[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].seiner Wiederkunfft zum Hertzog declarirt werden soll. Der Frantzös. Abgesandte hat dem Doctor Levvis 5000. Pfund offerirt/ dafern er seinem hohen Principalen zu vollkommener Gesundheit wieder verhelffen würde/ aber es scheinet/ daß besagter Doctor schlechten Lust darzu habe. Das sechste Capittel Sagt von Schwedisch- und Dähnischen Fügnussen. Dähnische Geschichten. DIe Brieff von Coppenhagen bringen neues/ daß Ihro Königl. Majest. von Dennemarck resolvirt haben/ gegen den Frühling 24. Kriegs-Schiff außrüsten zu lassen/ wie man dann würcklich 23000. Mann zu Fuß/ 5000 zu Pferd/ und 900 Dragoner auff den Beinen hat. Immittels haben Ihro Königl. Majest. einige Trouppen nach der Elbe beordret / welche die Lüneburgische/ so in dem Hamburg. Territorio posto gefasset/ haben beobachten sollen. Zu Helsignör fallen die Leuth ohnerachtet deß noch kalten Wetters in sehr schleunige Kranckheiten/ worbey sie so fort rasent werden. Den 2. hat sich ein Weib wollen die Gurgel abschneiden/ wein aber das Messer zu stumpff gewesen/ ist sie dermassen zornig worden/ daß sie ans Wasser gelauffen / sich hinein gestürtzt und darinnen ersoffen ist. Franckreich wil ein off- und defensiv-Alliantz mit Dän[unleserliches Material]nemarck schliessen. Sonsten wendet man Frantzös. Seiten allen Fleiß an / hiesigen Hoff zu einer off- und defensiv - Alliantz zu bereden; aber umbsonst / und ist man entschlossen/ mit niemand/ als Chur - Brandenburg so lang die Hollsteinische Strittigkeiten (umb welche zu endigen/ man aber noch ungewiß divulgirt/ daß zu Hamburg eine Conferentz zwischen denen Königl. und Hertzoglichen/ nebst denen Schwedischen/ Sächsischen und Brandenburgischen Abgeordneten gehalten werden solle) nicht verglichen seyn/ einige Verbündnuß einzugehen. Man hat 4000. Tonnen Haber und ander Mund- und Kriegs - Munition vor unsere Völcker nacher Hollstein abgesand. Der Holländ. Envoye Moring und Resident werden hieselbst beyderseits noch eine weile verbleiben/ umb die von ihren Hnn. Principalen erhaltene Commision zu völliger Richtigkeit zu bringen / obschon besagter Envoye seine Abschieds-Audientz unlängst gesuchet/ und seine Mobilien meist weg gesandt/ in Meynung seine Reise nach Holland zu beschleunigen. Die anhero von Hamburg gebrachte verbottene seidene Wahren verursachen dem fahrenden seiner Wiederkunfft zum Hertzog declarirt werden soll. Der Frantzös. Abgesandte hat dem Doctor Levvis 5000. Pfund offerirt/ dafern er seinem hohen Principalen zu vollkommener Gesundheit wieder verhelffen würde/ aber es scheinet/ daß besagter Doctor schlechten Lust darzu habe. Das sechste Capittel Sagt von Schwedisch- und Dähnischen Fügnussen. Dähnische Geschichten. DIe Brieff von Coppenhagen bringen neues/ daß Ihro Königl. Majest. von Dennemarck resolvirt haben/ gegen den Frühling 24. Kriegs-Schiff außrüsten zu lassen/ wie man dann würcklich 23000. Mann zu Fuß/ 5000 zu Pferd/ und 900 Dragoner auff den Beinen hat. Immittels haben Ihro Königl. Majest. einige Trouppen nach der Elbe beordret / welche die Lüneburgische/ so in dem Hamburg. Territorio posto gefasset/ haben beobachten sollen. Zu Helsignör fallen die Leuth ohnerachtet deß noch kalten Wetters in sehr schleunige Kranckheiten/ worbey sie so fort rasent werden. Den 2. hat sich ein Weib wollen die Gurgel abschneiden/ wein aber das Messer zu stumpff gewesen/ ist sie dermassen zornig worden/ daß sie ans Wasser gelauffen / sich hinein gestürtzt und darinnen ersoffen ist. Franckreich wil ein off- und defensiv-Alliantz mit Dän[unleserliches Material]nemarck schliessen. Sonsten wendet man Frantzös. Seiten allen Fleiß an / hiesigen Hoff zu einer off- und defensiv - Alliantz zu bereden; aber umbsonst / und ist man entschlossen/ mit niemand/ als Chur - Brandenburg so lang die Hollsteinische Strittigkeiten (umb welche zu endigen/ man aber noch ungewiß divulgirt/ daß zu Hamburg eine Conferentz zwischen denen Königl. und Hertzoglichen/ nebst denen Schwedischen/ Sächsischen und Brandenburgischen Abgeordneten gehalten werden solle) nicht verglichen seyn/ einige Verbündnuß einzugehen. Man hat 4000. Tonnen Haber und ander Mund- und Kriegs - Munition vor unsere Völcker nacher Hollstein abgesand. Der Holländ. Envoye Moring und Resident werden hieselbst beyderseits noch eine weile verbleiben/ umb die von ihren Hnn. Principalen erhaltene Commision zu völliger Richtigkeit zu bringen / obschon besagter Envoye seine Abschieds-Audientz unlängst gesuchet/ und seine Mobilien meist weg gesandt/ in Meynung seine Reise nach Holland zu beschleunigen. Die anhero von Hamburg gebrachte verbottene seidene Wahren verursachen dem fahrenden <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0222" n="210"/> seiner Wiederkunfft zum Hertzog declarirt werden soll. Der Frantzös. Abgesandte hat dem Doctor Levvis 5000. Pfund offerirt/ dafern er seinem hohen Principalen zu vollkommener Gesundheit wieder verhelffen würde/ aber es scheinet/ daß besagter Doctor schlechten Lust darzu habe.