[N. N.]: Neuer Lust- und Lehrreicher Schau-Platz. Nürnberg, 1685.zen ein Ende machen/ und die Hoffarth der Gewaltigen demütigen. Der Ps. 138. HERR ist hoch/ und siehet auf das Niedrige/ Er erkennet den Stolzen von ferne: Er zerstreuet die Hoffärtigen in ihres Hertzens Sinn/ und ihr Luc. 1. Hertze ist Jhm ein Greuel. Der beste unter Jhnen ist wie ein Dorn/ und der Redlichste wie eine Hecke: Alle böse Buben/ die in gleicher Schand und Laster leben/ als da sind Diebe/ Hurer/ Mörder/ Spieler und Säufer lieben sich untereinander/ niemahl aber ein Hoffärtiger den Andern / S. Bernh. de Fallacia praesentis vitae. Und gleichwie die wüsten Einöden dürre/ unfruchtbar/ und ohne Wasser anzutreffen: Also sind auch gemeiniglich die stoltzen Hertzen dürre/ und haben Mangel an der Gnade GOttes. Sie sind unbußfertig/ unwissend aller Geschickligkeit / unverständig des geistlichen Kampfes und Streites mit dem Fleische der Welt / und der Sünde. Dürre an dem heilsamen Taue der Geistlichen Gaben/ mager an der Liebe GOTTES. Alldieweil nun die Hoffarth des Hertzens ein Gifft des Teufels; so ist es besser/ man prange in dem Bilde GOTTES/ und in seinem Schmucke. In dem Schmucke der edlen Tugend/ die Jhm GOTT bey der Schöpffung mitgetheilet. In dem Kleide der Heiligkeit und Unsterblichkeit/ darinnen Jhn weder Tod noch Unfall berühren kan. In der Crone der Weisheit/ das ist in der Erkänntnis GOttes Wesens und Willens. In dem seeligen Bilde/ welches Er Jhm selbst ähnlich gemacht. In den güldenen Ketten der Gerechtigkeit; Nicht von irrdischen Golde / Perlen oder Edelgesteinen/ sondern die Jhme Christus durch den Tod zu wege gebracht. Das Königliche Ehren-Kleid aber/ und aller dieser Schmuck/ welcher einzig und allein GOTT gefället/ und um deß willen wir Jhm auch gefallen/ ist Christus JEsus/ den wir im Glauben fassen und anziehen. Er ist der Rom. 13. Es. 42. Matth. 17 Geliebte/ an dem der Vater einen Wohlgefallen hat. Der Uns von GOTT gemacht zur Weisheit/ Gerechtigkeit / zur Heiligung und zur Erlösung. In welchem wir alles haben: Denn/ fassen wir Jhn in wahren Glauben/ so umleuchtet Uns seine Unschuld. Seine Demuth und Gehorsam machet Uns schön und helle/ und sein Verdienst überschattet uns / S. Bernhardus. daß uns nichts schaden kan. Wir sitzen in den Blut-triefenden Wunden JEsu Christi/ da können wir uns waschen und reinigen/ da ist das Hertze frey/ und da sind wir sicher für der gottlosen Welt/ für Falschheit und Betrug/ für hinterlistiger Nachstellung/ für Geitz und Hoffarth/ ja für dem Teufel selbsten. Der unentbehrliche Bergwercks-Bau. MIr schreiten nunmehro fort zu unserer vorher aufgeführten Der Bergwercke Ursprung Berg-Invention/ und wollen dieselbige mit wenigem auch/ nebenst dem edlen Berg-Wercke/ berühren. Es hat GOTT der einige Werck-Meister/ durch seine unergründliche Weisheit/ dem Menschen auf dem Erdboden nicht allein zu seinem Aufenthalt und Nothdurfft allerhand lebendige Thiere/ Fische/ Vögel/ und was dergleichen mehr/ herfür wachsen lassen / sondern auch Jhm zum besten die irrdischen Cörper der Metallen/ Berg-Gewächse / Säffte/ und so fort/ in das Erdreich und Wasser geleget/ damit Er solche heraus zen ein Ende machen/ und die Hoffarth der Gewaltigen demütigen. Der Ps. 138. HERR