Der allerneuesten Europäischen Welt- und Staats-Geschichte II. Theil. Nr. XXVI, 13. Woche, Erfurt (Thüringen), 27. März 1744.berichtet, daß er in dortigen Hafen den jungen Prätendenten nebst Seit dem 3ten Mertz läufft zu London ein Gerüchte, daß mit Spanien. Der Spanische Admiral Torres ist mit 16. Kriegs-Schiffen aus Niederlande. Jn dem Haag ist ein völliges Diarium ans Licht getreten von des berichtet, daß er in dortigen Hafen den jungen Prätendenten nebst Seit dem 3ten Mertz läufft zu London ein Gerüchte, daß mit Spanien. Der Spanische Admiral Torres ist mit 16. Kriegs-Schiffen aus Niederlande. Jn dem Haag ist ein völliges Diarium ans Licht getreten von des <TEI> <text> <body> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <p><pb facs="#f0007" n="207"/> berichtet, daß er in dortigen Hafen den jungen Prätendenten nebst<lb/> dem Lord Bridgewater und etliche andere Herren von dessen Ge-<lb/> folge gesehen habe.</p><lb/> <p>Seit dem 3ten Mertz läufft zu London ein Gerüchte, daß mit<lb/><hi rendition="#aq">Particulair</hi> - Briefen die Zeitung eingelauffen, wie die Englische<lb/> Flotte die Feindlichen hart angegriffen, und nach einem <hi rendition="#aq">vigoureuſ</hi>en<lb/> Gefechte 15. Schiffe in Grund geschossen, verbrannt oder sonst <hi rendition="#aq">rui-<lb/> ni</hi>ret habe.</p><lb/> </div> <div type="jArticle"> <head>Spanien.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi>er Spanische Admiral Torres ist mit 16. Kriegs-Schiffen aus<lb/> West-Jndien <hi rendition="#aq">arrivi</hi>rt, und hat die Gallionen mit sich bracht,<lb/> welche über 30. Millionen Piasters am Boord haben.</p><lb/> </div> <div type="jArticle"> <head>Niederlande.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">J</hi>n dem Haag ist ein völliges <hi rendition="#aq">Diarium</hi> ans Licht getreten von des<lb/> Ritter Eduards Reise. Es ist zu lang, vornemlich aber allzu<lb/> Romanhafft, daß wir es mit gutem Bedacht nicht gantz unsern Blat-<lb/> tern einverleiben; ein sehr kurtzer Extract mag genug seyn. Sol-<lb/> chemnach ist Eduard ohne Vorbewust seines Vaters weggereißt,<lb/> und hat sich die gefährliche Hoheits-Gedancken ohne <hi rendition="#aq">Conſens</hi> des-<lb/> selben in Kopff kommen lassen, sein Hofmeister allein hat von der<lb/><hi rendition="#aq">Cabbale</hi> gewust, nebst noch einem Bedienten. Er hat feinem Hrn.<lb/> Vater weiß gemacht, nach Cisterno auf die Jagd zu gehen, <gap reason="illegible" unit="chars" quantity="5"/>jährt<lb/> auch aus Rom, über eine Weile will er lieber zu Pferde über Alba-<lb/> no dahin gehen, der Hofmeister bewilliget es endlich, alsobald sind<lb/> 3. Reit-Pferde, nebst einem Reit-Knecht bey der Hand, die Eduar-<lb/> dus, ohne jemand etwas davon zu sagen, bestellet hatte. Er reißt<lb/> ab, der Hofmeister bleibt in der Post-Chaise, fällt aber nach einer<lb/> kleinen Weile in den Graben, damit er den Postillion sowohl als<lb/> seine Leute abhalte, zu sehen, wo <hi rendition="#aq">Mr. le Prætendent</hi> seinen Weg<lb/> hingenommen. Dieser wendete sich nach Caprarola, das dem Car-<lb/> dinal Aquaviva zuständig, und giebt sich vor einen von Civita Ca-<lb/> stellana kommenden Spanischen Courier aus, sein Bedien-<lb/> ter aber muste ein Officier, Nahmens <hi rendition="#aq">Spinelli</hi> seyn. Jndem sie<lb/> also Tag und Nacht gereiset, sind sie den 11. Januar. zu Massa<lb/> Nachmittags angelangt, von wannen der Sohn zum erstenmahl an<lb/> seinen betrübten Vater geschrieben. Nach kurtzem Aufenthalt gieng<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [207/0007]
berichtet, daß er in dortigen Hafen den jungen Prätendenten nebst
dem Lord Bridgewater und etliche andere Herren von dessen Ge-
folge gesehen habe.
Seit dem 3ten Mertz läufft zu London ein Gerüchte, daß mit
Particulair - Briefen die Zeitung eingelauffen, wie die Englische
Flotte die Feindlichen hart angegriffen, und nach einem vigoureuſen
Gefechte 15. Schiffe in Grund geschossen, verbrannt oder sonst rui-
niret habe.
Spanien.
Der Spanische Admiral Torres ist mit 16. Kriegs-Schiffen aus
West-Jndien arrivirt, und hat die Gallionen mit sich bracht,
welche über 30. Millionen Piasters am Boord haben.
Niederlande.
Jn dem Haag ist ein völliges Diarium ans Licht getreten von des
Ritter Eduards Reise. Es ist zu lang, vornemlich aber allzu
Romanhafft, daß wir es mit gutem Bedacht nicht gantz unsern Blat-
tern einverleiben; ein sehr kurtzer Extract mag genug seyn. Sol-
chemnach ist Eduard ohne Vorbewust seines Vaters weggereißt,
und hat sich die gefährliche Hoheits-Gedancken ohne Conſens des-
selben in Kopff kommen lassen, sein Hofmeister allein hat von der
Cabbale gewust, nebst noch einem Bedienten. Er hat feinem Hrn.
Vater weiß gemacht, nach Cisterno auf die Jagd zu gehen, _____jährt
auch aus Rom, über eine Weile will er lieber zu Pferde über Alba-
no dahin gehen, der Hofmeister bewilliget es endlich, alsobald sind
3. Reit-Pferde, nebst einem Reit-Knecht bey der Hand, die Eduar-
dus, ohne jemand etwas davon zu sagen, bestellet hatte. Er reißt
ab, der Hofmeister bleibt in der Post-Chaise, fällt aber nach einer
kleinen Weile in den Graben, damit er den Postillion sowohl als
seine Leute abhalte, zu sehen, wo Mr. le Prætendent seinen Weg
hingenommen. Dieser wendete sich nach Caprarola, das dem Car-
dinal Aquaviva zuständig, und giebt sich vor einen von Civita Ca-
stellana kommenden Spanischen Courier aus, sein Bedien-
ter aber muste ein Officier, Nahmens Spinelli seyn. Jndem sie
also Tag und Nacht gereiset, sind sie den 11. Januar. zu Massa
Nachmittags angelangt, von wannen der Sohn zum erstenmahl an
seinen betrübten Vater geschrieben. Nach kurtzem Aufenthalt gieng
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