entdeckt, wenn gleich Gallilei zuerst ihn sah. Er ver- schwindet in den gewöhnlichen Telescopen wenn die Sonne seinem Rande gegen über steht, da er nur 116 Meilen dick ist. Mit Herschels großen Telescop war er immer sichtbar. Er ist nicht einfach, sondern besteht aus mehreren concentrischen Ringen, von denen man ge- wöhnlich nur 2 sieht. Es ist wahrscheinlich, daß er von Planeten getrennt ist. HerrSchröter bezweifelt seine Beweglichkeit. Man hat an seinem Rande bergartige Erhöhungen gesehen, die mehrere Tage unverändert blieben, und als leuchtende Puncte gleich Karten erscheinen. Die Nächte auf dem Saturn müssen die magischsten von allen sein, da sie von 7 Monden zugleich erleuchtet werden.
Uranus. Er hat 4 Erddurchmesser. Sein optischer Durch- messer beträgt 4 Secunden. Er ist sehr hell, und man glaubt deshalb daß er selbst phosphorisches Licht hat. Von den 6 Satelliten die Herschel entdeckte, sind nur 2 wieder gesehen, der 2te und 4te. Flecke hat man auf ihm nicht unterscheiden können, auch ist seine Rotation noch unbekannt. Nach seinen Trabanten zu schließen ist sie von Norden nach Süden.
Die Cometen.
Das Alterthum hat sich viel mit ihnen beschäftigt, und so für Planeten gehalten. Die pythagoräische Schule und
entdeckt, wenn gleich Gallilei zuerſt ihn ſah. Er ver- ſchwindet in den gewöhnlichen Telescopen wenn die Sonne ſeinem Rande gegen über ſteht, da er nur 116 Meilen dick iſt. Mit Herſchels großen Telescop war er immer ſichtbar. Er iſt nicht einfach, ſondern beſteht aus mehreren concentriſchen Ringen, von denen man ge- wöhnlich nur 2 ſieht. Es iſt wahrſcheinlich, daß er von Planeten getrennt iſt. HerrSchröter bezweifelt ſeine Beweglichkeit. Man hat an ſeinem Rande bergartige Erhöhungen geſehen, die mehrere Tage unverändert blieben, und als leuchtende Puncte gleich Karten erſcheinen. Die Nächte auf dem Saturn müſſen die magiſchſten von allen ſein, da ſie von 7 Monden zugleich erleuchtet werden.
Uranus. Er hat 4 Erddurchmeſſer. Sein optiſcher Durch- meſſer beträgt 4 Secunden. Er iſt ſehr hell, und man glaubt deshalb daß er ſelbſt phosphoriſches Licht hat. Von den 6 Satelliten die Herſchel entdeckte, ſind nur 2 wieder geſehen, der 2te und 4te. Flecke hat man auf ihm nicht unterſcheiden können, auch iſt ſeine Rotation noch unbekannt. Nach ſeinen Trabanten zu ſchließen iſt ſie von Norden nach Süden.
Die Cometen.
Das Alterthum hat ſich viel mit ihnen beſchäftigt, und ſo für Planeten gehalten. Die pythagoräiſche Schule und
<TEI><text><body><divtype="session"n="24"><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0162"n="156."/>
entdeckt, wenn gleich <hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118537229 http://d-nb.info/gnd/118537229">Gallilei</persName></hi> zuerſt ihn ſah. Er ver-<lb/>ſchwindet in den gewöhnlichen Telescopen wenn die<lb/>
Sonne ſeinem Rande gegen über ſteht, da er nur 116<lb/>
Meilen dick iſt. Mit <hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118841920 http://d-nb.info/gnd/118841920">Herſchel</persName>s</hi> großen Telescop war<lb/>
er immer ſichtbar. Er iſt nicht einfach, ſondern beſteht<lb/>
aus mehreren concentriſchen Ringen, von denen man ge-<lb/>
wöhnlich nur 2 ſieht. Es iſt wahrſcheinlich, daß er von<lb/>
Planeten getrennt iſt. <choice><abbr>H</abbr><expanresp="#BF">Herr</expan></choice><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-11876196X http://d-nb.info/gnd/11876196X">Schröter</persName> bezweifelt ſeine<lb/>
Beweglichkeit. Man hat an ſeinem Rande bergartige<lb/>
Erhöhungen geſehen, die mehrere Tage unverändert blieben,<lb/>
und als leuchtende Puncte gleich Karten erſcheinen.<lb/>
Die Nächte auf dem Saturn müſſen die magiſchſten<lb/>
von allen ſein, da ſie von 7 Monden zugleich erleuchtet werden.</p><lb/><p><hirendition="#u">Uranus</hi>. Er hat 4 Erddurchmeſſer. Sein optiſcher Durch-<lb/>
meſſer beträgt 4 Secunden. Er iſt ſehr hell, und man<lb/>
glaubt deshalb daß er ſelbſt phosphoriſches Licht hat.<lb/>
Von den 6 Satelliten die <hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118841920 http://d-nb.info/gnd/118841920">Herſchel</persName></hi> entdeckte, ſind<lb/>
nur 2 wieder geſehen, der 2<choice><orig><hirendition="#sup #uu">t</hi></orig><regresp="#BF"><hirendition="#sup #uu">te</hi></reg></choice> und 4<hirendition="#sup #uu">te</hi>. Flecke hat man<lb/>
auf ihm nicht unterſcheiden können, auch iſt ſeine Rotation<lb/>
noch unbekannt. Nach ſeinen Trabanten zu ſchließen<lb/>
iſt ſie von Norden nach Süden.</p><lb/></div></div><divn="2"><head><hirendition="#u">Die Cometen</hi>.</head><lb/><p>Das Alterthum hat ſich viel mit ihnen beſchäftigt, und ſo<lb/>
für Planeten gehalten. Die pythagoräiſche Schule und<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[156./0162]
entdeckt, wenn gleich Gallilei zuerſt ihn ſah. Er ver-
ſchwindet in den gewöhnlichen Telescopen wenn die
Sonne ſeinem Rande gegen über ſteht, da er nur 116
Meilen dick iſt. Mit Herſchels großen Telescop war
er immer ſichtbar. Er iſt nicht einfach, ſondern beſteht
aus mehreren concentriſchen Ringen, von denen man ge-
wöhnlich nur 2 ſieht. Es iſt wahrſcheinlich, daß er von
Planeten getrennt iſt. H Schröter bezweifelt ſeine
Beweglichkeit. Man hat an ſeinem Rande bergartige
Erhöhungen geſehen, die mehrere Tage unverändert blieben,
und als leuchtende Puncte gleich Karten erſcheinen.
Die Nächte auf dem Saturn müſſen die magiſchſten
von allen ſein, da ſie von 7 Monden zugleich erleuchtet werden.
Uranus. Er hat 4 Erddurchmeſſer. Sein optiſcher Durch-
meſſer beträgt 4 Secunden. Er iſt ſehr hell, und man
glaubt deshalb daß er ſelbſt phosphoriſches Licht hat.
Von den 6 Satelliten die Herſchel entdeckte, ſind
nur 2 wieder geſehen, der 2t und 4te. Flecke hat man
auf ihm nicht unterſcheiden können, auch iſt ſeine Rotation
noch unbekannt. Nach ſeinen Trabanten zu ſchließen
iſt ſie von Norden nach Süden.
Die Cometen.
Das Alterthum hat ſich viel mit ihnen beſchäftigt, und ſo
für Planeten gehalten. Die pythagoräiſche Schule und
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 156.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/162>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.