ist hoch/ und siehet auf das Niedrige/ Er erkennet den Stolzen von ferne: Er zerstreuet die Hoffärtigen in ihres Hertzens Sinn/ und ihr Luc. 1. Hertze ist Jhm ein Greuel. Der beste unter Jhnen ist wie ein Dorn/ und der Redlichste wie eine Hecke: Alle böse Buben/ die in gleicher Schand und Laster leben/ als da sind Diebe/ Hurer/ Mörder/ Spieler und Säufer lieben sich untereinander/ niemahl aber ein Hoffärtiger den Andern / S. Bernh. de Fallacia praesentis vitae. Und gleichwie die wüsten Einöden dürre/ unfruchtbar/ und ohne Wasser anzutreffen: Also sind auch gemeiniglich die stoltzen Hertzen dürre/ und haben Mangel an der Gnade GOttes. Sie sind unbußfertig/ unwissend aller Geschickligkeit / unverständig des geistlichen Kampfes und Streites mit dem Fleische der Welt / und der Sünde. Dürre an dem heilsamen Taue der Geistlichen Gaben/ mager an der Liebe GOTTES. Alldieweil nun die Hoffarth des Hertzens ein Gifft des Teufels; so ist es besser/ man prange in dem Bilde GOTTES/ und in seinem Schmucke. In dem Schmucke der edlen Tugend/ die Jhm GOTT bey der Schöpffung mitgetheilet. In dem Kleide der Heiligkeit und Unsterblichkeit/ darinnen Jhn weder Tod noch Unfall berühren kan. In der Crone der Weisheit/ das ist in der Erkänntnis GOttes Wesens und Willens. In dem seeligen Bilde/ welches Er Jhm selbst ähnlich gemacht. In den güldenen Ketten der Gerechtigkeit; Nicht von irrdischen Golde / Perlen oder Edelgesteinen/ sondern die Jhme Christus durch den Tod zu wege gebracht. Das Königliche Ehren-Kleid aber/ und aller dieser Schmuck/ welcher einzig und allein GOTT gefället/ und um deß willen wir Jhm auch gefallen/ ist Christus JEsus/ den wir im Glauben fassen und anziehen. Er ist der Rom. 13. Es. 42. Matth. 17 Geliebte/ an dem der Vater einen Wohlgefallen hat. Der Uns von GOTT gemacht zur Weisheit/ Gerechtigkeit / zur Heiligung und zur Erlösung. In welchem wir alles haben: Denn/ fassen wir Jhn in wahren Glauben/ so umleuchtet Uns seine Unschuld. Seine Demuth und Gehorsam machet Uns schön und helle/ und sein Verdienst überschattet uns / S. Bernhardus. daß uns nichts schaden kan. Wir sitzen in den Blut-triefenden Wunden JEsu Christi/ da können wir uns waschen und reinigen/ da ist das Hertze frey/ und da sind wir sicher für der gottlosen Welt/ für Falschheit und Betrug/ für hinterlistiger Nachstellung/ für Geitz und Hoffarth/ ja für dem Teufel selbsten. Der unentbehrliche Bergwercks-Bau. MIr schreiten nunmehro fort zu unserer vorher aufgeführten Der Bergwercke Ursprung Berg-Invention/ und wollen dieselbige mit wenigem auch/ nebenst dem edlen Berg-Wercke/ berühren. Es hat GOTT der einige Werck-Meister/ durch seine unergründliche Weisheit/ dem Menschen auf dem Erdboden nicht allein zu seinem Aufenthalt und Nothdurfft allerhand lebendige Thiere/ Fische/ Vögel/ und was dergleichen mehr/ herfür wachsen lassen / sondern auch Jhm zum besten die irrdischen Cörper der Metallen/ Berg-Gewächse / Säffte/ und so fort/ in das Erdreich und Wasser geleget/ damit Er solche heraus <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0515" n="491"/> zen ein Ende machen/ und die Hoffarth der Gewaltigen demütigen. Der <note place="right">Ps. 138.