Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 14, Frankfurt (Main), 1671.darvor gehalten wird/ daß noch dieser Pabst dem Werck den Außspruch nicht geben Pariß den 21. dito. Am 14. dieses geschahe alhier der Heyrath zwischen dem Hertzog von Vanta- seynd
darvor gehalten wird/ daß noch dieser Pabst dem Werck den Außspruch nicht geben Pariß den 21. dito. Am 14. dieses geschahe alhier der Heyrath zwischen dem Hertzog von Vanta- seynd
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/> darvor gehalten wird/ daß noch dieser Pabst dem Werck den Außspruch nicht geben<lb/> werde/ der in Pohlen <hi rendition="#aq">residiren</hi>de <hi rendition="#aq">Nuntius</hi> hat durch einen Expressen anhero berich-<lb/> tet/ waß er Krafft habender <hi rendition="#aq">Commission</hi> aldahr gehandlet/ darauff man ihme ged.<lb/> Expressen wieder zu gefertiget und befohlen/ daß er keine Zeit verliehre zum Käys.<lb/> Hoff sich zu erheben/ und aldahr der Handlung auch also zu näheren/ daß der Pabst<lb/> seine zu Vereinigung der Christlichen Potentaten gegen den Erbfeind führende<lb/><hi rendition="#aq">Intention</hi> ehist erlangen möge/ es iest vor etlichen Tagen ein unversehenes Fewer in<lb/> deß <hi rendition="#aq">Card. Sforza</hi> Pallast außkommen/ aber durch eylends zusammen gelauffene<lb/> Soldaten und Sbiren gedämpfft worden/ also daß es über 3000. Cronen Schaden<lb/> daran nicht gethan und der Uberrest blieben. Von <hi rendition="#aq">Neapoli</hi> hat man daß Parla-<lb/> ment zu <hi rendition="#aq">Palermo</hi> habe dem <hi rendition="#aq">Vice-Ré</hi> 200000. Cronen verwilliget/ umb die hin<lb/> und wieder verfallene Gräntz- und See-Vestungen wieder in Stand zusetzen/ da-<lb/> mit dem Erbfeind daß Ahnländen verhindert werde. Auß Genua/ zwischen beyden<lb/> Gebrüdern <hi rendition="#aq">Marchese Hippolito Toldinouo</hi> und <hi rendition="#aq">Marchese Ferdinando di Gra-<lb/> gnuola</hi> hat die eine Zeithero geschwebte Uneinigkeit so viel verursacht daß in ange-<lb/> stelten <hi rendition="#aq">embuscad</hi>en ein und ander Todt geblieben/ deß ersten Wittib so schwangern<lb/> Leibs hat bey dem <hi rendition="#aq">Gubernator</hi> zu <hi rendition="#aq">Sazana</hi> alsobald 30. teutsche Soldaten zu Hülff<lb/> bekommen/ und ist man beschäfftiget auf einer Galere von hier noch zwo Companien<lb/> dorthin zuschicken/ massen diesem Staat hoch daran gelegen/ daß solches sehr vor-<lb/> theilhafftig <hi rendition="#aq">situirt</hi>es Schloß wegen hiessiger Nachbarschafft nit in mächtiger Hän-<lb/> de gerathe/ der Groß-Hertzog von <hi rendition="#aq">Toscana</hi> hat auff Anhalten deß <hi rendition="#aq">Marchese di Po-<lb/> tenzano</hi> das Lehen <hi rendition="#aq">Gragnuola</hi> mit 400. Mann besetzen lassen/ weil dieser <hi rendition="#aq">præten-<lb/> dirt</hi> daß es auff solchen Sterbfall ihme zukomme/ darumb er den Käys. Adler darin<lb/> auffrichten lassen. Auß der See kombt/ daß die Schiff von <hi rendition="#aq">Majorca</hi> in dem Ge-<lb/> wässer bey <hi rendition="#aq">Capo falcone</hi> in Barbarien ein groß Barbarisch Schiff genommen/<lb/> und das zu Algier ein <hi rendition="#aq">Capgi</hi> vom Groß-Türcken geschickt ankommen/ umb von<lb/> dahr und umbgelegenen Städten eine Anzahl Schiff und Sclaven nach Constan-<lb/> tinopel zu haben. Auß dem Mayländischen/ ein Engländischer Abgesandter befin-<lb/> det sich jetzo alhier Nahmens seines Königs einige <hi rendition="#aq">depeschen</hi> nach Rom zu brin-<lb/> gen/ was es absonderlich seye/ ist nicht zu erforschen/ man vernimbt daß der Bischoff<lb/> von <hi rendition="#aq">Laon</hi> von Pariß abgereyst/ einige Gesandschafft bey den Italianischen Für-<lb/> sten zu verrichten/ Schreiben auß Spanien melden/ daß die von Caditz jüngst auß-<lb/> gelauffene Flotte nach new Spanien bey den Insulen <hi rendition="#aq">Barbento</hi> starcken Sturm<lb/> außgestanden eines der ihrigen gesuncken/ die übrige aber nach dem <hi rendition="#aq">Port Vera Cruz</hi><lb/> glücklich fortgeseglet/ und daß ein Holländisch Schiff nach den Ost-Indien <hi rendition="#aq">desti-<lb/> nirt</hi> in den Engländischen Dunen gescheittert; Auß <hi rendition="#aq">Peru</hi> hat man/ daß zwo newe<lb/> Minen/ die eine von Silber/ die ander von <hi rendition="#aq">Mercurio</hi> beyde gantz reich entdeckt wor-<lb/> den.</p> </div> <space dim="horizontal"/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Pariß den 21. dito.</head><lb/> <p>Am 14. dieses geschahe alhier der Heyrath zwischen dem Hertzog von <hi rendition="#aq">Vanta-<lb/> dour</hi> und der <hi rendition="#aq">Madamoiselle d’Haudancourt; Monsieur François d’Harlay, </hi> Ertz-<lb/> Bischoff alhier/ hat vorgestern Ihrer Königl. Maj. das <hi rendition="#aq">Juramentum fidelitatis</hi><lb/> abgelegt/ und so bald die <hi rendition="#aq">Possession</hi> mit gröstem Pomp angetretten/ dergleichen auch<lb/><hi rendition="#aq">Monsieur Gilbert de Choyseuil</hi> wegen deß Bißthumbs <hi rendition="#aq">Tournay</hi> gethan. Zu <hi rendition="#aq">Brest</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch">seynd</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
darvor gehalten wird/ daß noch dieser Pabst dem Werck den Außspruch nicht geben
werde/ der in Pohlen residirende Nuntius hat durch einen Expressen anhero berich-
tet/ waß er Krafft habender Commission aldahr gehandlet/ darauff man ihme ged.
