aber gebührt Herr Olbers, der absichtlich Beobachtungen anstellte um Planeten zu entdecken, da er berechnet hatte, daß wenn ein Planet zertrümmert sei, die Stücken desselben durch einen gemeinschaftlichen Karten in den Flügel der Jungfrau gehen müßten. Herr Encke hat berechnet, daß sie sich in 3400 Jahren wieder vereinen würden. Die kleinste Umlaufszeit ist 3 Jahre 7 Monate, die größte 4 Jahre 7 Monate. Sie zeichnen sich durch große excentrische Bahnen aus; die der Vesta gleicht am meisten der unserer Erde. Der optische Durchmesser dieser Planeten ist sehr klein, er soll noch keine Minute haben. Die Bahnen sind in einander verschlungen. Die Umlaufszeit der Ceres und Pallas treffen auf einem Tag zusammen. Man will ein phosphorescirendes Leuchten bei ihnen bemerkt haben.
Wir kommen zu dem System der grössern und mondreichern Planeten. Jupiter und Saturn sind die zwei zunächst stehenden und mächtigsten unter ihnen, die nicht allein störend auf den Lauf der Planeten wirken, sondern auch die Planeten beunruhigen, welche ihren Lauf zwischen Mars und der Sonne hindurch nehmen.
Der Jupiter ist durch seine Lichtstärke und gelbe Farbe bemerkbar. Er hat 11 Erddurchmesser, und ist um 1/3 grösser als alle übrigen Planeten zusammen genommen.
aber gebührt Herr Olbers, der abſichtlich Beobachtungen anſtellte um Planeten zu entdecken, da er berechnet hatte, daß wenn ein Planet zertrümmert ſei, die Stücken deſſelben durch einen gemeinſchaftlichen Karten in den Flügel der Jungfrau gehen müßten. Herr Encke hat berechnet, daß ſie ſich in 3400 Jahren wieder vereinen würden. Die kleinſte Umlaufszeit iſt 3 Jahre 7 Monate, die größte 4 Jahre 7 Monate. Sie zeichnen ſich durch große excentriſche Bahnen aus; die der Veſta gleicht am meiſten der unſerer Erde. Der optiſche Durchmeſſer dieſer Planeten iſt ſehr klein, er ſoll noch keine Minute haben. Die Bahnen ſind in einander verſchlungen. Die Umlaufszeit der Ceres und Pallas treffen auf einem Tag zuſammen. Man will ein phosphorescirendes Leuchten bei ihnen bemerkt haben.
Wir kommen zu dem Syſtem der gröſſern und mondreichern Planeten. Jupiter und Saturn ſind die zwei zunächſt ſtehenden und mächtigſten unter ihnen, die nicht allein ſtörend auf den Lauf der Planeten wirken, ſondern auch die Planeten beunruhigen, welche ihren Lauf zwiſchen Mars und der Sonne hindurch nehmen.
Der Jupiter iſt durch ſeine Lichtſtärke und gelbe Farbe bemerkbar. Er hat 11 Erddurchmeſſer, und iſt um ⅓ gröſſer als alle übrigen Planeten zuſammen genommen.
<TEI><text><body><divtype="session"n="23"><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0159"n="153."/>
aber gebührt Herr <hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-11858975X http://d-nb.info/gnd/11858975X">Olbers</persName>,</hi> der abſichtlich Beobachtungen<lb/>
anſtellte um Planeten zu entdecken, da er berechnet<lb/>
hatte, daß wenn ein Planet zertrümmert ſei, die Stücken<lb/>
deſſelben durch einen gemeinſchaftlichen Karten in den<lb/>
Flügel der Jungfrau gehen müßten. Herr <hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-116471727 http://d-nb.info/gnd/116471727">Encke</persName></hi> hat<lb/>
berechnet, daß ſie ſich in 3400 Jahren wieder vereinen<lb/>
würden. Die kleinſte Umlaufszeit iſt 3 Jahre 7 Monate,<lb/>
die größte 4 Jahre 7 Monate. Sie zeichnen ſich durch<lb/>
große excentriſche Bahnen aus; die der Veſta gleicht<lb/>
am meiſten der unſerer Erde. Der optiſche Durchmeſſer<lb/>
dieſer Planeten iſt ſehr klein, er ſoll noch keine Minute<lb/>
haben. Die Bahnen ſind in einander verſchlungen. Die<lb/>
Umlaufszeit der Ceres und Pallas treffen auf einem<lb/>
Tag zuſammen. Man will ein phosphorescirendes<lb/>
Leuchten bei ihnen bemerkt haben.</p></div></div></div></div><lb/><divtype="session"n="24"><head><suppliedresp="#BF">24. Vorlesung, <reftarget="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/gliederung"><datewhen="1828-01-26">26. Januar 1828</date></ref></supplied></head><lb/><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p>Wir kommen zu dem Syſtem der <hirendition="#u">gröſſern</hi> und <hirendition="#u">mondreichern<lb/>
Planeten.</hi> Jupiter und Saturn ſind die zwei zunächſt<lb/>ſtehenden und mächtigſten unter ihnen, die nicht allein ſtörend<lb/>
auf den Lauf der Planeten wirken, ſondern auch die Planeten<lb/>
beunruhigen, welche ihren Lauf zwiſchen Mars und<lb/>
der Sonne hindurch nehmen.</p><lb/><p>Der <hirendition="#u">Jupiter</hi> iſt durch ſeine Lichtſtärke und gelbe Farbe<lb/>
bemerkbar. Er hat 11 Erddurchmeſſer, und iſt um ⅓<lb/>
gröſſer als alle übrigen Planeten zuſammen genommen.<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[153./0159]
aber gebührt Herr Olbers, der abſichtlich Beobachtungen
anſtellte um Planeten zu entdecken, da er berechnet
hatte, daß wenn ein Planet zertrümmert ſei, die Stücken
deſſelben durch einen gemeinſchaftlichen Karten in den
Flügel der Jungfrau gehen müßten. Herr Encke hat
berechnet, daß ſie ſich in 3400 Jahren wieder vereinen
würden. Die kleinſte Umlaufszeit iſt 3 Jahre 7 Monate,
die größte 4 Jahre 7 Monate. Sie zeichnen ſich durch
große excentriſche Bahnen aus; die der Veſta gleicht
am meiſten der unſerer Erde. Der optiſche Durchmeſſer
dieſer Planeten iſt ſehr klein, er ſoll noch keine Minute
haben. Die Bahnen ſind in einander verſchlungen. Die
Umlaufszeit der Ceres und Pallas treffen auf einem
Tag zuſammen. Man will ein phosphorescirendes
Leuchten bei ihnen bemerkt haben.
24. Vorlesung, 26. Januar 1828
Wir kommen zu dem Syſtem der gröſſern und mondreichern
Planeten. Jupiter und Saturn ſind die zwei zunächſt
ſtehenden und mächtigſten unter ihnen, die nicht allein ſtörend
auf den Lauf der Planeten wirken, ſondern auch die Planeten
beunruhigen, welche ihren Lauf zwiſchen Mars und
der Sonne hindurch nehmen.
Der Jupiter iſt durch ſeine Lichtſtärke und gelbe Farbe
bemerkbar. Er hat 11 Erddurchmeſſer, und iſt um ⅓
gröſſer als alle übrigen Planeten zuſammen genommen.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 153.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/159>, abgerufen am 03.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.