</note> HERR ist hoch/ und siehet auf das Niedrige/ Er erkennet den Stolzen von ferne: Er zerstreuet die Hoffärtigen in ihres Hertzens Sinn/ und ihr <note place="right">Luc. 1.</note> Hertze ist Jhm ein Greuel. Der beste unter Jhnen ist wie ein Dorn/ und der Redlichste wie eine Hecke: Alle böse Buben/ die in gleicher Schand und Laster leben/ als da sind Diebe/ Hurer/ Mörder/ Spieler und Säufer lieben sich untereinander/ niemahl aber ein Hoffärtiger den Andern / <note place="right">S. Bernh. de Fallacia praesentis vitae.</note> Und gleichwie die wüsten Einöden dürre/ unfruchtbar/ und ohne Wasser anzutreffen: Also sind auch gemeiniglich die stoltzen Hertzen dürre/ und haben Mangel an der Gnade GOttes. Sie sind unbußfertig/ unwissend aller Geschickligkeit / unverständig des geistlichen Kampfes und Streites mit dem Fleische der Welt / und der Sünde. Dürre an dem heilsamen Taue der Geistlichen Gaben/ mager an der Liebe GOTTES. Alldieweil nun die Hoffarth des Hertzens ein Gifft des Teufels; so ist es besser/ man prange in dem Bilde GOTTES/ und in seinem Schmucke. In dem Schmucke der edlen Tugend/ die Jhm GOTT bey der Schöpffung mitgetheilet. In dem Kleide der Heiligkeit und Unsterblichkeit/ darinnen Jhn weder Tod noch Unfall berühren kan. In der Crone der Weisheit/ das ist in der Erkänntnis GOttes Wesens und Willens. In dem seeligen Bilde/ welches Er Jhm selbst ähnlich gemacht. In den güldenen Ketten der Gerechtigkeit; Nicht von irrdischen Golde / Perlen oder Edelgesteinen/ sondern die Jhme Christus durch den Tod zu wege gebracht. Das Königliche Ehren-Kleid aber/ und aller dieser Schmuck/ welcher einzig und allein GOTT gefället/ und um deß willen wir Jhm auch gefallen/ ist Christus JEsus/ den wir im Glauben fassen und anziehen. Er ist der <note place="right">Rom. 13. Es. 42. Matth. 17</note> Geliebte/ an dem der Vater einen Wohlgefallen hat. Der Uns von GOTT gemacht zur Weisheit/ Gerechtigkeit / zur Heiligung und zur Erlösung. In welchem wir alles haben: Denn/ fassen wir Jhn in wahren Glauben/ so umleuchtet Uns seine Unschuld. Seine Demuth und Gehorsam machet Uns schön und helle/ und sein Verdienst überschattet uns / <note place="right">S. Bernhardus.</note> daß uns nichts schaden kan. Wir sitzen in den Blut-triefenden Wunden JEsu Christi/ da können wir uns waschen und reinigen/ da ist das Hertze frey/ und da sind wir sicher für der gottlosen Welt/ für Falschheit und Betrug/ für hinterlistiger Nachstellung/ für Geitz und Hoffarth/ ja für dem Teufel selbsten.</p> </div> <div> <head>Der unentbehrliche Bergwercks-Bau.</head> <p>MIr schreiten nunmehro fort zu unserer vorher aufgeführten <note place="right">Der Bergwercke Ursprung</note> Berg-Invention/ und wollen dieselbige mit wenigem auch/ nebenst dem edlen Berg-Wercke/ berühren. Es hat GOTT der einige Werck-Meister/ durch seine unergründliche Weisheit/ dem Menschen auf dem Erdboden nicht allein zu seinem Aufenthalt und Nothdurfft allerhand lebendige Thiere/ Fische/ Vögel/ und was dergleichen mehr/ herfür wachsen lassen / sondern auch Jhm zum besten die irrdischen Cörper der Metallen/ Berg-Gewächse / Säffte/ und so fort/ in das Erdreich und Wasser geleget/ damit Er solche heraus </p> </div> </body> </text> </TEI> [491/0515]