Expressen wieder zu gefertiget und befohlen/ daß er keine Zeit verliehre zum Käys.
Hoff sich zu erheben/ und aldahr der Handlung auch also zu näheren/ daß der Pabst
seine zu Vereinigung der Christlichen Potentaten gegen den Erbfeind führende
Intention ehist erlangen möge/ es iest vor etlichen Tagen ein unversehenes Fewer in
deß Card. Sforza Pallast außkommen/ aber durch eylends zusammen gelauffene
Soldaten und Sbiren gedämpfft worden/ also daß es über 3000. Cronen Schaden
daran nicht gethan und der Uberrest blieben. Von Neapoli hat man daß Parla-
ment zu Palermo habe dem Vice-Ré 200000. Cronen verwilliget/ umb die hin
und wieder verfallene Gräntz- und See-Vestungen wieder in Stand zusetzen/ da-
mit dem Erbfeind daß Ahnländen verhindert werde. Auß Genua/ zwischen beyden
Gebrüdern Marchese Hippolito Toldinouo und Marchese Ferdinando di Gra-
gnuola hat die eine Zeithero geschwebte Uneinigkeit so viel verursacht daß in ange-
stelten embuscaden ein und ander Todt geblieben/ deß ersten Wittib so schwangern
Leibs hat bey dem Gubernator zu Sazana alsobald 30. teutsche Soldaten zu Hülff
bekommen/ und ist man beschäfftiget auf einer Galere von hier noch zwo Companien
dorthin zuschicken/ massen diesem Staat hoch daran gelegen/ daß solches sehr vor-
theilhafftig situirtes Schloß wegen hiessiger Nachbarschafft nit in mächtiger Hän-
de gerathe/ der Groß-Hertzog von Toscana hat auff Anhalten deß Marchese di Po-
tenzano das Lehen Gragnuola mit 400. Mann besetzen lassen/ weil dieser præten-
dirt daß es auff solchen Sterbfall ihme zukomme/ darumb er den Käys. Adler darin
auffrichten lassen. Auß der See kombt/ daß die Schiff von Majorca in dem Ge-
wässer bey Capo falcone in Barbarien ein groß Barbarisch Schiff genommen/
und das zu Algier ein Capgi vom Groß-Türcken geschickt ankommen/ umb von
dahr und umbgelegenen Städten eine Anzahl Schiff und Sclaven nach Constan-
tinopel zu haben. Auß dem Mayländischen/ ein Engländischer Abgesandter befin-
det sich jetzo alhier Nahmens seines Königs einige depeschen nach Rom zu brin-
gen/ was es absonderlich seye/ ist nicht zu erforschen/ man vernimbt daß der Bischoff
von Laon von Pariß abgereyst/ einige Gesandschafft bey den Italianischen Für-
sten zu verrichten/ Schreiben auß Spanien melden/ daß die von Caditz jüngst auß-
gelauffene Flotte nach new Spanien bey den Insulen Barbento starcken Sturm
außgestanden eines der ihrigen gesuncken/ die übrige aber nach dem Port Vera Cruz
glücklich fortgeseglet/ und daß ein Holländisch Schiff nach den Ost-Indien desti-
nirt in den Engländischen Dunen gescheittert; Auß Peru hat man/ daß zwo newe
Minen/ die eine von Silber/ die ander von Mercurio beyde gantz reich entdeckt wor-
den.
Pariß den 21. dito.
Am 14. dieses geschahe alhier der Heyrath zwischen dem Hertzog von Vanta-
dour und der Madamoiselle d’Haudancourt; Monsieur François d’Harlay, Ertz-
Bischoff alhier/ hat vorgestern Ihrer Königl. Maj. das Juramentum fidelitatis
abgelegt/ und so bald die Possession mit gröstem Pomp angetretten/ dergleichen auch
Monsieur Gilbert de Choyseuil wegen deß Bißthumbs Tournay gethan. Zu Brest
seynd
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