[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].instandig umb Suecurs angehalten/ der ihme auch beyzeiten aus den Polnischen Quartieren zugesandt worden/ mit welchen und seinen Cosacken er dem Feind ungesäumt entgegen geruckt/ und ihn dergestalt empfangen/ daß wenig davon kommen. Wovon künfftig ein mehrers. Moseowittische Geschichten. Von Moscau wird nachfolgendes berichtet/ man hat aus Polen allhier Nachricht/ daß die Ambassade/ welche von dannen anhero kommen/ erstlich nur in 2. jetzund aber vernimmt man/ daß solche in 6. vornehmen Herren bestehen werde/ welche in Commission haben sollen/ die projectirte Bündnuß/ es seye auff was Art und Weise es immer wolle/ zu schliessen/ und solches mit Abstehung aller praetensionen, so die Cron Polen an Jh. Czarische Majest. haben mögen. Einer von denen 2. Jesuitern/ so unlängst von Rom anhero kommen/ ist gestorben/ nachdem er kurtz vorher ein grosses Pacquet Brieff aus Polen empfangen/ deren Inhalt aber sein Collega nunmehro ausrichten wird. Der Herr Almasot, welcher als Extraordinari Env[unleserliches Material] zu Anfang dieses Jahrs in Frankreich verreist/ hat von seiner Verrichtung rapport gethan/ woraus man aber gnugsam abnimmt/ daß seine Reise fruchtloß gewesen/ ob man ihm schon Hoffnung gemacht/ daß etwann über kurtz oder lang ein Abgesandter aus Franckreich anhero expedirt werden solte / indessen seye er doch am Königl. Frantzös. Hof mit einigen Proesenten regalirt worden. Das achte Capitel Gedencket von Italiänischen/ meistentheils Venetianischen/ auch wohl Türckischen Staats- und Kriegs-Affairen. Eingeng in die Venetianische Geschichten. DIe Republic von Venedig ist nicht sowol wegen ihres Alters als in der Einträchrigkeit deß gemeinen Wesens/ so ihrem Staat fürträglich seyn mag/ zu bewuudern/ in Staate-Sachen/ die zum Venetianer seynd einstimmig in Sachen/ so ihrer Rebublic vorträglich ünd. Auffnehmen der Republic gedeyen/ ist bey dem Senat zu Venedig ein Hertz/ ein Muth/ ein Sinn/ und dieses ist die einige Ursach/ daß diese von unerdencklichen Jahren biß dahero immer in Flor gestanden/ sie haben sich mit dem Erbfeind offt und manchesmal auff dem Meer dapffer herumb gebalget/ und manche schöne Galleren von demselben erbeutet/ man erinnere sich nur deß letzten Candianischen Kriegs/ wie ritterlich und Löwenmuthig sie sich auff die etlich und zwantzig Jahr umb dasselbige Königreich gewehret instandig umb Suecurs angehalten/ der ihme auch beyzeiten aus den Polnischen Quartieren zugesandt worden/ mit welchen und seinen Cosacken er dem Feind ungesäumt entgegen geruckt/ und ihn dergestalt empfangen/ daß wenig davon kommen. Wovon künfftig ein mehrers. Moseowittische Geschichten. Von Moscau wird nachfolgendes berichtet/ man hat aus Polen allhier Nachricht/ daß die Ambassade/ welche von dannen anhero kommen/ erstlich nur in 2. jetzund aber vernimmt man/ daß solche in 6. vornehmen Herren bestehen werde/ welche in Commission haben sollen/ die projectirte Bündnuß/ es seye auff was Art und Weise es immer wolle/ zu schliessen/ und solches mit Abstehung aller praetensionen, so die Cron Polen an Jh. Czarische Majest. haben mögen. Einer von denen 2. Jesuitern/ so unlängst von Rom anhero kommen/ ist gestorben/ nachdem er kurtz vorher ein grosses Pacquet Brieff aus Polen empfangen/ deren Inhalt aber sein Collega nunmehro ausrichten wird. Der Herr Almasot, welcher als Extraordinari Env[unleserliches Material] zu Anfang dieses Jahrs in Frankreich verreist/ hat von seiner Verrichtung rapport gethan/ woraus man aber gnugsam abnimmt/ daß seine Reise fruchtloß gewesen/ ob man ihm schon Hoffnung gemacht/ daß etwann über kurtz oder lang ein Abgesandter aus Franckreich anhero expedirt werden solte / indessen seye er doch am Königl. Frantzös. Hof mit einigen Proesenten regalirt worden. Das achte Capitel Gedencket von Italiänischen/ meistentheils Venetianischen/ auch wohl Türckischen Staats- und Kriegs-Affairen. Eingeng in die Venetianische Geschichten. DIe Republic von Venedig ist nicht sowol wegen ihres Alters als in der Einträchrigkeit deß gemeinen Wesens/ so ihrem Staat fürträglich seyn mag/ zu bewuudern/ in Staate-Sachen/ die zum Venetianer seynd einstimmig in Sachen/ so ihrer Rebublic vorträglich ünd. Auffnehmen der Republic gedeyen/ ist bey dem Senat zu Venedig ein Hertz/ ein Muth/ ein Sinn/ und dieses ist die einige Ursach/ daß diese von unerdencklichen Jahren biß dahero immer in Flor gestanden/ sie haben sich mit dem Erbfeind offt und manchesmal auff dem Meer dapffer herumb gebalget/ und manche schöne Galleren von demselben erbeutet/ man erinnere sich nur deß letzten Candianischen Kriegs/ wie ritterlich und Löwenmuthig sie sich auff die etlich und zwantzig Jahr umb dasselbige Königreich gewehret <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0115" n="103"/> instandig umb Suecurs angehalten/ der ihme auch beyzeiten aus den Polnischen Quartieren zugesandt worden/ mit welchen und seinen Cosacken er dem Feind ungesäumt entgegen geruckt/ und ihn dergestalt empfangen/ daß wenig davon kommen. Wovon künfftig ein mehrers.</p> <p><note place="right">Moseowittische Geschichten.</note> Von Moscau wird nachfolgendes berichtet/ man hat aus Polen allhier Nachricht/ daß die Ambassade/ welche von dannen anhero kommen/ erstlich nur in 2. jetzund aber vernimmt man/ daß solche in 6. vornehmen Herren bestehen werde/ welche in Commission haben sollen/ die projectirte Bündnuß/ es seye auff was Art und Weise es immer wolle/ zu schliessen/ und solches mit Abstehung aller praetensionen, so die Cron Polen an Jh. Czarische Majest. haben mögen. Einer von denen 2. Jesuitern/ so unlängst von Rom anhero kommen/ ist gestorben/ nachdem er kurtz vorher ein grosses Pacquet Brieff aus Polen empfangen/ deren Inhalt aber sein Collega nunmehro ausrichten wird. Der Herr Almasot, welcher als Extraordinari Env<gap reason="illegible"/> zu Anfang dieses Jahrs in Frankreich verreist/ hat von seiner Verrichtung rapport gethan/ woraus man aber gnugsam abnimmt/ daß seine Reise fruchtloß gewesen/ ob man ihm schon Hoffnung gemacht/ daß etwann über kurtz oder lang ein Abgesandter aus Franckreich anhero expedirt werden solte / indessen seye er doch am Königl. Frantzös. 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instandig umb Suecurs angehalten/ der ihme auch beyzeiten aus den Polnischen Quartieren zugesandt worden/ mit welchen und seinen Cosacken er dem Feind ungesäumt entgegen geruckt/ und ihn dergestalt empfangen/ daß wenig davon kommen. Wovon künfftig ein mehrers.
Von Moscau wird nachfolgendes berichtet/ man hat aus Polen allhier Nachricht/ daß die Ambassade/ welche von dannen anhero kommen/ erstlich nur in 2. jetzund aber vernimmt man/ daß solche in 6. vornehmen Herren bestehen werde/ welche in Commission haben sollen/ die projectirte Bündnuß/ es seye auff was Art und Weise es immer wolle/ zu schliessen/ und solches mit Abstehung aller praetensionen, so die Cron Polen an Jh. Czarische Majest. haben mögen. Einer von denen 2. Jesuitern/ so unlängst von Rom anhero kommen/ ist gestorben/ nachdem er kurtz vorher ein grosses Pacquet Brieff aus Polen empfangen/ deren Inhalt aber sein Collega nunmehro ausrichten wird. Der Herr Almasot, welcher als Extraordinari Env_ zu Anfang dieses Jahrs in Frankreich verreist/ hat von seiner Verrichtung rapport gethan/ woraus man aber gnugsam abnimmt/ daß seine Reise fruchtloß gewesen/ ob man ihm schon Hoffnung gemacht/ daß etwann über kurtz oder lang ein Abgesandter aus Franckreich anhero expedirt werden solte / indessen seye er doch am Königl. Frantzös. Hof mit einigen Proesenten regalirt worden.
Moseowittische Geschichten. Das achte Capitel Gedencket von Italiänischen/ meistentheils Venetianischen/ auch wohl Türckischen Staats- und Kriegs-Affairen.
DIe Republic von Venedig ist nicht sowol wegen ihres Alters als in der Einträchrigkeit deß gemeinen Wesens/ so ihrem Staat fürträglich seyn mag/ zu bewuudern/ in Staate-Sachen/ die zum Auffnehmen der Republic gedeyen/ ist bey dem Senat zu Venedig ein Hertz/ ein Muth/ ein Sinn/ und dieses ist die einige Ursach/ daß diese von unerdencklichen Jahren biß dahero immer in Flor gestanden/ sie haben sich mit dem Erbfeind offt und manchesmal auff dem Meer dapffer herumb gebalget/ und manche schöne Galleren von demselben erbeutet/ man erinnere sich nur deß letzten Candianischen Kriegs/ wie ritterlich und Löwenmuthig sie sich auff die etlich und zwantzig Jahr umb dasselbige Königreich gewehret
Eingeng in die Venetianische Geschichten.
Venetianer seynd einstimmig in Sachen/ so ihrer Rebublic vorträglich ünd.
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