Freytags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 39, Danzig, 1698.den Platz damit angefüllet/ unter denen Brieffen/ so meist Privat-Sachen be- Lüttig vom 9. Septemb. Jedermanns Auge ist auff die Compiegnische Campagne ge- Gent vom 10. Septemb. Die Avisen aus den Frantzösischen Conquesten/ melden nichts men
den Platz damit angefüllet/ unter denen Brieffen/ so meist Privat-Sachen be- Lüttig vom 9. Septemb. Jedermanns Auge ist auff die Compiegnische Campagne ge- Gent vom 10. Septemb. Die Avisen aus den Frantzösischen Conquesten/ melden nichts men
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0007" n="[7]"/> den Platz damit angefüllet/ unter denen Brieffen/ so meist Privat-Sachen be-<lb/> treffen/ hat man einen an dasiges Bassen Agenten bey der Pforten gefunden/ und<lb/> daraus vernommen/ daß er um Proviant sollicitire/ mithin den Teffterdar und<lb/> Groß-Vezier berichte/ wie dasige Graben ausgesaubert und erweitert werden;<lb/> Die Unsrigen haben den 2. dieses über die Theyß den Marsch zwar fortsetzen wol-<lb/> len/ weilen aber durch starcke Regen die einseitigen Moraste also angeschwollen/<lb/> daß/ da man vorhin eine Brücke von 40. Schritten lang gebrauchet/ anjetzo eine<lb/> von 500. Schritten erfordert werde: Dahero ungewiß/ wann der Marsch an-<lb/> getreten werden könne.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Lüttig vom 9. Septemb.</head><lb/> <p>Jedermanns Auge ist auff die Compiegnische Campagne ge-<lb/> richtet/ deren Zurüstung so köstlich/ als nach Krieges Gebrauch for-<lb/> midabel/ zu jedermanns Verwunderung sind/ welches uns nach al-<lb/> len Seiten sehen/ und alle unsere auff den Frontieren befindliche For-<lb/> tificationen in Defension-Stand bringen macht. Man vernimpt/<lb/> daß Msr. de Philippeaux nacher Aachen/ zu Gebrauchung selbiges<lb/> Bades/ gereiset sey/ und möchte von dannen wol einen Tour an-<lb/> hero thun/ umb im Nahmen seines Königs an hiesiges Capittel ei-<lb/> nige Proposition zu thun/ deren Inhalt jedermann zu vernehmen<lb/> sehr verlanget.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Gent vom 10. Septemb.</head><lb/> <p>Die Avisen aus den Frantzösischen Conquesten/ melden nichts<lb/> anders/ als von der Einwohner Beschwerungen/ sonderlich der<lb/> Frembden/ welche sampt ihrem Hauß-Gesinde seithero einigen Jah-<lb/> ren daselbsten sich wonhafft niedergelassen/ und alldar sich verhey-<lb/> rathet haben/ von welchen im Nahmen des Königes considerable<lb/> Summen von einem jeden nach seinem Stande/ und nachdem er<lb/> Güter besitzet/ abgefordert werden. In Ypern war mit deren In-<lb/> sinuirung von einem so genandten Monsr. Hassier/ so ein Deputir-<lb/> ter aus dem Dornischen Rath/ bereits der Anfang gemacht/ wel-<lb/> ches in allen Städten gleichfalls geschehen solte/ und unter den Leu-<lb/> ten alldar ein grosses Murren veruhrsachte. Die in Franckreichs<lb/> Diensten stehende Schweitzeris. Soldaten klagen sehr/ daß ihre<lb/> Gage auff 28. Marck in 8. Tagen reguliret sey/ da sie vor dem 28.<lb/> Marck in 8. Tagen reguliret sey/ da sie vor dem 28. Marck in 7. Ta-<lb/> gen gezogen haben/ deßwegen sie resolviret sind/ aus ihren Regi-<lb/> mentern einen der vornehmsten Officierer nach Paris zu senden/<lb/> und selbiges zu redressiren/ und falls sie hierin kein Gehör bekom-<lb/> <fw type="catch" place="bottom">men</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[7]/0007]
den Platz damit angefüllet/ unter denen Brieffen/ so meist Privat-Sachen be-
treffen/ hat man einen an dasiges Bassen Agenten bey der Pforten gefunden/ und
daraus vernommen/ daß er um Proviant sollicitire/ mithin den Teffterdar und
Groß-Vezier berichte/ wie dasige Graben ausgesaubert und erweitert werden;
Die Unsrigen haben den 2. dieses über die Theyß den Marsch zwar fortsetzen wol-
len/ weilen aber durch starcke Regen die einseitigen Moraste also angeschwollen/
daß/ da man vorhin eine Brücke von 40. Schritten lang gebrauchet/ anjetzo eine
von 500. Schritten erfordert werde: Dahero ungewiß/ wann der Marsch an-
getreten werden könne.
Lüttig vom 9. Septemb.
Jedermanns Auge ist auff die Compiegnische Campagne ge-
richtet/ deren Zurüstung so köstlich/ als nach Krieges Gebrauch for-
midabel/ zu jedermanns Verwunderung sind/ welches uns nach al-
len Seiten sehen/ und alle unsere auff den Frontieren befindliche For-
tificationen in Defension-Stand bringen macht. Man vernimpt/
daß Msr. de Philippeaux nacher Aachen/ zu Gebrauchung selbiges
Bades/ gereiset sey/ und möchte von dannen wol einen Tour an-
hero thun/ umb im Nahmen seines Königs an hiesiges Capittel ei-
nige Proposition zu thun/ deren Inhalt jedermann zu vernehmen
sehr verlanget.
Gent vom 10. Septemb.
Die Avisen aus den Frantzösischen Conquesten/ melden nichts
anders/ als von der Einwohner Beschwerungen/ sonderlich der
Frembden/ welche sampt ihrem Hauß-Gesinde seithero einigen Jah-
ren daselbsten sich wonhafft niedergelassen/ und alldar sich verhey-
rathet haben/ von welchen im Nahmen des Königes considerable
Summen von einem jeden nach seinem Stande/ und nachdem er
Güter besitzet/ abgefordert werden. In Ypern war mit deren In-
sinuirung von einem so genandten Monsr. Hassier/ so ein Deputir-
ter aus dem Dornischen Rath/ bereits der Anfang gemacht/ wel-
ches in allen Städten gleichfalls geschehen solte/ und unter den Leu-
ten alldar ein grosses Murren veruhrsachte. Die in Franckreichs
Diensten stehende Schweitzeris. Soldaten klagen sehr/ daß ihre
Gage auff 28. Marck in 8. Tagen reguliret sey/ da sie vor dem 28.
Marck in 8. Tagen reguliret sey/ da sie vor dem 28. Marck in 7. Ta-
gen gezogen haben/ deßwegen sie resolviret sind/ aus ihren Regi-
mentern einen der vornehmsten Officierer nach Paris zu senden/
und selbiges zu redressiren/ und falls sie hierin kein Gehör bekom-
men
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