</p> </div> <div> <head>Das sechste Capittel</head> <p>Sagt von Schwedisch- und Dähnischen Fügnussen.</p> <p><note place="left">Dähnische Geschichten.</note> DIe Brieff von Coppenhagen bringen neues/ daß Ihro Königl. Majest. von Dennemarck resolvirt haben/ gegen den Frühling 24. Kriegs-Schiff außrüsten zu lassen/ wie man dann würcklich 23000. Mann zu Fuß/ 5000 zu Pferd/ und 900 Dragoner auff den Beinen hat. Immittels haben Ihro Königl. Majest. einige Trouppen nach der Elbe beordret / welche die Lüneburgische/ so in dem Hamburg. Territorio posto gefasset/ haben beobachten sollen. Zu Helsignör fallen die Leuth ohnerachtet deß noch kalten Wetters in sehr schleunige Kranckheiten/ worbey sie so fort rasent werden. Den 2. hat sich ein Weib wollen die Gurgel abschneiden/ wein aber das Messer zu stumpff gewesen/ ist sie dermassen zornig worden/ daß sie ans Wasser gelauffen / sich hinein gestürtzt und darinnen ersoffen ist. <note place="left">Franckreich wil ein off- und defensiv-Alliantz mit Dän<gap reason="illegible"/>nemarck schliessen.</note> Sonsten wendet man Frantzös. Seiten allen Fleiß an / hiesigen Hoff zu einer off- und defensiv - Alliantz zu bereden; aber umbsonst / und ist man entschlossen/ mit niemand/ als Chur - Brandenburg so lang die Hollsteinische Strittigkeiten (umb welche zu endigen/ man aber noch ungewiß divulgirt/ daß zu Hamburg eine Conferentz zwischen denen Königl. und Hertzoglichen/ nebst denen Schwedischen/ Sächsischen und Brandenburgischen Abgeordneten gehalten werden solle) nicht verglichen seyn/ einige Verbündnuß einzugehen. Man hat 4000. Tonnen Haber und ander Mund- und Kriegs - Munition vor unsere Völcker nacher Hollstein abgesand. Der Holländ. Envoye Moring und Resident werden hieselbst beyderseits noch eine weile verbleiben/ umb die von ihren Hnn. Principalen erhaltene Commision zu völliger Richtigkeit zu bringen / obschon besagter Envoye seine Abschieds-Audientz unlängst gesuchet/ und seine Mobilien meist weg gesandt/ in Meynung seine Reise nach Holland zu beschleunigen. Die anhero von Hamburg gebrachte verbottene seidene Wahren verursachen dem fahrenden </p> </div> </body> </text> </TEI> [210/0222]
seiner Wiederkunfft zum Hertzog declarirt werden soll. Der Frantzös. Abgesandte hat dem Doctor Levvis 5000. Pfund offerirt/ dafern er seinem hohen Principalen zu vollkommener Gesundheit wieder verhelffen würde/ aber es scheinet/ daß besagter Doctor schlechten Lust darzu habe.
Das sechste Capittel Sagt von Schwedisch- und Dähnischen Fügnussen.
DIe Brieff von Coppenhagen bringen neues/ daß Ihro Königl. Majest. von Dennemarck resolvirt haben/ gegen den Frühling 24. Kriegs-Schiff außrüsten zu lassen/ wie man dann würcklich 23000. Mann zu Fuß/ 5000 zu Pferd/ und 900 Dragoner auff den Beinen hat. Immittels haben Ihro Königl. Majest. einige Trouppen nach der Elbe beordret / welche die Lüneburgische/ so in dem Hamburg. Territorio posto gefasset/ haben beobachten sollen. Zu Helsignör fallen die Leuth ohnerachtet deß noch kalten Wetters in sehr schleunige Kranckheiten/ worbey sie so fort rasent werden. Den 2. hat sich ein Weib wollen die Gurgel abschneiden/ wein aber das Messer zu stumpff gewesen/ ist sie dermassen zornig worden/ daß sie ans Wasser gelauffen / sich hinein gestürtzt und darinnen ersoffen ist. Sonsten wendet man Frantzös. Seiten allen Fleiß an / hiesigen Hoff zu einer off- und defensiv - Alliantz zu bereden; aber umbsonst / und ist man entschlossen/ mit niemand/ als Chur - Brandenburg so lang die Hollsteinische Strittigkeiten (umb welche zu endigen/ man aber noch ungewiß divulgirt/ daß zu Hamburg eine Conferentz zwischen denen Königl. und Hertzoglichen/ nebst denen Schwedischen/ Sächsischen und Brandenburgischen Abgeordneten gehalten werden solle) nicht verglichen seyn/ einige Verbündnuß einzugehen. Man hat 4000. Tonnen Haber und ander Mund- und Kriegs - Munition vor unsere Völcker nacher Hollstein abgesand. Der Holländ. Envoye Moring und Resident werden hieselbst beyderseits noch eine weile verbleiben/ umb die von ihren Hnn. Principalen erhaltene Commision zu völliger Richtigkeit zu bringen / obschon besagter Envoye seine Abschieds-Audientz unlängst gesuchet/ und seine Mobilien meist weg gesandt/ in Meynung seine Reise nach Holland zu beschleunigen. Die anhero von Hamburg gebrachte verbottene seidene Wahren verursachen dem fahrenden
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Franckreich wil ein off- und defensiv-Alliantz mit Dän_ nemarck schliessen.
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