Freytags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 7b, Danzig, 1696.ne deme das Land mit continuirlichem Geld-geben und Fournituren Maynstrohm/ vom 29. Jan. Die Frantzosen halten sich hieroben am Rheyn aller Orten gantz ne deme das Land mit continuirlichem Geld-geben und Fournituren Maynstrohm/ vom 29. Jan. Die Frantzosen halten sich hieroben am Rheyn aller Orten gantz <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0008" n="[8]"/> ne deme das Land mit continuirlichem Geld-geben und Fournituren<lb/> gnugsam erschöpffet ist. Sonsten continuiren die in Semestre und<lb/> Recroutirung gewesene/ Unter- und Ober-Officirer nun täglich/ jedoch<lb/> mit weniger Mannschafft/ und zwar dergestalt/ daß einige Capitains<lb/> anstatt 30/ mit 10. Mann/ so dennoch in ihren Landen mit Gewalt<lb/> hinweg genom̃en worden/ sich contentiren müssen/ und ist deßwegen<lb/> schlechte Apparentz zu Auffrichtung 6. neuer Regimenter/ indeme<lb/> was am nöhtigsten/ noch nicht ersetzet. Mit den Schweitzerischen<lb/> Recrouten-Werbungen in hiesigen Land scheinet es dergleichen Fort-<lb/> gang zu gewinnen/ obschon einer hier und dort mit vielem trincken<lb/> von ihnen verführet wird/ und etliche mahl mit Gewalt hinweg ge-<lb/> nommen werden/ so dennoch nach Beschaffenheit der Sachen etliche<lb/> mahl relaxiret werden; Ubrigens flattiren sich die Frantzosen künff-<lb/> tige Campagne 2. starcke Armeen am Rhein zu haben.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Maynstrohm/ vom 29. Jan.</head><lb/> <p>Die Frantzosen halten sich hieroben am Rheyn aller Orten gantz<lb/> still/ und höret man nicht so viel mehr von einem grossen Dessein/ als<lb/> vor diesem/ so sie vermittelst einer frühzeitigen Campagne/ ehe die Alli-<lb/> irte ins Feld rücken/ verrichten wolten; Hingegen lassen sie unter<lb/> der Hand viele Trouppen aus denen Quartieren an der Saar und<lb/> Unter-Elsaß nach der Mosel und so weiter nach denen Nieder-<lb/> landen anrücken/ und werden demnach darunter ihre gröste Forces/<lb/> weil der König in Engeland der Gegend auch gar starck zu Felde ge-<lb/> hen wird/ employren; Unterdessen scheinet/ daß der Volck-Mangel<lb/> bey ihnen sehr groß sey/ dann sie nicht allein die jenige Mannschafft<lb/> jenseit Rheins mit Gewalt wegnehmen/ sondern auch die ver-<lb/> heyrahtete junge Männer darzu haben wollen/ welches eine<lb/> grosse Alteration bey denen Unterthanen verursachet. Der<lb/> Herr Graf von Nassau Weilburg/ welcher eine Zeit lang all-<lb/> hier sich auffgehalten/ ist nach dem Käyserl. Hof abgereiset/Vor et-<lb/> lichen Tagen hat eine Parthey Hussaren/ von ohngefehr 30. Mann/<lb/> in einem kleinen Nachen/ so sie noch gefunden/ über den Rhein gesetzt/<lb/> und die Pferde neben sich her schwimmen lassen/ u. sich bey den jenseiti-<lb/> gen Unterthanen übel verhalten/ wie ein Expresser referiret/ so soll<lb/> eine Frantzösische Parthey gedachte Hussaren verfolgt/ und einige<lb/><hi rendition="#c">Stunden von Maintz attrapirt haben/ ob- und was daran<lb/> wird man bald hören.</hi> </p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [[8]/0008]
ne deme das Land mit continuirlichem Geld-geben und Fournituren
gnugsam erschöpffet ist. Sonsten continuiren die in Semestre und
Recroutirung gewesene/ Unter- und Ober-Officirer nun täglich/ jedoch
mit weniger Mannschafft/ und zwar dergestalt/ daß einige Capitains
anstatt 30/ mit 10. Mann/ so dennoch in ihren Landen mit Gewalt
hinweg genom̃en worden/ sich contentiren müssen/ und ist deßwegen
schlechte Apparentz zu Auffrichtung 6. neuer Regimenter/ indeme
was am nöhtigsten/ noch nicht ersetzet. Mit den Schweitzerischen
Recrouten-Werbungen in hiesigen Land scheinet es dergleichen Fort-
gang zu gewinnen/ obschon einer hier und dort mit vielem trincken
von ihnen verführet wird/ und etliche mahl mit Gewalt hinweg ge-
nommen werden/ so dennoch nach Beschaffenheit der Sachen etliche
mahl relaxiret werden; Ubrigens flattiren sich die Frantzosen künff-
tige Campagne 2. starcke Armeen am Rhein zu haben.
Maynstrohm/ vom 29. Jan.
Die Frantzosen halten sich hieroben am Rheyn aller Orten gantz
still/ und höret man nicht so viel mehr von einem grossen Dessein/ als
vor diesem/ so sie vermittelst einer frühzeitigen Campagne/ ehe die Alli-
irte ins Feld rücken/ verrichten wolten; Hingegen lassen sie unter
der Hand viele Trouppen aus denen Quartieren an der Saar und
Unter-Elsaß nach der Mosel und so weiter nach denen Nieder-
landen anrücken/ und werden demnach darunter ihre gröste Forces/
weil der König in Engeland der Gegend auch gar starck zu Felde ge-
hen wird/ employren; Unterdessen scheinet/ daß der Volck-Mangel
bey ihnen sehr groß sey/ dann sie nicht allein die jenige Mannschafft
jenseit Rheins mit Gewalt wegnehmen/ sondern auch die ver-
heyrahtete junge Männer darzu haben wollen/ welches eine
grosse Alteration bey denen Unterthanen verursachet. Der
Herr Graf von Nassau Weilburg/ welcher eine Zeit lang all-
hier sich auffgehalten/ ist nach dem Käyserl. Hof abgereiset/Vor et-
lichen Tagen hat eine Parthey Hussaren/ von ohngefehr 30. Mann/
in einem kleinen Nachen/ so sie noch gefunden/ über den Rhein gesetzt/
und die Pferde neben sich her schwimmen lassen/ u. sich bey den jenseiti-
gen Unterthanen übel verhalten/ wie ein Expresser referiret/ so soll
eine Frantzösische Parthey gedachte Hussaren verfolgt/ und einige
Stunden von Maintz attrapirt haben/ ob- und was daran
wird man bald hören.
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(2019-06-07T11:14:27Z)
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Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
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