreundten dem <hi rendition="#aq">Duc de Mattalone</hi> und<lb/> Printzen <hi rendition="#aq">di Belvedere</hi> in Arrest genohmen worden. Auß Genua/ mit einem Cur-<lb/> rier vom Königl. Frantzösischen Hoff vernimbt man alhier/ daß die Residenten die-<lb/> ser Republic gute Audientz gehabt/ und ihnen zur <hi rendition="#aq">restitution</hi> der von den Frantzosen<lb/> weggenohmene Genuesischen Schiffen und anderm Fahrzeugs gute Hoffnung ge-<lb/> macht worden; Auß dem Mayländischen/ der Alte und Newe Adel der Republic<lb/> Genua/ umb daß sie wegen Ohnerträglichkeit der <hi rendition="#aq">repressalien</hi> sich nicht vergleichen<lb/> können/ die Cron Spanien und andere Italianische Fürsten zum Beystand<lb/> zu ruffen/ seint mit harten Worten ahn einander kommen/ zu den Dol-<lb/> chen und Messern gegriffen/ darab von den ersten verschiedene todt und verwundt<lb/> blieben/ und verlangt man weiter den Außgang zu vernehmen/ in deme die andere<lb/> in grosser Ahnzahl und <hi rendition="#aq">Consideration</hi> seint.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Pariß den 22. dito.</head><lb/> <p>Der Hertzog von <hi rendition="#aq">Orleans</hi> ist alhier ahnkommen/ und von den Mareschal-<lb/> len <hi rendition="#aq">de Grammont</hi> und <hi rendition="#aq">de Grancé complimentirt</hi> worden ; man sagt/ ob wolte der<lb/> König biß nach Philippsburg gehen; Brieffe von der Turennischen Armee berich-<lb/> ten/ daß selbige 25000. Mann starck/ in der Wetterau stehen bleiben/ und der<lb/> Kayserl. Völcker Marche beobachten solte. Auß England hat man/ daß der Kö-<lb/> nig und Hertzog von Yorck die Flotte besichtiget/ welche mit ehistem 130. Segel<lb/> starck in See gehen/ und die Holländische/ so sich wegen deß widerwärtigen Winds/<lb/> von der Temß wegbegeben müssen/ suchen wird; zu Blackheat werden 4000. Mann<lb/> eingeschifft/ welche zu <hi rendition="#aq">Calais</hi> oder Dünkirchen außsteigen/ und neben den frantzö-<lb/> sischen Trouppen underm <hi rendition="#aq">Mareschal d’ Humiers</hi> gegen Holland <hi rendition="#aq">agiren</hi> sollen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Wien den 23. dito.</head><lb/> <p>Das Harandtische Regiment ist beordret/ Ihre Kayserl. Mayt. nach Eger zu<lb/> begleidten; Auß <choice><sic>OderUngarn</sic><corr>OberUngarn</corr></choice> hat man/ daß die Türcken und Widerspenstigte<lb/> sich täglich verstärcken/ ihrem Vorgeben nach/ mit den Türcken/ so bey Neuhäussel<lb/> <fw place="bottom" type="catch">in</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
so finden sich verschiedene andere prætendenten wordurch das Collegium könnte
erfült werden/ gegen die umbstürtzende Banditen und alle deren Auffhältere ist ein
new-Päbstliches Edict ergangen/ weilen gegen dieselbe newe Klagen einkommen/
daß sie allen Reyssenden die Strassen so sehr verunsicheren/ derowegen auch etliche
Companien zu Pferdt außcommandirt worden/ umb solche Banditen lebendt oder
todt zu ertappen und einzubringen/ der Mons. Pignarelli ist von seinem Ertzbisch-
thumb Lecce einkommen und von dem Pabst sehr freundlich empfangen worden/
darauß vermeint wird/ er seye der in petto vorbehaltenne Cardinal/ so man nech-
stens zu erfahren/ zu Siena ist der Mons. Geronimo di Vecchi gestorben/ und ihme
im Gubernament Tivoli der Mons. Donelli nachgesetzt worden; Zu Neapoli hat
der Duc di Diomede Caraffa und der Duca di Laurenzano Gaetano mit auff jedern
Seiten gehabten Companien Pferdten einander schlagen wollen/ seind aber durch
den ViceRe verhindert und bey ihren Befreundten dem Duc de Mattalone und
Printzen di Belvedere in Arrest genohmen worden. Auß Genua/ mit einem Cur-
rier vom Königl. Frantzösischen Hoff vernimbt man alhier/ daß die Residenten die-
ser Republic gute Audientz gehabt/ und ihnen zur restitution der von den Frantzosen
weggenohmene Genuesischen Schiffen und anderm Fahrzeugs gute Hoffnung ge-
macht worden; Auß dem Mayländischen/ der Alte und Newe Adel der Republic
Genua/ umb daß sie wegen Ohnerträglichkeit der repressalien sich nicht vergleichen
können/ die Cron Spanien und andere Italianische Fürsten zum Beystand
zu ruffen/ seint mit harten Worten ahn einander kommen/ zu den Dol-
chen und Messern gegriffen/ darab von den ersten verschiedene todt und verwundt
blieben/ und verlangt man weiter den Außgang zu vernehmen/ in deme die andere
in grosser Ahnzahl und Consideration seint.
Pariß den 22. dito.
Der Hertzog von Orleans ist alhier ahnkommen/ und von den Mareschal-
len de Grammont und de Grancé complimentirt worden ; man sagt/ ob wolte der
König biß nach Philippsburg gehen; Brieffe von der Turennischen Armee berich-
ten/ daß selbige 25000. Mann starck/ in der Wetterau stehen bleiben/ und der
Kayserl. Völcker Marche beobachten solte. Auß England hat man/ daß der Kö-
nig und Hertzog von Yorck die Flotte besichtiget/ welche mit ehistem 130. Segel
starck in See gehen/ und die Holländische/ so sich wegen deß widerwärtigen Winds/
von der Temß wegbegeben müssen/ suchen wird; zu Blackheat werden 4000. Mann
eingeschifft/ welche zu Calais oder Dünkirchen außsteigen/ und neben den frantzö-
sischen Trouppen underm Mareschal d’ Humiers gegen Holland agiren sollen.
Wien den 23. dito.
Das Harandtische Regiment ist beordret/ Ihre Kayserl. Mayt. nach Eger zu
begleidten; Auß OberUngarn hat man/ daß die Türcken und Widerspenstigte
sich täglich verstärcken/ ihrem Vorgeben nach/ mit den Türcken/ so bey Neuhäussel
in
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