zen ein Ende machen/ und die Hoffarth der Gewaltigen demütigen. Der HERR ist hoch/ und siehet auf das Niedrige/ Er erkennet den Stolzen von ferne: Er zerstreuet die Hoffärtigen in ihres Hertzens Sinn/ und ihr Hertze ist Jhm ein Greuel. Der beste unter Jhnen ist wie ein Dorn/ und der Redlichste wie eine Hecke: Alle böse Buben/ die in gleicher Schand und Laster leben/ als da sind Diebe/ Hurer/ Mörder/ Spieler und Säufer lieben sich untereinander/ niemahl aber ein Hoffärtiger den Andern / Und gleichwie die wüsten Einöden dürre/ unfruchtbar/ und ohne Wasser anzutreffen: Also sind auch gemeiniglich die stoltzen Hertzen dürre/ und haben Mangel an der Gnade GOttes. Sie sind unbußfertig/ unwissend aller Geschickligkeit / unverständig des geistlichen Kampfes und Streites mit dem Fleische der Welt / und der Sünde. Dürre an dem heilsamen Taue der Geistlichen Gaben/ mager an der Liebe GOTTES. Alldieweil nun die Hoffarth des Hertzens ein Gifft des Teufels; so ist es besser/ man prange in dem Bilde GOTTES/ und in seinem Schmucke. In dem Schmucke der edlen Tugend/ die Jhm GOTT bey der Schöpffung mitgetheilet. In dem Kleide der Heiligkeit und Unsterblichkeit/ darinnen Jhn weder Tod noch Unfall berühren kan. In der Crone der Weisheit/ das ist in der Erkänntnis GOttes Wesens und Willens. In dem seeligen Bilde/ welches Er Jhm selbst ähnlich gemacht. In den güldenen Ketten der Gerechtigkeit; Nicht von irrdischen Golde / Perlen oder Edelgesteinen/ sondern die Jhme Christus durch den Tod zu wege gebracht. Das Königliche Ehren-Kleid aber/ und aller dieser Schmuck/ welcher einzig und allein GOTT gefället/ und um deß willen wir Jhm auch gefallen/ ist Christus JEsus/ den wir im Glauben fassen und anziehen. Er ist der Geliebte/ an dem der Vater einen Wohlgefallen hat. Der Uns von GOTT gemacht zur Weisheit/ Gerechtigkeit / zur Heiligung und zur Erlösung. In welchem wir alles haben: Denn/ fassen wir Jhn in wahren Glauben/ so umleuchtet Uns seine Unschuld. Seine Demuth und Gehorsam machet Uns schön und helle/ und sein Verdienst überschattet uns / daß uns nichts schaden kan. Wir sitzen in den Blut-triefenden Wunden JEsu Christi/ da können wir uns waschen und reinigen/ da ist das Hertze frey/ und da sind wir sicher für der gottlosen Welt/ für Falschheit und Betrug/ für hinterlistiger Nachstellung/ für Geitz und Hoffarth/ ja für dem Teufel selbsten.
Ps. 138.
Luc. 1.
S. Bernh. de Fallacia praesentis vitae.
Rom. 13. Es. 42. Matth. 17
S. Bernhardus. Der unentbehrliche Bergwercks-Bau. MIr schreiten nunmehro fort zu unserer vorher aufgeführten Berg-Invention/ und wollen dieselbige mit wenigem auch/ nebenst dem edlen Berg-Wercke/ berühren. Es hat GOTT der einige Werck-Meister/ durch seine unergründliche Weisheit/ dem Menschen auf dem Erdboden nicht allein zu seinem Aufenthalt und Nothdurfft allerhand lebendige Thiere/ Fische/ Vögel/ und was dergleichen mehr/ herfür wachsen lassen / sondern auch Jhm zum besten die irrdischen Cörper der Metallen/ Berg-Gewächse / Säffte/ und so fort/ in das Erdreich und Wasser geleget/ damit Er solche heraus
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Neuer Lust- und Lehrreicher Schau-Platz. Nürnberg, 1685, S. 491. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_schauplatz_1685/515>, abgerufen am 16.07.2024. |