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[N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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geschmolzen wird, wie es 1804 bei dem Cotopaxi der
Fall war wo eine Nacht hinreichte um den ganzen
Berg von weiß zu schwarz zu machen, so ist dieß nicht
sowohl die Wärme der Eruption die dieß hervorbringt,
als vielmehr die, welche durch die Spalten des Randes
durchdringt. Die Ränder haben sich auch übereinander
gelagert; man muß glauben, daß die Steinmassen
sich als Schichten gebildet haben. Die Spalten [unleserliches Material]werden dann
von Zeit zu Zeit durch flüssige Lava gefüllt; be-
sonders bemerkte man dieß bei dem Ausbruch des
Vesuv 1822.

Eruptions Gesetze.

Bei jedem Vulkan sind diese Gesetze dieselben:
Zuerst erfolgt ein Erdbeben, immer vor der Erup-
tion; während derselben können wohl Risse in Ge-
bäuden entstehen, doch sind diese nie eine Folge des
Erdbebens, sondern vielmehr des Luftdrucks der durch
die Eruption hervorgebracht wird. Dann folgt Lava;
auf der Erde Lavaströme, im Wasser Lavaschichten,
durch Rauch und Aschenwürfe. Die Dampfe steigen
herauf, vermischen sich mit der Atmosphäre und es
entstehen Gewitter, Regen. Dieß hat die Ursache zu den

Glau-
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geſchmolzen wird, wie es 1804 bei dem Cotopaxi der
Fall war wo eine Nacht hinreichte um den ganzen
Berg von weiß zu ſchwarz zu machen, ſo iſt dieß nicht
ſowohl die Wärme der Eruption die dieß hervorbringt,
als vielmehr die, welche durch die Spalten des Randes
durchdringt. Die Ränder haben ſich auch übereinander
gelagert; man muß glauben, daß die Steinmaſsen
ſich als Schichten gebildet haben. Die Spalten [unleserliches Material]werden dann
von Zeit zu Zeit durch flüſsige Lava gefüllt; be-
ſonders bemerkte man dieß bei dem Ausbruch des
Veſuv 1822.

Eruptions Geſetze.

Bei jedem Vulkan ſind dieſe Geſetze dieſelben:
Zuerſt erfolgt ein Erdbeben, immer vor der Erup-
tion; während derſelben können wohl Riſse in Ge-
bäuden entſtehen, doch ſind dieſe nie eine Folge des
Erdbebens, ſondern vielmehr des Luftdrucks der durch
die Eruption hervorgebracht wird. Dann folgt Lava;
auf der Erde Lavaſtröme, im Waſser Lavaſchichten,
durch Rauch und Aſchenwürfe. Die Dampfe ſteigen
herauf, vermiſchen ſich mit der Atmosphäre und es
entſtehen Gewitter, Regen. Dieß hat die Urſache zu den

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[3[21]/0329] geſchmolzen wird, wie es 1804 bei dem Cotopaxi der Fall war wo eine Nacht hinreichte um den ganzen Berg von weiß zu ſchwarz zu machen, ſo iſt dieß nicht ſowohl die Wärme der Eruption die dieß hervorbringt, als vielmehr die, welche durch die Spalten des Randes durchdringt. Die Ränder haben ſich auch übereinander gelagert; man muß glauben, daß die Steinmaſsen ſich als Schichten gebildet haben. Die Spalten werden dann von Zeit zu Zeit durch flüſsige Lava gefüllt; be- ſonders bemerkte man dieß bei dem Ausbruch des Veſuv 1822. Eruptions Geſetze. Bei jedem Vulkan ſind dieſe Geſetze dieſelben: Zuerſt erfolgt ein Erdbeben, immer vor der Erup- tion; während derſelben können wohl Riſse in Ge- bäuden entſtehen, doch ſind dieſe nie eine Folge des Erdbebens, ſondern vielmehr des Luftdrucks der durch die Eruption hervorgebracht wird. Dann folgt Lava; auf der Erde Lavaſtröme, im Waſser Lavaſchichten, durch Rauch und Aſchenwürfe. Die Dampfe ſteigen herauf, vermiſchen ſich mit der Atmosphäre und es entſtehen Gewitter, Regen. Dieß hat die Urſache zu den Glau- q 2

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Zitationshilfe: [N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 3[21]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/329>, abgerufen am 21.11.2024.